Nach ihren letzten EP und Singles Veröffentlichungen wurde es eine gewisse Zeit still um die australische Formation rund um Cane Hill. Diese Sendepause kam nicht von ungefähr, denn die vier Mitglieder bestehend aus Elijah Witt (Gesang), Elijah James Barnett (Lead Gitarre), Ryan Henriquez (Bass) und Devin Clark (Schlagzeug) haben diese Zeit genutzt und ihr 3. Studioalbum „a piece of me i never let you find.“ aufgenommen, das nun am 01.11. (via Out Of Line Music) das Licht der Welt erblickt hat.
Was das Gesamtwerk auf dem Kasten hat, findet ihr in der folgenden Review heraus:
Tracklist:
01. The pain ends when you let go.
02. The Midnight Sun
03. Ecstasy In Grief
04. I Always Knew We Where Doomed
05. Fade
06. Drowning Therapy
07. the sound of roses in bloom
08. Eye To Eye (Iris)
09. How Could You Lose?
10. Permanence In Sleep
11. Finding Euphoria
Pure Ekstase
Den Anfang macht der Intro Track „The pain ends when you let go.“ mit reinen Vocals und elektronisch unterlegt, ist dieser die Vorbereitung für das Album und geht nahtlos in den vorab veröffentlichten Song „The Midnight Sun“ über. Dieser geht von Sekunde 1 an nach vorne und präsentiert ein grooviges fast schon Djentig anmutendes Riff und Heftige Shouts von Elijah Witt.
Im späteren Verlauf geht es noch härter und vertrackter zu, während die hypnotischen Refrains in ihren Bann ziehen und gerade letzterer den Instrumenten noch mehr Platz lässt.
Track Nummer 3 „Ecstasy In Grief“ wurde zusammen mit dem vorherigen Song veröffentlich, legt ungefähr die gleiche Schiene ein, setzt allerdings noch mehr auf Härte und hinterlässt nichts als Verwüstung. Shouts, harte Riff und Rhythmen die an die alte Spliknot Zeit erinnern, lassen kaum Zeit zum verarbeiten. Zwischendurch gibt es einen atmosphärischen Einschieber, bis erneut die Hölle hereinbricht. Was ein Ritt!
Atmosphäre pur
„I Always Knew We Where Doomed“ lässt seine Hörer*innen nun etwas Zeit um durchzuatmen und zeigt bestens, dass die Band mehr als in der Lage ist, melodische und atmosphärische Klanglandschaften zu erschaffen. Gerade der Chorus strotzt nur von Atmosphäre, zu denen der Gesang und die damit verbundenen Vocal Layers nur noch mehr beitragen. Durch die eher gemächlich gehaltene Stimmung, knallt der Breakdown noch mehr und das zahlt sich aus.
Ein weiteres Highlight ist ein weiterer Song der als Single veröffentlicht wurde.
Mit „Fade“ nimmt man den Flow des vorherigen Tracks mit und mischt diesen wieder mit Cane Hill typischer Härte, die im Umkehrschluss hervorragend zur allgemeinen Stimmung passt.
Im 2. Verse glänzt Elijah erneut mit seinen Vocals und seine Art und Weise bestimmte Worte zu betonen. Ohne Berührungspunkte zur Band, ist das hier eine perfekte Zusammenfassung des Sounds der Band.
Cane Hill blühen auf
Mit „Drowning Therapy“ bekommt man erneut groovige und heftige Riffs um die Ohren geschmissen, die allerdings genügend Abwechslung bieten, sodass bei knapp der Hälfte der Platte keine Abnutzung bemerkbar macht. Das liegt auch unteranderem daran, dass interessante Songstrukturen ihren Platz finden und ein fast schon epischer Chorus aufgefahren wird, bei dem Vocalist Elijah wieder einmal seine Stimmgewalt zum Besten gibt!
Track 7 „Sound Of Roses In Bloom“ ist eine Interlude, die nahtlos in den nächsten Track übergeht und Rosen die blühen, könnten nicht düsterer klingen. Somit schafft man die perfekte Basis für „Eye To Eye“, der durch den schnellen Schlagabtausch der Instrumentals Erinnerung an ihre Single A Form Of Protest aus dem Jahre 2022 weckt. Auch hier beweist die instrumentale Front rund um Elijah James Barnett, Ryan Henriquez, und Devin Clark zu was sie in der Lage sind!
Ein absoluter Gewinn
Mit „How Could You Lose?“ werden die letzten 3 Tracks auf der Platte eingeläutet und der Auftakt gen Finale könnte nicht ruhiger ausfallen.
Hier wird alles zurückgeschraubt und ein experimenteller, sowie balladesk anmuntender Track präsentiert. Dieser sticht dadurch vollends heraus, da dieser so anders daherkommt und doch bestens als Durchatmer eingewoben wurde.
Ganz nebenbei haut Elijah James Barnett auch noch ein Solo raus, dass direkt aus dem Himmel stammen könnte!
Der vorletzte Track „Permanence In Sleep“ wurde vorab veröffentlicht und macht direkt wieder Schluss mit der Fantasie Reise, denn hier geht es wieder weniger gemächlich zu und das fette Riff direkt zu Beginn holt einen wieder in die Realität zurück. Dennoch gibt es wieder einen ungemein griffigen Chorus und Cane Hill zeigen hier erneut, wie gut sie ihre ruhigen und brachialen Parts verschmelzen lassen und dabei Hand in Hand übergehen zu lassen.
Der finale Song „Finding Euphoria“ fasst die Platte soundtechnisch bestens zusammen, kann dank seiner Abwechslung für sich alleine stehen und macht im Kontext der Platte ebenfalls, wenn nicht sogar noch mehr Sinn, was ein wirklich großer Gewinn für einen Ending Track ist. Außerdem wird hier mit der stärkste, wenn nicht sogar der beste Chorus in die Ohrkanäle überliefert.
All das wird erneut durch brachiale Härte und atmosphärischen Klanglandschaften übermittelt, bei dem das Solo von Elijah James Barnett nochmal einen draufsetzt und die gespielten Noten, die Harmonien in den Refrains mimen.
Fazit:
Cane Hill haben mit ihrem 3. Album das Highlight schlechthin in ihrer Diskographie erschaffen. In gerade mal einer halben Stunde liefert die Gruppe mit a piece of me i never let you find. ein Feuerwerk der Atmosphäre, Härte und vorallem Abwechslung ab, bei dem für jeden was dabei ist.
Trotz Komplexität und Experimenten die hier gewagt wurden, zieht sich ein roter Faden durch, der aufgrund dessen einen leichten Zugang verschafft und direkt im Ohr bleibt. Von mir gibt es für das Gesamtwerk 9/10 Punkten.