AllgemeinInterview

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„Die Band hat eine Nahtoderfahrung überlebt und blüht nun so richtig auf!“ – Polars Wiedergeburt mit Five Arrows

Die britische Metalcore-Band Polar meldet sich mit ihrem sechsten Studioalbum Five Arrows zurück – einem Album, das nicht nur musikalisch, sondern auch im Line-Up einen kompletten Neustart darstellt. Mit einer vollständig überarbeiteten Besetzung wagt sich die Band auf neues Terrain und setzt dabei auf frische Einflüsse. Im Gespräch mit uns erzählt Adam Woodford, auch Woody genannt, von den Herausforderungen und Chancen, die dieser Umbruch mit sich brachte, und gibt Einblicke in die Entstehung von Five Arrows.

Grunge als großer Einfluss von Five Arrows

Riot Vision: Five Arrows ist euer sechstes Studioalbum und kommt mit einer komplett neuen Besetzung daher. Wie hat diese neue Dynamik den Sound des Albums beeinflusst?

Woody: Eine komplett neue Besetzung bringt natürlich eine frische Perspektive in die Musik, und genau das war eine sehr willkommene Veränderung. Die Chemie zwischen uns war von Anfang an da. Wir sind das Album sehr offenen angegangen, haben jede Idee respektiert und damit den Sound von Polar auf ein ganz neues Level gehoben.

Ihr habt erwähnt, dass Alice in Chains und Grunge-Musik im Allgemeinen einen Einfluss auf dieses Album hatten. Könnt ihr uns sagen, welcher Song von diesem Stil inspiriert wurde und wie sich das auf euren Songwriting-Prozess ausgewirkt hat?

Der Song „NEED/WANT“, der mit unserer langjährigen Polar-Kollaborateurin Ellie Price entstanden ist, wurde stark vom Grunge-Sound beeinflusst. Die Grunge-Szene der 90er war etwas, das mich schon immer fasziniert hat. Gesanglich wollten wir dieses Gefühl von Verzweiflung einfangen, das Bands wie Alice in Chains und Smashing Pumpkins mit ihren Texten und Performances vermitteln – ein Gefühl, das den Hörer fast schon verfolgt. Lyrisch ist der Song sehr roh, er behandelt das Thema Selbsthass. In Kombination mit Ellies herausragender Darbietung ist „NEED/WANT“ von Anfang bis Ende einfach nur eindringlich.

Die Band hat sich bei diesem Album auf einen direkteren und aggressiveren Sound eingelassen – wie habt ihr diese Elemente mit den atmosphärischen Qualitäten, für die Polar bekannt ist, in Einklang gebracht?

Wir mussten die Strukturen unserer Songs in- und auswendig kennen. Mit dem vermehrten Einsatz von Elektronik in unserem Sound war es wichtig, dass jeder Aspekt seinen Moment bekommt. Hier haben wir unserem Produzenten Jack Murphy (Crystal Sound Studios) viel zu verdanken, der diese Songs zum Leben erweckt und unseren Sound neu belebt hat.

Swimming with Sharks sticht durch seine einzigartige Struktur hervor. Was war die Inspiration dafür?

Five Arrows war für uns ein Versuch, den Sound von Polar zu erneuern und die Band musikalisch in neue Gefilde zu führen. „Swimming with Sharks“ war einer der ersten Songs, die wir mit dieser Idee im Kopf geschrieben haben. Lyrisch geht es um den Verfall von Freundschaften und das Gefühl, sich in diesen Kreisen nicht mehr sicher zu fühlen. Metaphorisch habe ich es aus der Perspektive eines Haiangriffs geschrieben und dem damit verbundenen Kampf ums Überleben. Die Musik und Struktur des Songs spiegeln dieses Wechselspiel aus Ruhe und völliger Panik wider, wobei der Song wie ein pulsierender Herzschlag wirkt.

„In dieser Branche braucht man ein dickes Fell“

Wie spiegelt Five Arrows durch die neue Besetzung nicht nur einen Wendepunkt im Sound von Polar wider, sondern auch eure gemeinsame Vision für die Zukunft?

Wir haben den Antrieb und die Energie, diese Band so weit zu bringen, wie es nur geht. Five Arrows hat uns furchtlos gemacht, und wir wollen dieses Gefühl beibehalten. In dieser Branche braucht man ein dickes Fell, und Polar hat das dickste, das wir je hatten – dank jedes einzelnen Bandmitglieds und dessen harter Arbeit und Überzeugung.

Die Texte auf diesem Album thematisieren Transformation und Resilienz. Wie spiegeln diese Themen die persönlichen Erfahrungen der Band in den letzten Jahren wider?

Der Zerfall der ursprünglichen Besetzung hat die Band in ihre Einzelteile zersprengt, was auch dazu führte, dass viele das Interesse an uns verloren haben. Aber wir mussten zurückkommen – als etwas Neues. Egal, was uns im Weg stand oder wie negativ unser Wandel aufgenommen wurde, nichts konnte uns stoppen. Wir lernen und wachsen zusammen und haben eine so starke Bindung entwickelt, dass uns nichts mehr erschüttern kann.

Über alte Songs und Neuanfänge

Wie glaubt ihr, werden die neuen Songs live funktionieren? Auf welchen Song freut ihr euch am meisten, ihn auf Tour zu spielen?

Die neuen Songs sind für die Bühne gemacht; sie strotzen nur so vor Energie, dass es schwer sein wird, sich nicht zu bewegen. Ich denke, The Hills Are Alive with the Sound of Violence wird die Leute zum Durchdrehen bringen.

Wie fühlt es sich an, nach dem Besetzungswechsel die alten Songs live zu spielen?

Ehrlich gesagt, großartig. Die Songs wurden von Bruno, Stef, Max und Simon voller Stolz angenommen und mit Leidenschaft und Überzeugung gespielt. Das hat den alten Songs neues Leben eingehaucht.

Frage von Woody selbst: Was ist die größte Errungenschaft der Band?

Die Band hat eine Nahtoderfahrung überlebt und blüht nun so richtig auf!“

Danke für deine Zeit, Woody!

Info
30. November 2024 
14:00 Uhr
Band
Polar
Genre
Metalcore
Autor/en

 Tascha

Fotocredit/s
Pressefoto
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