Die britische Deathcoreband Turin werden diese Woche ihr neues Album „The Unforgiving Reality In Nothing“ an den Start bringen.
Turin sagt, “As well as it being an acronym for TURIN it’s been at the heart of this album’s concept for all the lyrics. All five of us have been in situations where we act like nothing’s wrong or bothering us, the reality of doing that is unforgiving. It harms us. It can impact those around us and often the reality of the situation doesn’t change until we speak up and look for support. In some cases, forgiveness. We wrote this song at the tail end of the COVID lockdown in the UK as a way for us to reinvent our sound and push forward with whatever the next stage of this band would be, what came from it was a new album and a new drive to evolve what we have“
Tracklist:
1. Envy
2. Abyssal
3. I am the Truth
4. Apostate
5. Ghost
6. Reflections
7. The Unforgiving Reality In Nothing
8. Loss
9. Hopeless Solutions
10. Our Reality In Nothing
Direkt in die Vollen:
Das Album beginnt kraftvoll mit dem Opener „Envy„. Wuchtige Drums, markante Shouts und mitreißende Gitarrenriffs bilden die Kernelemente dieses beeindruckenden Auftakts.
„Abyssal“ setzt den energiegeladenen Kurs fort und bringt durch seine mitreißende Intensität eine willkommene Dynamik ins Spiel. Das Gitarrensolo, gefolgt von einem packenden Breakdown zum Schluss, ist ein besonderer Höhepunkt.
Der rote Faden ist vorhanden:
„I Am The Truth“ beginnt mit kraftvollen, mitreißenden Gitarrenriffs, die zum Kopfnicken animieren. Der Song präsentiert sich melodischer als seine Vorgänger, ohne dabei an Intensität einzubüßen.
Für Fans von Blastbeats hält der Track einige Überraschungen bereit.
„Apostate“ steigert das Tempo noch einmal deutlich und wartet mit einigen beeindruckenden Höhepunkten auf. Das verspielte Gitarrensolo erinnert stellenweise an den Stil von Avenged Sevenfold.
„Ghosts“ fungiert als kurze Einleitung zu „Reflections“ und besteht hauptsächlich aus verzerrten Klangeffekten. Der darauffolgende Track entfesselt dann ein Feuerwerk aus kraftvollen Riffs und wuchtigen Schlagzeugrhythmen. Eine beeindruckende Kombination.
Es geht noch härter:
Der Titeltrack legt noch mal eine ordentliche Schippe drauf und prügelt sich mit 4:33 durch alles hindurch was ihm in den Weg kommt.
Der einzige Gastpart:
Der Song „Loss“ dürfte einigen bereits bekannt sein, da er eine Zusammenarbeit mit Travis Worland, dem Shouter von Enterprise Earth, präsentiert. Leider überzeugt die Single nur teilweise, wobei Travis‘ Beitrag das herausragende Element darstellt. „Loss“ offenbart die Schwachstelle der Band, nämlich die Gesangsleistung. Travis‘ Mitwirkung verleiht dem Lied eine deutlich stärkere Dynamik und Intensität.
Auch die letzte Single schlägt in eine ähnliche Kerbe wie „Loss“ und überzeugt letztendlich nur bedingt. Zwar bietet der Song stimmlich etwas Abwechslung, erweist sich jedoch insgesamt als einer der schwächeren Titel des Albums. Die vokale Variation kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Track im Vergleich zu anderen Stücken weniger eindrucksvoll ausfällt und somit hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Finale:
Der abschließende Track trägt den Titel „Our Reality In Nothing“ und beginnt mit einem 1:30-minütigen Instrumentalintro. Zum Finale mischt Shouter Darryl noch kurz mit, jedoch bleibt der Song insgesamt eher zurückhaltend und lässt einen unvollendeten Eindruck zurück.
Fazit:
Turin haben mit ihrem neuen Album „The Unforgiving Reality In Nothing“ zwar keine bahnbrechenden Innovationen im Metal präsentiert, doch das scheint auch nicht ihre Absicht gewesen zu sein. Stattdessen bieten sie eine kraftvolle Mischung aus brachialen Breakdowns und melodischen Elementen, die zum intensiven Headbangen einlädt.
Die Vocals stellen sich als der schwächste Punkt des Albums heraus, wobei diese Kritik angesichts des insgesamt hohen Niveaus fast schon als Luxusproblem bezeichnet werden kann. Die zweite Albumhälfte vermag nicht ganz so zu überzeugen wie der erste Teil.
Alles in allem verdient „The Unforgiving Reality In Nothing“ eine solide Bewertung von 7 von 10 Punkten. Das Album zeigt, dass Turin fokussierter und effektvoller auftreten als zuvor, auch wenn noch Raum für Verbesserungen bleibt.