Mit „Copenhagen Closure“ veröffentlicht Mirza Radonjica alias Afterlove seine erste Solo-EP – ein Herzensprojekt, das schon lange in seinem Kopf existierte. Als Sänger von Siamese ist Mirza für seinen energiegeladenen Mix aus Metalcore und elektronischen Elementen bekannt. Auf seiner Solo-EP geht er nun einen etwas reduzierteren, aber dennoch kraftvollen Weg.
Eine kreative Spielwiese mit hochkarätigen Gästen
Für dieses Projekt hat er sich mit Zac Allen (If Not For Me), Zack Baker (Rain City Drive) und Luka Rozaka (ten56.) zusammengeschlossen, um ein Mini-Album mit einer besonderen Idee zu erschaffen: eine rohe, ungeschliffene Spielwiese für musikalische Experimente, aufgenommen in nahezu einzelnen Takes. Das Ergebnis ist eine erfrischende Sammlung von Songs, die von Spontaneität und echter Emotion leben.
„Ich habe dieses Album als Antwort darauf geschrieben, was die Musikindustrie für mich normalerweise darstellt. Ich wollte einen Weg finden, das System zu umgehen und das Songwriting zu einer stressfreien, weniger angsteinflößenden Erfahrung zu machen. Copenhagen Closure ist unbeschwert und ehrlich – und es gab mir die Möglichkeit, mit großartigen Freunden zusammenzuarbeiten“, erklärt Mirza.
Musikalische Ausrichtung: Weniger Elektronik, mehr Emotionen
Die sieben Tracks der EP erstrecken sich über knapp 22 Minuten und präsentieren eine Mischung aus melodischem Alternative Rock mit gelegentlichen Metal-Anleihen. Im Vergleich zu Siamese verzichtet „Copenhagen Closure“ weitgehend auf elektronische Spielereien, was der Musik einen organischeren Charakter verleiht. Besonders die ersten drei Songs überzeugen mit starken Refrains und Mirzas ausdrucksstarker und uvnergleichlichen Stimme.
Highlights und kleine Schwächen der EP
„Shape of My Mind„, das in Zusammenarbeit mit Bite Down entstanden ist, sticht als Highlight hervor – eingängig, emotional und voller Energie. Doch während der erste Teil der EP auf ganzer Linie überzeugt, verliert die zweite Hälfte etwas an Strahlkraft. Einige Songs wirken weniger markant und wiederholen sich in ihrer Struktur. Was nicht heißen muss, dass uns das Gesamtpaket nicht gefallen hat, es fehlt lediglich hier und da an etwas Neuem.
Ein starkes erstes Kapitel mit viel Potenzial
Nach den bereits erfolgreichen Singles „Afterlove“ und „Shape of My Mind„, die zusammen über 500.000 Streams erreicht haben und auf wichtigen Spotify-Editorial-Playlists wie All New Metal, The Core, The Pit und New Music Friday platziert wurden, markiert diese EP nun ein neues Kapitel in Mirzas Karriere.
Trotz kleiner Schwächen bleibt „Copenhagen Closure“ ein gelungenes Debüt, das Mirzas Gespür für Melodien und Emotionen unterstreicht. Die EP mag nicht in jeder Hinsicht bahnbrechend sein, aber sie zeigt eine neue, spannende Seite eines Künstlers, der sich konsequent weiterentwickelt.