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Cabal – „Magno Interitus“

Die aus dem kalten Norden Dänemarks stammenden CABAL entfesseln ihre dunkle Kraft mit „Magno Interitus„, dem dritten Studioalbum der Band. Verwurzelt in einer breiten Palette von musikalischen Einflüssen, die von Black Metal und Hardcore bis hin zu Death Metal und modernem Deathcore reichen, haben sich CABAL als eine Band an der Spitze der extremen Metal-Szene etabliert, bereit alle Genregrenzen niederzureißen.

CABAL traten erstmals 2016 aus dem Schatten, als ihre erste Veröffentlichung Purge die Grenzen der extremen Metalszene in ihrem Heimatland verschob. Zwei Jahre später riss das Debütalbum „Mark of RotCABAL aus dem dänischen Untergrund und etablierte die Band als internationalen Act mit einer vielversprechenden Zukunft. Bald darauf spielte die Band ihre ersten großen Festivals und tourte durch Europa, Japan und Nordamerika. Aber die Kultisten hatten größere Pläne…

2020 veröffentlichten CABAL ihr zweites Album „Drag Me Down“ – ein düsterer Abstieg in eine persönliche Hölle, die durch erdrückende Instrumentalstücke, eine beklemmende Atmosphäre und dunkle, persönliche Texte mit unerbittlicher Intensität zum Leben erweckt wird, während gleichzeitig Raum für Experimente und die Erweiterung des typischen CABAL -Sounds bleibt. „Drag Me Down“ brachte CABAL zu neuen Höhen, ihre Shows wurden größer und die Aufmerksamkeit der Musikindustrie wuchs immens.

Doch was taugt der neue Longplayer der Dänen? Lasst es uns herausfinden.

Tracklist:

1. If I Hang, Let Me Swing
2. Insidious
3. Magno Interitus
4. Existence Ensnared
5. Insatiable
6. Blod af Mit
7. Exit Wound
8. Violent Ends
9. Exsanguination
10. Like Vultures
11. Plague Bringer

CABAL eröffnen das Album mit dem Track „If I Hang, Let Me Swing“ und wir bekommen direkt zu Beginn die genaue Marschrichtung vorgegeben. Der Song startet etwas gediegener, bevor wir dann zum ersten Mal Blast-Beats um die Ohren gehauen bekommen. Besonders gut gefallen mir die elektronischen Stilmittel, die eingebaut werden. Die Gitarenriffs im Refrain erinnern leicht an Riffs von Metal-Schwergewichten wie z. B. Born Of Osiris. Gerne mehr davon!

Auf „Insidious“ geben uns die Dänen keinerlei Verschnaufpause. Direkt von Anfang an schlagen abermals Blast-Beats auf uns ein. Doch das heißt nicht, dass CABAL nur das eine so richtig gut können. Auf den knapp über 2 Minuten Spielzeit ist es mal rasant und im nächsten Moment wird es etwas langsamer vom Tempo her. Mit der Schnelligkeit können die Jungs umgehen, wir hoffentlich beim nächsten Moshpit auch. Warten wir es mal ab!

Es wird „Bad“ – kleiner Wortwitz

Magno Interitus“ ist ein rasanter Track, der mit knallharten Breaks und krachenden Übergängen die pure Kraft unterstreicht. Zu Beginn und im gesamten Song bekommen wir einige elektronische Mitbringsel zu hören, was dem Song etwas mehr Tiefe verleiht. We like it! Der Feature Joe Badolato (Fit For An Autopsy) fügt sich nahtlos in den Song ein und trägt zu dem ununterbrochenen Gemetzel bei.

Die Band fügt zu diesem Track hinzu:

„‘Magno Interitus’ written while the pandemic was at its highest and everything seemed like it was going to collapse around us. Politicians still just serving their own best interests, peaceful protests having what are essentially war crimes committed against them, all while the impending threat of global destruction due to rapid climate changes, seems to be downplayed severely or outright ignored by those in power. The track is three and a half minutes of pure vitriol spewed in the face of those who dare to try and ignore the great decay that is happening right before our eyes and all around us. To really make the track stand out as much as possible we elicited the help from one of our favourite vocalists; Joe Bad of the amazing Fit For an Autopsy.”

Do you really wann die like this?

Existence Ensnared“ beginnt wieder mit einem kleinen düsteren Einspieler, bevor die Jungs dann wieder in die Vollen gehen. Besonders gut gefällt mir bei diesem Track nicht nur der großartige Tempowechsel, sondern das Drumming vom Stick-Künstler Nicolaj Kaae Kirk. Die Synthies im Refrain und während des Breakdowns kommen sehr erfrischend daher und verleihen dem Song ein gewisse Prise Salz und Pfeffer, welche mir sehr gut gefallen hat.

Auf „Insatiable“ geben uns die Dänen noch mehr von den elektronischen Beats und Synthesizern, welche beim ersten Hören eventuell von diesem Track etwas abschrecken könnten. Doch beim zweiten bzw. dritten Lauschen geben sie uns auch auf dieser Tonspur eine gewaltige Neuerung auf die Ohren, welche ich so bisher beim Deathcore noch nicht zu hören bekommen habe. Dazu verleiht Vocalist Andreas Bjulver Paarup mit seinem Gekreische einzigartige Höhen und Tiefen, die uns ab und an auch an CJ McMahon von Thy Art is Murder erinnern.

