Review

Review

Review

As December Falls – Everything’s On Fire But I’m Fine

As December Falls haben sich in der britischen sowie internationalen Pop-Punk-Szene längst einen Namen gemacht.
2021 gelang der vierköpfigen Band aus Nottingham in England der Durchbruch mit ihrem Album „Happier“. Dicht gefolgt von dem Nummer 1 Erfolg „Join The Club“, womit sie sich an die Spitze der offiziellen britischen Rock- und Metal-, Independent- und Download-Charts katapultierten.

Nun ist die Band zurück mit einem neuen Album: „Everything’s On Fire But I’m Fine“.
Am 8. August soll der Langspieler der Engländer erscheinen. In dem Album werden unter Anderem Pop-Punk Klänge mit intensiven, emotionalen Lyrics vereint, die von Liebeskummer bis hin zu Racheplänen mit der besten Freundin reichen.
Lest hier unsere Review!

Tracklist
1.Burn It All Down
2. Everything’s On Fire But I‘m Fine
3. Ready Set Go
4. Therapy
5. For The Plot
6. Fall Apart
7. Rewrite
8. Bathroom Floor
9. Angry Cry
10. I’m No Good Alone
11. Grim Reaper
12. I Can’t Relate
13. Sometimes I Hurt My Own Feelings
14. This Isn’t Us

Das sind As December Falls:
Bethany Hunter – Gesang
Ande Hunter – Gitarre
Timmy Francis – Bass
Kieran Hagarty – Schlagzeug

Kontrastreicher Auftakt

Die Platte beginnt mit einem spannungsaufbauenden Intro. „Burn It All Down“ überzeugt mit klarem, emotionalem Gesang und einer leicht bedrückenden Stimmung, die in nur einer Minute auf ein spannendes Album hoffen lässt.

Der darauffolgende Titeltrack „Everything’s On Fire But I’m Fine“ überwirft die Erwartungen des Intros allerdings schnell. Anstelle der erwarteten düsteren Atmosphäre wird man von einer Mischung aus mitreißenden Vibes und kontrastreichen Lyrics überrascht. Tanzbare Musik trifft hier auf einen nachdenklichen Text. Der Track sei laut der Band letztes Jahr in Anbetracht der weltweiten angespannten Lage verfasst worden und erinnere daran, dass es Sängerin Bethany Hunter zwar an sich gut geht, die schwierigen Zeiten sie dennoch bedrücken:

„I just poured my feelings into this song about how I am fine but I’m also not fine because everything is on fire.“

Ein würdiger Titelsong, der zum Nachdenken anregt!

Es wird elektronisch

In „Ready Set Go“ geht es sehr elektronisch weiter. Motiviert wurde der Song laut Bethany Hunter von Videospielen, die sie in ihrer Freizeit spielt:

„When I’m not playing in the band, I’m usually playing video games on Twitch. You’ll usually find me in the rift playing League Of Legends and we got OBSESSED with Arcane when it came out. I loved the whole universe, especially the aesthetics and vibe of the Undercity. So when we started writing Ready Set Go, we wanted this slower, sexier, dark song that could be an anthem for that kind of world.“

Für meinen persönlichen Geschmack werden die Vocals in diesem Track zu elektronisch abgeändert. Durch verschiedene Effekte kommt es vor, dass Lyrics verschluckt werden. Dennoch ist auch dieses dritte Lied ein eingängiger Track, der sicherlich sein Publikum findet und vor allem durch die persönliche Bindung der Sängerin zum Text überzeugt.

„Therapy“ liefert uns die geballte Ladung 2000er Pop-Punk Vibes. Im Vergleich zu „Ready Set Go“ wurden die elektronischen Elemente etwas gedrosselter eingesetzt, weshalb sie hier eher wie ein künstlerisches Mittel wirken, als zuvor. Auch „Therapy“ ist ein persönlicher Text der Sängerin. Trotz emotionaler Themen, steht die Musik beim ersten Hören auch hier mit ihrer Eingängigkeit im Vordergrund. Fans von Paramore und besonders deren „Riot!“ Album, dürften diesen Song mögen! Mit nostalgischen Klängen lässt er sicher einige Herzen höher schlagen.

Rachepläne aber musikalisch

Besonders überzeugend ist „For The Plot“. Im Vergleich zu den bisherigen Tracks, ist dieser um Einiges ruhiger. Hier haben die Musiker Zeit, ihr abwechslungsreiches Können zu zeigen.
In dem Song wird der Ex-Freund der besten Freundin von Bethany Hunter in die Mangel genommen und dahinter steht natürlich eine Geschichte:


I’m sure everyone has a chaotic best friend but mine wins as the most chaotic. We were on the Join The Club tour at the end of 2023 and she voice noted me that she had found out her boyfriend had cheated on her so, for the plot, she slept with his best mate and blocked her ex on everything. He then proceeded to email her over 100 times and she yelled on the voice note “who sends a fucking email!?” When we got back from tour, I wrote the song for her as an uplifting “fuck your ex” anthem just for her!

Wer genau hingehört hat, wird die Zeile „who sends a fucking email!?” auch im Lied gehört haben.

Emotionen pur

Besonders am Anfang von „Fall Apart“ kommen die schnellen Drums und Gitarren großartig zum Einsatz. Der sechste Song ist einer der härteren dieses Albums und besticht mit vergleichsweise klarem Gesang. Dieser wird nur von wenigen Effekten begleitet und setzt somit das Können der Sängerin in Szene.
Auch ein kurzes Gitarrensolo am Ende des Liedes sorgt für besondere Abwechslung.
„Fall Apart“ sei einer der ersten Songs, die für das Album geschrieben wurden. Inspiriert sei er dabei von den Liveshows der Band. Mit seiner Schnelligkeit solle er für Moshpits sorgen. Das wird ganz sicher eintreten, denn bereits ohne die Liveshows hat es dieses Lied in sich!

