KonzertberichtNews

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Das Open Flair Festival 2024 in Eschwege

Wir hatten das große Privileg, beim fantastischen Open Flair Festival in Eschwege dabei zu sein. Und nicht nur das: das Festival, gelegen in der Mitte Deutschlands, feierte in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag! Es war eine absolute Ehre, bei diesem unglaublichen Event mit dabei zu sein.

Am Mittwoch ging es endlich los! Bevor wir offiziell aufs Gelände durften, mussten wir unsere Festivalbändchen abholen. Und was soll ich sagen – es lief wie am Schnürchen! Wie immer beim OF, wie es liebevoll von allen genannt wird, ging es familiär und entspannt zu. An der Sonderkasse wurden wir freundlich begrüßt und dann ging es ab zur Seebühne. Dort, direkt am Werratalsee, steht eine der drei Bühnen.

Als erstes stand mit Engst eine der absoluten Lieblingsbands des Punk-Rock aus Berlin auf unserem Zettel. Die Stimmung war bereits unglaublich ausgelassen und die Festivalbesucher machten die Seebühne zu einem einzigen Tollhaus! Das kann man ganz deutlich sehen, wenn man sich die Fotos unserer fantastischen Fotografin Sarah ansieht, die das ganze Wochenende unermüdlich für uns im Einsatz war und wirklich tolle Arbeit geleistet hat!

Doch dann begann es zu regnen! Aber hey, das konnte unsere Laune nicht trüben. Schließlich stand als nächstes Highlight die „einheimischste Band“ auf dem Programm: Monster of Liedermaching. Die Jungs heizten uns auf einem kleinen Trailer an der Seebühne so richtig ein. Bei solch einer Stimmung konnte das Wetter doch gar nicht mehr schlimmer werden!

Am Abend ging es dann weiter mit den ersten beiden Ausnahmekünstlern auf der Seebühne. Den Anfang machte Alkaline Trio mit dem ehemaligen Blink-182-Sänger Matt Skiba. Ich muss sagen, ich hatte mir das Ganze etwas besser und lebendiger vorgestellt. Auf Platte reißen die Jungs deutlich mehr ab, live war das meine größte Enttäuschung an diesem Wochenende, aber trotzdem war es ein Erlebnis!

Gegen 22.30 Uhr spielten dann Madsen und mein Gemütszustand schoss in die Höhe! Die Indie-Rock-Band aus Prießeck versprühte die besten Gefühle und ließ den ersten Abend auf dem OF mit einem grandiosen Knall zu Ende gehen – was für ein Abend!

Ich habe leider den Donnerstag verpasst, weil ich arbeiten musste. Aber ich habe gehört, dass die Auftritte von Das Lumpenpack (die wurden erst eine Woche vorher als Überraschungsgast angekündigt!), Kmpfsprt und Adam Angst absolut fantastisch waren! Das wäre sicher ein Riesenspaß gewesen.

Am Freitag ging es für uns dann erst einmal zur Hofbühne, wo Grundhass seinen grandiosen Auftritt feierte. Besonders interessant: Sänger und Gründungsmitglied Steffen spielte wenig später noch bei 100 Kilo Herz – ihr werdet euch dann denken: ja, genau, den Kollegen habt ihr sicher schon einmal auf unseren Fotos gesehen!

Zwischendurch besuchten wir den VIP-Bereich, der für uns natürlich ein absoluter Höhepunkt war. Wir hatten nämlich die einmalige Gelegenheit, diesen exklusiven Bereich dank unseres Presseausweises kostenlos zu besuchen. Absolut beeindruckend ist, dass die Getränke dort etwas günstiger sind als auf dem Festivalgelände. Und auch die Speisen sind ein echtes Highlight! Auf der eigenen Speisekarte gibt es nämlich ganz besondere Köstlichkeiten, die man auf dem Festivalgelände nicht bekommt. Das Beste daran: eine VIP-Karte bekommt nicht jeder, denn dafür darf man als Gast entsprechend eine Spende an das Festival entrichten. Das lohnt sich aber allemal!

Als nächstes Highlight ging es für einen Teil von uns mit Annisokay auf der Seebühne weiter. Die Metalcorer aus Leipzig rissen diesen Bereich von Eschwege komplett ab und waren ein absoluter Hammer! Für uns war das ein kleines Highlight vom Festival, das wir so schnell nicht vergessen werden.

Der andere Teil von uns verblieb auf dem Werdchen, welches ab Freitag für alle die Pforten öffnete. Und was für ein Erlebnis das war! Dort erstreckt sich das Gelände auf viele tolle, kleine Geschäfte und Angebote (Essen & Trinken) sowie die beiden Hauptbühnen (Freibühne & Radio-Bob-Bühne).

