Ohne groß um den großen Brei herum zu reden und den Promo Standards zu folgen, knallen Currents ihre neue EP (via SharpTone Records) „All That Follows“ raus. Insgesamt gibt es hier 5 Tracks zu hören und mit einer Laufzeit von 20 Minuten sollten hier alle auf ihre Kosten kommen, oder?
Folgt mir mal eben kurz, was (oder ob überhaupt) für Wellen ihr hier erwarten dürft:

Tracklist:
01. It Only Gets Darker
02. My Severance
03. Making Circles
04. Can’t Turn Back
05. Rise & Fall
Auf in dunkle Abgründe
Uff. die erste (im positiven Sinne) Reaktion darauf, was die Formation mit „It Only Gets Darker“ präsentiert. Vor einigen Monaten durfte man schon in den Genuss dieses Ritts kommen, der die Essenz von Currents einfängt und dennoch dreckiger denn je die Hörmuscheln massiert. Brian zeigt mal wieder, was eine Macht von Stimme hinter ihm steckt, während der instrumentale Rücken sich hier einen abrackert, was das Zeug hält. Ich würde gerne jedes einzelne Mitglied namentlich hervorheben (unten stehen die Namen) doch wir haben keine Zeit.
„My Severance“ schickt einen weiter in die tiefen Abgründe. Selbst Dante wäre froh, mit den Peitschen an Riffs und Drum Fills aus den Kreisen der Hölle zu entkommen. Hier kommen starke Erinnerung an das Erstlingswerk hoch, die sowohl von unberechenbarer Härte, als auch Catchy Melodien geprägt sind nur eben düsterer. Holy (sorry language) shit.
Absolute Spielfreude
„Making Circles“ dreht sich nicht im Kreis, sondern haut auch wieder einmal groovy Riffs und verschachtelte Strukturen heraus, ohne zu überfordern. Die Trademarks sind hier förmlich zu spüren und doch legt man für die pure Atmosphäre eine Schippe drauf, was nicht zuletzt an einen der wohl besten Refrains, die Currents bis dato geschrieben haben liegt.
Apropos Atmosphäre: „All That Follows“ wirkt fast wie eine Symbiose aus dem Debut Album „The Place I Feel Safest“ als auch der EP „I Let The Devil“ In. Einpräsame Riffs, zerstörerische Frohnatur und nahbare, fast schon wehmütige Vocal Lines treffen hier auf eine ordentliche Prise Hölle. Currents eben.
Hier kommt auch schon das knackige Ende, denn die Formation bricht hier nochmal alle Dämme und zückt womöglich den härtesten Tracks ihrer Karriere aus dem Ärmel. Gefolgt vom Humanity’s Last Breath artigen Mittelteil kann man wirklich sagen „Can’t Turn Back“, denn so schnell entkommt man den nächsten Zirkel der Hölle nicht. Es sei denn: man gönnt sich „Rise & Fall“, welcher die EP beschließt. Hier geht es ja dann fast schon wieder fast nach gewohnter Formel zugange, die versöhnlich wirkt.
Fazit
Fazit ist: Currents knüppeln hier böse einen auf die Rübe, doch mit einer gehörigen Portion an emotionalen Wert. „All That Follows“ sorgt für einen Befreiungsschlag der nicht von Nöten war und irgendwie doch. Es fetzt, zieht in die Dunkelheit und hinterlässt eine kleine Spur von Licht. So wie sich womöglich alle gerade fühlen.
Wenn nicht, ist diese EP trotz allem genau das Richtige. Hut ab vor 9 von 10 Punkten.
Currents sind:
- Brian Wille – Vocals
- Chris Wiseman – Lead Gitarre
- Ryan Castaldi – Rhythmus Gitarre
- Christian Pulgari – Bass
- Matt Young – Schlagzeug





