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Beyond The Black – „Self-Titled“

Beyond The Black haben einen beachtlichen Werdegang hingelegt, schauen zurück und blicken nach vorne. Was das besondere am Self-Titled Album Beyond The Black ist und warum es Jenseits des Schwarzen noch Licht zu finden gibt, lest ihr hier:

Nachdem der Release vom letzten Album HØRIZØNS mitten in der Pandemie (Juni 2020) etwas beschwerlich verlief und man wenig Gelegenheit hatte die Songs live zu performen startet die Band rund um die charismatische Frontfrau Jennifer Haben ins nächste Kapitel. Deutlich weniger experimentell wie noch der Vorgänger wirkt das neue Album wie die perfekte Symbiose aus einem „Back To The Roots“ und „Modernem Metal à la 2023“.

Wenn die Basis stimmt, überzeugen die Details

Der Fokus liegt hierbei deutlich auf den Hauptinstrumenten (Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug) und wird gekonnt durch elektronische Elemente wie bei „Into The Light“ oder „Is There Anybody Out There?“ aber auch typische Symphonic Metal Elemente wie Geigen oder Chöre wie in „Winter Is Coming“ oder „Raise Your Head“ untermauert. Modern Metal, der viel Abwechslung bietet, aber nie monoton, langweilig oder zu experimentell wirkt. Frontfrau Jennifer Haben kann mit ihren starken Vocals punkten und legt im Vergleich zu den Vorgängern noch einiges drauf!

Den besten Beweis liefern Beyond The Black hier auch mit ihren Vorab-Singles „Reincarnation“,“Is There Anybody Out There“ sowie „Winter Is Coming“.

Die drei Songs bilden zudem eine sehr ansehnliche Video Trilogie mit Storytelling und aufwendigen Effekten.

Brücken zur Vergangenheit

Free Me“ kann mit vielen lauten und ruhigen Momenten überzeugen und wirkt textlich wie eine Fortsetzung zu „Hysteria“ (Heart of the Hurricane, 2018). Weitere Verbindung zur Vergangenheit, die leicht zum Schmunzeln verleiten, findet man in etwa im Text von „Raise Your Head“, welcher musikalisch wie eine motivierende Hymne daher kommt und mit Stellen wie „If you’re the only one, who will look beyond the mirror“ sind dann da auch die Brücken zur Vergangenheit geschlagen. „Beyond The Mirror“ (Lost In Forever, 2016)

Bei „Into The Light“ findet man wieder mehr elektronische Elemente und schließt ein wenig an das experimentelle Vorgänger Album an, bleibt hier aber mehr bei dem typischen, härteren Gitarrenriffs und treibenden Drums. Textlich zeigen Beyond The Black hier ganz getreu das Motto des neuen Albums „towards the sun we soar“.

Ein Album voller Abwechslungen

Ruhige Momente bietet dafür die (Halb-)Ballade „Wide Awake“, die mit ruhigen Tönen anfängt und sich zum Ende hin aufbaut. Thematisch orientiert sich der Song mehr an der Geschichte von Dornröschen. Beyond The Black konnten schon immer mit gefühlvollen Balladen punkten und schließen hier an die emotionalen Vorgänger wie „Unbroken“ (Songs of Love and Death, 2015) an.

Jeder, der „Dancing In The Dark“ schon auf der Tour mit Amaranthe vergangenen Oktober und November live gesehen hat, weiß das der Song mit seinen gewaltigen Drum-Parts zum Klatschen und mitmachen animiert. Wie das so ausgesehen hat, seht ihr in dem Video mit Eindrücken aus den Shows von Oberhausen und Hamburg.



„Not In Our Name“ bietet kurz vor Ende nochmal die geballte Ladung heavyness und Chris Hermsdörfer kann mit seinen Shouts einen starken Gegenpol zu Jennifers Stimme bieten. Thematisch kommt der Song mit viel Kritik um die Ecke, ruft aber auch zum Kämpfen auf. Sicher ist nur, die Nummer bietet sich als Live-Banger an und sollte meiner Meinung nach nicht auf der nächsten Tour im Live-Set fehlen. Ich höre die Crowd schon lautstark NOT IN OUR NAME, NOT IN OUR NAME mitgrölen.

Eher untypisch wartet der letzte Song „I Remember Dying“ auf den Zuhörer. Der Song erinnert sehr stark an Filmmusik und würde sich perfekt in den Soundtrack von Game of Thrones, The Witcher oder auch Die Ringe der Macht einreihen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die großen Studios und Anbieter wie Netflix und Co. mal auf das Talent von hiesigen Bands stößt. Passend wäre es auf jeden Fall.

Fazit:

Schlussendlich kann man sagen, wie ein Mosaik aus vielen einzelnen Teilen setzt sich das Album zu einem Gesamtkonzept zusammen und kann überzeugen. Die vier Kernthemen Kampf, Verlust, Demut und Liebe spiegeln die Songs und ihre Inhalten gut wieder und stehen in Verbindung mit den vier Bandmitgliedern (Jennifer, Chris, Kai und Tobi) – also für das, was Beyond The Black wirklich ausmacht. Das findet man auch im Artwork und Albumcover wieder.

Beyond The Black schaffen es mit ihrem neuesten Werk zu überzeugen. Durch den typischen ‚BTB‘ Sound und die Verbindung von klassischen Symphonic Elementen, sowie modernen elektronischen Elementen bietet das Album Abwechslung und macht auch nach mehrmaligem Hören noch Spaß und Lust zum entdecken neuer Details.

Das Album erscheint am 13. Januar 2023 über Nuclear Blast und ist in verschieden Varianten (Box-Set, exklusive Vinyls uvm.) über alle gängigen Plattformen erhältlich.

Wertung: 9/10

Tracklist:

  1. Is There Anybody Out There?
  2. Reincarnation
  3. Free Me
  4. Winter Is Coming
  5. Wide Awake
  6. Into The Light
  7. Dancing In The Dark
  8. Raise Your Head
  9. Not In Our Name
  10. I Remember Dying

Beyond The Black sind:

Jennifer Haben – Gesang

Chris Hermsdörfer – Gitarre & Shouts

Kai Tschierschky – Drums

Tobi Lodes – Gitarre

Info
10. Januar 2023 
14:13 Uhr
Band
Beyond The Black
Genre
Melodic Metal Symphonic Metal
Autor/en

 Leon

Fotocredit/s
Pressefoto
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