Und dann ging es auf der Freilichtbühne weiter mit dem Auftritt von 100 Kilo Herz – was für ein Erlebnis! Damals, bei unserem Interview noch mit Rodi als Sänger, wollte ich die Jungs unbedingt live erleben. Leider war es mir damals nicht vergönnt, aber umso besser, dass die Jungs auf dem diesjährigen OF spielten! Es war einfach nur genial, wie der Punk-Rock mit Bläsern klingt. Viele denken dabei sofort an Feine Sahne Fischfilet, aber die Leipziger sind auch absolut sehenswert!

Was für ein grandioser Auftritt der legendären Feine Sahne Fischfilet auf der Radio-Bob-Bühne! Die Stimmung war einfach unglaublich und jeder feierte ausgelassen mit. Besonders beeindruckend war ein Heiratsantrag, der irgendwie mittlerweile auch zum OF dazugehört (letztes Jahr gab es bereits einen).

Die Seebühne bebte, als die Fun-Metaller von J.B.O. die Bühne rockten und das Publikum zum Toben brachten. Die Feier nahm ihren Lauf und alle waren einfach nur begeistert. Es war eine rauschende Nacht, die erst am Ende des Abends wieder auf dem Werdchen mit Massendefekt ihren Höhepunkt fand. Leider spielten die Jungs erst etwas später, da der Headliner auf der Radio-Bob-Bühne (Deichkind) etwas länger brauchte. Aber das Warten hat sich gelohnt!

Am Samstag folgte dann mein absoluter Höhepunkt des Wochenendes: Heisskalt auf der Seebühne! Die Post-Hardcore-Band um Sänger Mathias Bloech spielte einige ihrer alten Songs, aber auch einen brandneuen von ihrem bevorstehenden Album. Was mich besonders begeistert hat, war die Aufregung und gleichzeitig positive Gelassenheit auf und neben der Bühne. Wer Heisskalt bisher noch nicht live gesehen haben sollte, sollte dies demnächst unbedingt nachholen, denn es war ein absoluter Hammer!

Nach dem grandiosen Auftritt von Heisskalt haben wir uns ein kühles Getränk im VIP gegönnt. Und was für eins! Anschließend haben wir uns auf dem Trailer zu den Klängen von Reis Against The Spülmaschine richtig ins Zeug gelegt. Diese Jungs sind einfach eine Wucht und machen richtig gute Laune!

Die Frog Dog Dosenband versprach dann auch gute Laune hoch 2. Bei dieser wilden Kombi ging es zwar nur um das Saufen, aber die Leute vor der Bühne machten ordentlich mit. Und dank der Security wurden wir bei den sommerlichen Temperaturen mit genügend Wasser voll gemacht. So gehört sich das!

Am Abend hatten wir das große Vergnügen, den Auftritten der beiden Headliner Beatsteaks und Alligatoah beizuwohnen. Bei ersterem hätte ich mir persönlich etwas mehr Stimmung vor der Bühne gewünscht. Aber das liegt vermutlich einfach daran, dass das Publikum sehr gemischt war und das ist ja auch ein großer Vorteil des OF. Es waren nicht nur junge oder alte Fans auf dem Gelände, sondern ein bunter Mix aus allen Altersgruppen.

Alligatoah hat das Werdchen zum Beben gebracht. Mit seinem neuen Album off und dem dazugehörigen Bühnenbild (ein kleines Office) hat der Herr Gatoah eine wundervolle Mischung aus alten und neuen Songs präsentiert, über die sich alle freuen durften.

ZSK haben wir leider nicht mehr auf der Freibühne sehen können, da wir uns ganz besonders auf den krönenden Abschluss mit Versengold auf der Seebühne gefreut haben. Hier zeigt sich dann der einzige kleine Nachteil des OF. Die langen Strecken zwischen den beiden Hauptbühnen und der Seebühne machen es leider unmöglich, alles von Anfang bis zum Ende zu schauen. Aber das ist wirklich nur ein kleiner Punkt, den man auch gerne verzeiht, denn das Programm ist wirklich großartig!

Die Folk-Rocker Versengold zeigten sich dann von ihrer allerbesten Seite und wurden dabei vom OF mit einer wirklich tollen Pyro-Show und einem wunderschönen kleinen Feuerwerk in Szene gesetzt. So voll haben wir die Seebühne zu solch einer unchristlichen Zeit (von 0.30 Uhr bis 2.00 Uhr) noch nie gesehen.

Am Sonntag hatten wir das große Vergnügen, Contour, den Band-Contest-Gewinner des OF, anzuhören. Die Jungs aus Kassel hatten richtig viel Spaß und versprühten mit ihrem Mix aus Metalcore und Post-Hardcore eine wunderbare, positive Stimmung. Was für ein großartiger Start in den letzten Festivaltag!

