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SPLIT CHAIN – „Es ist das Album, das unsere 11-jährigen Ichs gesucht hätten.“

Mit ihrem neuen Album motionblur liefert Split Chain einen düsteren, intensiven Trip durch Identitätskrisen, Klangexplosionen und tiefe Selbstreflexion. Zwischen Shoegaze, Post-Hardcore und Nu Metal haben sie ein Werk geschaffen, das sich wie ein Fiebertraum anfühlt – voller Druck, Euphorie und dunkler Energie. Wir haben mit der Band über kreative Krisen, Jugendchaos und den einen Moment gesprochen, in dem alles verschwimmt.

„The Chain does what it wants“ – habt ihr jemals versucht, nicht dem Chain zu folgen? Und was ist passiert?

Wir haben es versucht – es war furchtbar und hat überhaupt nicht funktioniert. Am Ende machen wir einfach immer das, was wir wollen. Und wann wir es wollen.

motionblur fühlt sich an wie ein Fiebertraum – voller Druck, Euphorie und Dunkelheit. Was war der intensivste Moment im Entstehungsprozess?

Wir haben den Song „who am i?“ am letzten Tag dreimal neu geschrieben – das war wirklich heftig. Aber das Ergebnis war den ganzen Stress absolut wert.

Split Chain entstand einst, um persönliche Dämonen zu bekämpfen. Wie hat sich eure Freundschaft durch die Musik verändert – oder vielleicht sogar gerettet?

Unsere Freundschaften sind in dieser Zeit richtig gewachsen. Nach zwei Jahren gemeinsamen Schreibens und Tourens sind wir enger denn je verbunden.

Viele eurer Texte wirken wie innere Monologe. Fühlte sich das Schreiben des Albums mehr wie ein Dialog mit euch selbst oder mit eurem Publikum an?

Definitiv wie ein Dialog mit uns selbst.

motionblur klingt wie der Soundtrack zur Identitätskrise der Jugend. Wenn ihr das Album euren 17-jährigen Ichs vorspielen würdet – wie würden sie reagieren?

Es ist genau das Album, nach dem unsere 11- bis 17-jährigen Ichs damals gesucht haben – und nie gefunden haben.

Shoegaze, Post-Hardcore, Nu Metal – euer Sound ist ein Genre-Feuerwerk. Wie stellt ihr sicher, dass es trotzdem immer unverkennbar nach Split Chain klingt?

Wir schreiben kollaborativ – jeder bringt seine eigenen Vorlieben und Einflüsse ein. Das Ergebnis ist eine perfekte Mischung aus all unseren musikalischen Identitäten.

In einer Zeit, in der viele nur noch Singles streamen: Wie wichtig war es euch, ein echtes Album-Erlebnis zu schaffen?

Sehr wichtig. Wir alle lieben das Gefühl eines durchdachten Albums. Wir wollten keine zwölf Songs zusammenwerfen und einen Titel draufkleben – wir wollten ein Werk mit echtem Fluss, mit Höhen und Tiefen, mit Dynamik und Emotion.

Was war euer ganz persönlicher „motionblur“-Moment – dieser eine Augenblick, in dem plötzlich alles verschwommen ist?

Unsere erste US-Tour im Januar – zusammen mit Thursday und Silverstein, zwei Bands, die wir seit unserer Jugend verehren. Und dann ein ausverkauftes Headliner-Konzert in New York City. Unwirklich.

Wenn Split Chain morgen verschwinden würde – welches Gefühl würdet ihr in euren Hörer*innen zurücklassen wollen?

Hoffnung. Die Hoffnung, dass wir zurückkommen.

Info
29. Juli 2025 
13:53 Uhr
Band
Split Chain
Genre
Alternative-Metal Nu-Metal Post-Hardcore Shoegaze
Autor/en

 Seb

Fotocredit/s
Ashlea Bae
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