Die Band sagt über „Rewrite“: „This is a song about being thankful for something that went wrong in life, yes it sucked but now you are so much stronger because you’ve been through it.“
Beim Hören wird genau dieser Eindruck erzeugt. Mit Zeilen, wie „I could never rewrite you“ wird untermalt, dass Dinge oder Personen gehen gelassen werden müssen, obwohl man an ihnen festhalten möchte.
Leider ist dieses Lied nicht einmal zwei Minuten lang. Mit den emotionalen Lyrics und ruhigen Klängen hätte es absolut Potenzial für einen längeren Song gehabt.

Musikalische Abwechslung

In „Bathroom Floor“ fallen musikalisch die Rock-Einflüsse und der tanzbare Chorus auf. Besonders das Schlagzeug trägt diesen Song und verleitet förmlich zum Tanzen. Trotzdem finden sich auch hier wieder Kontraste zwischen Lyrics und Musik. Mit ihrem klaren Gesang kann Hunter ihr Können beweisen und Zeilen, wie „All along we were wasting all this time“ an die Zuhörer bringen.
„Bathroom Floor“ ist ein persönlicher Favorit dieses Langspielers und handele laut der Band davon, eine Beziehung mit jemandem eingehen zu wollen, von dem man wisse, dass diese Person nicht gut für einen sei. Besonders die einprägsamen rockigen Töne unterstützen genau diese Aussagen.

Die griffige Pop-Punk Atmosphäre von „Angry Cry“ unterstreicht gekonnt den Titel des Songs und verstärkt dessen unmissverständliche Emotionen. Auch hier wird erneut mit elektronischen Überlagerungen der Stimme gearbeitet, allerdings erscheint dies hier wieder als gelungenes stilistisches Mittel. Es ergibt sich ein großartiges harmonisches Zusammenspiel aus Gitarren, Drums und Gesang. Wobei Gitarrist Ande Hunter am Ende des Liedes eine kurze Sequenz bekommt, in der die Gitarre im Vordergrund steht.

Pop-Punk der 2000er

„I’m No Good Alone“ stellt eine gelungene Mischung aus ruhigen Gesangsparts, in denen die Stimme der Sängerin vorzüglich zur Geltung kommt, und tanzbarem Ohrwurmpotenzial dar. Auch hier wird erneut ein Kontrast aus groovy Musik und bedeutungsvollem Text hergestellt.

Dass Fans der 2000er Dank dieses Albums musikalisch auf ihre Kosten kommen, ist vermutlich bereits deutlich geworden. „Grim Reaper“ steht dem in nichts nach. Zwar überwiegt hier mehr die Popmusik als der Punk, aber gerade deshalb lädt auch dieser Track wieder zum Tanzen ein!
Besonders die Gitarren-Elemente mischen diesen Song auf und sorgen dafür, dass man ihn nicht nur einmal hören möchte!

Es wiederholt sich

„I Can’t Relate“ stellt sich als recht schneller Track heraus, der vor allem von den positiv hervorstechenden Schlagzeugklängen getragen wird. Auch hier machen sich erneut die tanzbaren und für dieses Album typischen 2000er Vibes bemerkbar. Allerdings scheint das an dieser Stelle des Albums repetitiv. Obwohl auch „I Can’t Relate“ einen soliden Track darstellt, geht er im Gesamtbild des Albums  aufgrund sich wiederholender Aspekte unter.

Ein standhafter Rocksound und abwechslungsreiche Drums lassen „Sometimes I Hurt My Own Feelings“ hervorstechen. Dennoch vereint aber auch dieses Lied viele der zuvor genannten 2000er Pop-Punk-Klänge. In diesem Track werden besagte Sounds allerdings durch schnelle Gitarrenriffs am Ende des Liedes aufgemischt. Insgesamt bringt „Sometimes I Hurt My Own Feelings“ trotzdem eine Besonderheit in das Album und stellt ebenfalls einen persönlichen Favoriten dar.

Der krönende Abschluss

Mit „This Isn’t Us“ sind wir bereits am Ende des Albums angekommen. In knapp einer Minute werden akustische Gitarrenklänge und die mitreißende Stimme von Bethany Hunter zu einem emotional berührenden Lied vereint. Trotz der anfänglichen Ruhe des Liedes baut es sich großartig auf und schafft das perfekte Ende für dieses Album.
Die Vokalistin erklärt, „This Isn’t Us“ sei zu persönlich für eine detaillierte Erklärung und erlaube eigene Interpretationen.

Fazit

„Everything’s On Fire But I’m Fine“ stellt sich abschließend als nostalgisches Album dar, welches besonders persönliche Erfahrungen und Emotionen der Sängerin zu vereinen scheint. Es erinnert zuteilen an Alben kurz nach der Jahrtausendwende und wird unter Pop-Punk Fans sicherlich Anklang finden!
Allerdings erscheint es mir persönlich teilweise sehr repetitiv und einige der Lieder hätten vor allem in ihrer Länge größeres Potenzial gehabt.
Dennoch werden die Tracks besonders live gute Laune verbreiten. Trotz ihrer teilweise düsteren Lyrics schaffen die meisten Songs nämlich eine grandiose Stimmung!
Abschließend gibt es für „Everything’s On Fire But I’m Fine“ 7.5/10 Punkten.

Info
6. August 2025 
20:00 Uhr
Band
As December Falls
Genre
Alternative Pop-Punk
Autor/en

 Matilda

Fotocredit/s
Pressefoto
Weitere Beiträge