Auch wenn vor der Bühne noch nicht so viele Leute waren, hat es richtig Spaß gemacht, den tollen Leuten zuzuhören, die da waren. Das hat richtig Lust auf den Rest des Tages gemacht!

Am Sonntag eröffneten die sympathischen Jungs von Millencolin, die zu den populärsten Vertretern des Skatepunk und Melodycore gehören, die Radio-Bob-Bühne. Und auch hier ging es wieder gut ab und das Wasser wurde wieder verheerend auf die Festivalbesucher gespritzt. Das war eine willkommene Erfrischung, denn auf dem Werdchen direkt vor der größten Bühne des Festivals könnte es sonst zu einer sehr staubigen Angelegenheit werden.

Als nächstes erfreuten uns die talentierten jungen Männer von Lonely Spring mit ihrer mitreißenden Pop-Punk-Musik. Leider hat es die Band zuletzt nicht zum ESC geschafft, was mich damals sehr traurig machte, da sie es wirklich verdient gehabt hätten, trotz ihrer noch jungen Karriere. Auch hier war es vor der Bühne etwas leer, was mich sehr verwunderte, denn die Musik der Bayern ist einfach wunderbar und macht gute Laune. Ich kann jedem nur ans Herz legen, sich das einmal live anzusehen.

Die Band Swiss & Die Anderen bewiesen, dass das Werdchen auch an einem Sonntag noch voller wunderbarer Menschen sein kann. Es ist jedoch noch viel zu früh, um an den Headliner zu denken. Trotzdem haben Swiss und seine Kollegen eine beeindruckende Bühnenpräsenz gezeigt, die bei den Fans sehr gut angekommen ist. Das hat sich in einigen Moshpits und Circle Pits gezeigt. Für mich ging es dann deutlich zu rund, sodass ich bereits nach 40 Minuten den Tritt aus dem Pit vornehmen musste. Ich ließ dann der jüngeren Generation den Vortritt. Man merkt eben doch irgendwie, dass man älter wird.

Ich hab mir auch noch etwas Kraft für Setyoursails aufgespart. Die Kölner Metalcore-Band hat gezeigt, dass man in diesem Jahr mit ihnen live auf jeden Fall rechnen muss. Die rohe Gewalt in den Screams von Frontfrau Jules war deutlich zu spüren und nun war es vor der Freibühne auch endlich etwas voller.

Sondaschule, die mittlerweile auch schon zum zwölften Mal auf dem OF zu sehen waren, wurden wieder melodischer und punkiger. Aber das hat dem Abriss am Sonntag keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, die Leute haben die wiederkehrenden Trompetenklänge gefeiert, die sie schon von den Vorabenden kannten.

Am frühen Abend spielte mit Nina Chuba eine Künstlerin, die ich bisher nicht auf dem Schirm hatte. Sie hat mich dann aber mit ihrer Performance etwas in ihren Bann ziehen können. Für mich war das ein kleines Highlight, mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Als nächstes kam Grandson. Der Amerikaner lieferte ab, wie man es von ihm gewohnt war. Mit einer Mischung aus Alternative, Rock, Punk und einer Prise Hardcore sollte er den Headliner des Abends gebührend in Szene setzen. Ich finde, das ist ihm echt gut gelungen. Ich glaube, sein Auftritt wird einigen Zuhörern auf diesem Festival in Erinnerung bleiben.

Zum krönenden Abschluss sollten Rise Against auf dem Werdchen nochmal alles geben. Vor ein paar Jahren haben mich die Jungs leider gar nicht abholen können und dieses Phänomen sollte sich leider auch in diesem Jahr wiederholen. Für mich ist es ein absolutes Rätsel, wie solch eine große und mittlerweile auch mit vielen Preisen prämierte Band es nicht schafft, live abzurocken. Es mag sein, dass es nicht direkt an der Band selbst liegt, doch das war nichts.

Ich bin total begeistert vom Open Flair Festival in Eschwege und kann euch nur empfehlen, dort hinzugehen! Es ist einfach ein unglaubliches Erlebnis! Wenn ihr noch kein Ticket habt, solltet ihr euch beeilen, denn es wird sicher schnell ausverkauft sein. Also, worauf wartet ihr noch? Sichert euch jetzt euer Ticket und erlebt selbst, warum das Open Flair Festival so einzigartig ist!

Info
19. August 2024 
22:17 Uhr
Band
Genre
Alternative Metalcore Post-Hardcore Punk Rock
Autor/en
Fotocredit/s
Colourbound Photographic
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