Das Album Endtime Signals von Dark Tranquillity erscheint am 16. August 2024 via Century Media Records – und wir durften schonmal für euch reinhören! Die Melodic-Death-Metaller um Sänger und Gründungsmitglied Mikael Stanne haben in ihrer Besetzung in den vergangenen Jahren einige Veränderungen erfahren. So wird es das erste Album mit Bassist Christian Jansson und Schlagzeuger Joakim Strandberg Nilsson und das insgesamt dreizehnte Album der Göteborger Formation. Vorab wurden Ende Juni bereits die Singles Unforgivable, Not Nothing und The Last Imagination veröffentlicht, die einen guten Vorgeschmack auf das, was kommt, gegeben haben.
Tracklist:
- Shivers and Voids
- Unforgiveable
- Neuronal Fire
- Not Nothing
- Drowned Out Voices
- One of Us Is Gone
- The Last Imagination
- Enforced Perspective
- Our Disconnect
- Wayward Eyes
- A Bleaker Sun
- False Reflection
Begrüßt werden wir bei Shiver And Voids mit epischem Intro, das direkt zeigt, wo die Reise hingeht. Hier treffen harte Gitarrenriffs, die uns im Verlauf des Songs auch in Form eines wunderbaren Solos abholen, auf die bewährten Growls von Mikael Stanne. Auf den jetzt schon ikonischen vorveröffentlichten Song Unforgivable folgt mit Neuronal Fire ein melodischeres und wehmütigeres Stück. Melodisch geht es auch bei Not Nothing weiter, bei dem die Keyboard-Klänge von Martin Brändström deutlich vordergründiger sind und wir Mikael Stanne abwechselnd mit Clean-Gesang und Growling erleben.
One Of Us Is Gone erinnert – für alle die es kennen – im Intro stark an das Intro der Science-Fiction-Western-Serie Westworld und wird als herausstechender Balladen-Track des Albums in Erinnerung bleiben. Hier begegnen uns Streicher, ein episches Intro und Clean Vocals. Der Song steigert sich im weiteren Verlauf und wird immer „mächtiger“. The Last Imagination ist dann der Inbegriff von Dark Tranquillity – klassischer Melodic-Death-Metal, mit allem was er braucht. Wie erwähnt gab dieses Stück bereits im Vorhinein einen guten Vorgeschmack darauf, was das Album zu bieten haben wird.
Freunde der Doubebass-Drums und schnellen Gitarrenriffs (inklusive Soli) werden sich definitiv an Enforced Perspective erfreuen, während wir bei Our Disconnect im Prinzip sogar einen Breakdown erleben, der mit elektronischen Klängen aufgebaut wird. Bei Letzterem handelt es sich auch um den insgesamt längsten Song auf der Platte, der sich zu Beginn schön aufbaut und zeitweilig die Bassklänge von Christian Jansson spürbar werden lässt. Bei Wayward Eyes finden wir schließlich auch wieder zwischen den Growls Clean-Vocals vor, die auf einen eingängigen Refrain und alleinstehende elektronische Parts treffen.
False Reflection kann als abschließender Track definitiv als Outro betrachtet werden, zeigt er doch ruhige Klänge und einen langsamen Takt auf, zu dem Mikael dann clean singt. Ein wahrlich abgerundetes Erlebnis.
Fazit:
Mit der bevorstehenden Endzeit präsentieren sich die Schweden einmal mehr in einem diversen Melodic-Black-Metal-Gewand und wagen hier und dort auch die kleinen Sprünge nach links und rechts. Solche Sprünge dürfen gerne häufiger vorkommen – kleinere Wermutstropfen sind die etwas generischen und zuvor nicht erwähnten Tracks Drowned Out Voices und A Bleaker Sun. Unter Anbetracht der Neubesetzung ist es aber definitiv ein würdiger Nachfolger der Vorgängeralben Moment und Atoma – letzteres wird dieses Jahr noch seinen 8. Geburtstag feiern und beinhaltet mit dem gleichnamigen Songtitel den mit über 18 Mio. auf Spotify „hörerstärksten“ Track. Ob wir bei Endtime Signals einen ähnlichen Erfolg verbuchen werden? Vielleicht für Unforgivable? Es wird sich zeigen. Wer die Songs vom neuen Album live erleben möchte kann dies auf einem von mehreren in Deutschland stattfindenden Terminen möglich machen.
Für „Endtime Signals“ gibt es 8 von 10 Punkte