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Pendulum – Inertia

Nach 15 Jahren Studio-Stille melden sich Pendulum mit einem Knall zurück: Inertia erscheint am 22. August 2025 und ist nicht nur ein neues Kapitel, sondern ein vollständiges Reset. Die britisch-australische Band, die seit den frühen 2000ern das Bindeglied zwischen Drum & Bass, Industrial, Rock und elektronischer Musik darstellt, hat sich auf ihrem neuen Werk neu gefunden – so zumindest beschreibt es Frontmann Rob Swire selbst. Es ist ein persönliches Album geworden, geprägt von Brüchen, Neuanfängen und dem Willen, Grenzen erneut zu überschreiten.

01. Driver
02. Come Alive
03. Save The Cat
04. Archangel
05. Nothing For Free
06. Cannibal (ft. WARGASM)
07. Constellations
08. Halo (ft. Bullet For My Valentine)
09. Louder Than Words (ft. Hybrid Minds)
10. Napalm (SINGLE 2024)
11. The Endless Gaze
12. Guiding Lights (ft. AWOLNATION)
13. Colourfast
14. Silent Spinner
15. Mercy Killing (ft. Scarlxrd)
16. Cartagena

Die Wurzeln nicht vergessen:

Schon der Opener „Driver“ macht klar, dass Pendulum ihre Wurzeln nicht vergessen haben: klassischer Drum & Bass, tanzbar, druckvoll, fast schon minimalistisch – ein überwiegend instrumentaler Einstieg, der dennoch sofort mitreißt. „Come Alive“ überrascht dann mit Industrial-Elementen, sägenden Gitarren und klaren Vocals, ein Stilbruch, der uns bei diesem Album häufiger begegnen wird. Jeder Song scheint ein neues Buch zu öffnen, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren.

Mit „Save the Cat“, einer der vorab veröffentlichten Singles, erreicht das Album einen ersten ausgefallenen Höhepunkt. Energetischer Drum & Bass trifft auf Shoutings und ein melodisches Grundgerüst – garniert wird das ganze (thematisch passend zum Songtitel) mit humorvollen Miau-Samples, die zeigen, dass Pendulum sich selbst nicht zu ernst nehmen.

„Cannibal“, ein Feature mit der britischen Band Wargasm, bringt aggressive Energie und weibliche Vocals in den Mix. Der Track ist schnell, wütend und präzise.

Auch „Halo“, bereits 2023 veröffentlicht, hat seinen Weg auf dieses Album gefunden – wurde nun jedoch mit einem Intro erweitert. Der Song, der definitiv einen „Paradetrrack“ dieses Albums darstellt profitiert vom Gastbeitrag von Bullet for My Valentine und liefert einen kompromisslosen Breakdown, der Rock- und Metal-Fans definitiv abholen dürfte.

Das Konzept muss stimmen:

Die kurzen Interludes schaffen Raum zum Durchatmen und lassen das 16-Track-starke Album als Gesamtkunstwerk wirken. Stilistisch bleibt es abwechslungsreich: „Louder Than Words“ – entstanden mit Hybrid Minds – liefert melodischen Liquid Drum & Bass, „Guiding Lights“ mit AWOLNATION verbindet Pop-Strukturen mit harten Riffs und Breakdowns, während „Colourfast“ verspielter und langsamer daherkommt.

„Silent Spinner“ startet mit einem Trompetenintro und bringt mit seinem experimentellem Aufbau sogar Bring-Me-the-Horizon-Vibes ins Spiel. „Mercy Killing“ – ebenfalls bereits 2023 veröffentlicht – ist ein Crossover mit dem Rapper Scarlxrd, der seine Hip Hop-Parts überwiegend shoutet. Am Ende des Albums folgt mit „Cartagena“ – ein versöhnlicher, fast hoffnungsvoller Ausklang, der den emotionalen Spannungsbogen abrundet.

Fazit:

Inertia“ ist nicht einfach ein nostalgisches Comeback – es ist ein Statement von einer Band, die wir zwar live immer wieder die vergangenen Jahre begrüßen durften (u. A. 2024 bei Rock am Ring), aber die seit ihrer zwischenzeitlichen Trennung kein Studioalbum mehr veröffentlicht hat. Pendulum zeigen, dass sie sich nicht in alten Erfolgsformeln verlieren, sondern sich weiterentwickeln und neu erfinden können. Gerade Metalheads dürften Gefallen an vielen der Gitarren-lastigen Songs finden. Aufgrund der sehr vielseitigen Setlist, bei der von Drum & Bass, über Metal, Rock, Indie und Rap alles enthalten ist, sollte jedoch grundsätzlich für jeden etwas dabei sein in dieser starken Veröffentlichung. Da hat sich scheinbar jahrelang einiges in den kreativen Köpfen angestaut, was nun raus musste – erfolgreich! Und damit bewerten wir das Album mit einer 9 von 10.

Info
26. August 2025 
11:02 Uhr
Band
Pendulum
Genre
Alternative-Metal Drum and Bass
Autor/en

 David

Fotocredit/s
Pressefoto
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