Wir wollen Bass

Die Vorstellung von Bassist Malthe Strøyer Sørensen auf „Blod of a Mit“ ist großartig, wenn nicht sogar die beste Leistung auf dem ganzen Album, seinerseits natürlich. Auch die gesprochenen Vocals zu Beginn verleihen dem Song seine ganz eigene Art und Weise. Die abgehakten Gitarren, gepaart mit dänischen Sprechparts im Mittelteil finden bei mir nicht wirklich Anklang, doch das wird mich nicht davon abhalten, den Song ein paar weitere Male zu hören. Auch die Dubstep-artigen Klänge im Mittelteil schrecken mich nicht wirklich ab. Hier trauen sich Cabal eindeutig mal wirklich sehr viel mehr.

I thought I’d learned to deal with the suffering

Exit Wound“ war Single Nr. 4 in der Veröffentlichungsreihe und könnte sofort auch in unseren Playlists für das Fitnessstudio landen. CABAL halten die Spannung während des weniger als dreiminütigen Tracks hoch, der einen noch dreckigeren Gesangsstil als die vorangegangenen Singles aufweist. Die Dänen performen eine Genre-Fusion mit ihren eigenen charakteristischen Grooves und einer Menge melodischer Schwere.

Sänger Andreas Bjulver Paarup kommentiert zum Track wie folgt:

“Exit Wound is a very personal song to me, as it serves as an outlet for the trauma I felt right after my granddads suicide at the beginning of 2021. It deals with the heavy subject of being denied a final goodbye to one of the few people I’ve ever felt a true connection and real kinship to.”

Gewalt erzeugt Gewalt

Der nächste Track ist von Anfang an ein absolutes Feuerwerk und lässt in den kurzen zweieinhalb Minuten einfach nicht locker. „Violent Ends“ unterbricht das kleine Chaos mit einer Reihe von Grooves und basslastigen Breakdowns, die in ihrer Struktur völlig untypisch sind und diese moderne Deathcore-Band zu einem ziemlich einzigartigen Phänomen unter ihresgleichen macht.

Die Band selbst sagte zu diesem Song:

„Violence breeds violence, it’s as simple as that. Those who live by the sword will also die by it. This song is a middle finger to the people who violently abuse their positions of power. Their end is inevitable and it’s coming soon.”

Wie die Asgeier

Den lyrischen Aspekt von „Like Vultures“ drückt nicht nur unsere kleine Überschrift (wortwörtliche Übersetzung des Titels) aus. Welch genaue Thematik CABAL mit diesem Song ansprechen wollten, bleibt nicht eindeutig zu betiteln. Mit den Worten „your time is up“ gibt es abermals einen knallharten Breakdown um die Ohren.

Thy Art Is Cabal

Die dämonischen Vocals von „Exsanguination“ beginnen mit schwungvollen Deathcore-Beats und Blast-Beats, die den Track um das Zehnfache steigern. Wiederum mit großen CJ McMahon-Gesangseinflüssen, bringen CABAL ihre eigene instrumentale Note dieser Deathcore/Death Metal-Mischung ein und balancieren die Breakdowns mit heftigen, chaotischen Passagen.

Den Abschluss macht „Plague Bringer“, ein knapp vierminütiger Einbruch ohne Brechstange. Oder besser gesagt eher mit Brechstange und direkt mit der Tür ins Haus. Ein weiteres Mal beweisen CABAL ihre freche Art und Weise mit dem Deathcore auf moderner Ebene umzugehen. Woran man das erkennt? An den knallharten Bass-Passagen inklusive kleinen Gitarrensolis und eingespielten Synthesizern. Ein ordentlicher Closer für dieses Album. Weise Entscheidung von den Dänen, diesen Titel an das Ende zu stellen.

Fazit:

CABAL möchten mit diesem Album ordentlich auf den Putz hauen, Knochen brechen und die geistigen Fähigkeiten zerstören und das haben sie verdammt gut geschafft. Sie beweisen mit diesem Album auf jeden Fall, dass sie zur Zeit eine der aufregendsten Bands in der Deathcore-Szene sind. „Magno Intertius“ ist ein fantastischer Nachfolger ihres 2020er Albums „Drag Me Down“ und ein Schritt in die richtige Richtung, um sich auf internationaler Ebene bekannter zu machen.

Rating:

Dank der kühnen und furchtlosen Art auch mal andere Stil-Elemente in den modernen Deathcore einzubauen, vergebe ich sehr gute 8,5 von 10 Punkte für das neue Werk der Dänen. Ach was freue ich mich schon auf die nächsten Live-Shows!

Line Up:

Andreas Bjulver Paarup – Vocals
Christian Hammer Mattesen – Gitarre
Chris Kreutzfeldt – Gitarre
Malthe Strøyer Sørensen – Bass
Nikolaj Kaae Kirk – Drums

Info
17. Oktober 2022 
21:59 Uhr
Band
Cabal
Genre
Deathcore Extreme Metal Modern Metal
Autor/en

 Seb

Fotocredit/s
Pressefoto
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