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Fixation – Speak In Tongues

Die preisgekrönte Metalcore-Band Fixation ist zurück – und besser als je zuvor! Kurz nach ihrem sensationellen Debütalbum präsentiert die norwegische Band nun ihr brandneues Album „Speak In Tongues„. Ein konzeptionelles Mini-Album, das euch mit auf eine musikalische Reise nimmt und euch mit Themen wie Zugehörigkeit, Identität und Macht konfrontiert. Acht Tracks, die euch zum Nachdenken anregen und eine komplexe Klanglandschaft, die euch umhauen wird!

Dieses Album ist eine wahre Fundgrube an Inspiration! Filme und Fernsehserien wie „Dune“ und „Don’t Worry Darling“ haben ihre Spuren hinterlassen, ebenso wie die großartige Aurora. Fixation zeigen sich musikalisch verfeinert, aber dennoch mit einem harten Ausdruck, bei dem der großartige, melodische Gesang, für den die Band bekannt ist, nun mit intensiven Shouts gemischt wird – eine neue, aufregende Komponente von Sänger Jonas Hansen.

Sänger Jonas erklärt das Konzept hinter dem Album wie folgt:

„Das Album handelt von einer Person, die in einer Welt, von der sie ablehnt wird, nach einem Sinn sucht. Sie findet Zuflucht in einem Kult, merkt aber schnell, dass dieser nicht besser ist als die Gesellschaft, aus der sie sich ausgeschlossen fühlt. Sie beschließt, ihren eigenen Kult zu gründen, verliert dabei aber den Kontakt zu sich selbst.

Nach ihrem von der Kritik gefeierten Debütalbum „More Subtle Than Death“ von 2023 setzen Fixation musikalisch noch eins drauf. Auf „Speak In Tongues“ präsentiert sich eine Band, die ihren Sound auf beeindruckende Weise verfeinert, mit innovativen Gesangstechniken experimentiert und musikalische Elemente auf grandiose Weise integriert hat, um etwas absolut Einzigartiges zu erschaffen! Und ob sie das unserer Meinung nach geschafft haben, das verraten wir euch in unserer Review.

Tracklist:

  1. {grow a flower}
  2. Random Acts of Violence
  3. {pick the petals}
  4. Blue Skies
  5. {tear it’s thorns off}
  6. Tyrannical Miracle
  7. {blood still on the grass}
  8. Fever Dreaming

Kurz nochmal als Einleitung, wie das Mini-Album von Fixation aufgebaut ist, wie ihr oben in der Tracklist erkennen könnt. „Speak In Tongues“ besteht aus vier Liedern, von denen jeder mit einem kurzen Intro bzw. Interlude mit verzerrten Stimmen und treibenden Klängen beginnt. Das zentrale Motiv dieser Zwischensequenzen ist eine Rose, die aufgezogen wird, um anschließend in ihre Bestandteile zerlegt zu werden. Dabei muss der Pflückende jedoch auch Blut lassen, wenn er die Rose zerstört.

Doch zurück zum Anfang: in „Random Acts Of Violence“ verfällt die namenlose Hauptperson des Albums dem Kult und kommt erstmals in Kontakt mit der unglaublichen Brutalität und Gewalt, die dort herrscht. So lässt auch der Text aufhorchen, wenn es heißt:

„Stranger things have happened since
I completely lost myself
in the hollow,
so this might be salvation.“

Mit diesem Song fordern und faszinieren Fixation erneut und präsentieren einen härteren Sound als in ihren anderen Tracks. Aber es ist nicht nur harter Metalcore, den man hier zu hören bekommt. „Random Acts of Violence“ zeichnet sich durch großartige Synthesizer, schwere Gitarren und mitreißenden Gesang aus und verwebt nahtlos elektronische Elemente, Stadionrock und Metal. Dabei bleiben Fixation ihrem unverwechselbaren Stil treu und liefern einen Song, der eingängig, melodisch, hart und kraftvoll zugleich ist.

Weiter geht es dann mit „Blue Skies„, wo das ganze Vorhaben aus dem vorherigen Song nur noch weiter vertieft wird. In diesem Song erfahren wir aber auch etwas über die Sektenführer, die sich im Hintergrund verstecken und ihre Anhänger für ihre eigenen Interessen missbrauchen. Das muss auch der Protagonist des Albums in diesem Lied erkennen.

„Drift down a stream of black water.
Subject me to traumatic events
to bring out tears in the eyes of the flock.
Reliving every heartbreak.
Redecorate the sorrow with rage.
And when the spirit abandons the flesh,
the walls are speaking in tongues.“

Mit „Tyrannical Miracle“ zeigen sich Fixation von einer noch raueren und intensiveren Seite. Der Track ist eine dynamische Mischung aus druckvollen Synthies, schweren Gitarren und kraftvollem Gesang, gewürzt mit Elementen aus elektronischer Musik, Stadionrock und Metalcore. Fixation erklärt:

„Es ist einer der kreativsten Tracks auf der EP und das erste Mal, dass wir Blastbeats verwendet haben. Wir wollten keine Grenzen setzen, was Fixation sein könnte, sondern einfach etwas schaffen, das Spaß macht und gut klingt.“

Um in der Geschichte fortzuschreiben: Der Protagonist findet keinen Sinn in seinem Leben und keinen Bezug zu sich selbst. Nun verlässt der Protagonist den Kult und gründet seinen eigenen Kult, „Fever Dreaming“ bildet den Höhepunkt dieses Unterfangens. Hier ruft der Protagonist nun als Kultführer seine Anhänger zum Massenselbstmord mit Zyanid auf und transzendiert damit seiner Wahrnehmung nach zum Gott. Das Lied ist vermutlich inspiriert durch das Massaker von Jonestown, bei dem fast 1000 Menschen ums Leben kamen. Rundum bieten uns Fixation mit all ihren vier Tracks nicht nur lyrisch ein sehr gelungenes Werk.

„Fever dreaming.
Gather all the believers.
Stay committed to the cause.
So I can now
hail the devil in me.
May this bloodshed be a glorious form of rebirth.“

Fazit:

Das neue Mini-Konzeptalbum „Speak In Tongues“ von Fixation kann uns nicht nur musikalisch, sondern eben auch dank der Konzeptes dahinter, mächtig überzeugen. Das Album begeistert von Anfang bis Ende mit einem nachvollziehbaren roten Faden, der die Gefühlswelt des fiktiven Kultmitglieds und -führers auf grandiose Weise darstellt. Am Ende bleibt das einzige was ich zu bemängeln habe, dass Fixation hier gerne noch das ein oder andere Geschichtchen aus dem Hut hätten zaubern können. Mit knapp 30 Minuten fällt die Geschichte meiner Meinung nach etwas zu kurz aus und hier und da dürften wir noch mehr erfahren – ich bin mir sicher, da kommt noch mehr! Vielleicht ist das aber auch ein Wink mit dem Zaunpfahl für mehr Musik von Fixation – ich würde mich mega darüber freuen!

Rating:

Was für ein großartiges Album! Fixation liefern mit ihrem Konzeptalbum ein echtes Highlight ab. Lediglich ein paar Funken fehlen mir noch, um restlos begeistert zu sein. Aber dennoch: 8,5 von 10 Punkten für diese herausragende Leistung!

Info
11. Oktober 2024 
21:58 Uhr
Band
Fixation
Genre
Metalcore Post-Hardcore
Autor/en

 Seb

Fotocredit/s
Olafur Kiljan
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