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„Chronicles II: Heaven“ – Void Of Vision

Als das bisher klanglich beeindruckendste und visuell aufwändigste Werk wird die neue EP „Chronicles II: Heaven“ von Void Of Vision betitelt. Die neue EP erscheint bereits morgen, Freitag den 29. April 2022 über UNFD.

„Chronicles II: Heaven“ ist das zweite Kapitel der Chronicles-Saga und trägt den Namen „Heaven„, weil die Band eine neue Richtung und ein neues Ziel gefunden hat – ein Verständnis, durch das sie den Himmel auf Erden gefunden hat. Jedes der überlebensgroßen, cineastischen und grandiosen Elemente der EP zeugt von Void Of Visions gewachsener Selbstsicherheit als Menschen und Kreative. Insbesondere Frontmann Jack Bergin hat in den letzten Jahren eine erstaunliche persönliche Wandlung durchgemacht: musikalisch, textlich und visuell ist die „Heaven“ EP die ultimative Darstellung dieser tiefgreifenden neuen Offenbarung – dieser glückseligen, himmlischen Art, sich durch das Leben zu bewegen – und sie verdiente den passenden Titel dazu.

Jack selbst beschrieb das neue Werk wie folgt:

Chronicles I: Lust bettered me as a person, but this solidified me as one, I realised that you really have to delve into the darkest parts of yourself to let that light shine through, to truly find happiness.“

Doch was die fünf Songs auf der EP wirklich drauf haben, haben wir für euch im Vorfeld abgecheckt.

Tracklist:

1. Berghain feat. Jacob Charlton (Thornhill)
2. Dominatrix
3. Into The Dark (Co-Produktion mit Dan Searle von Architects)
4. Saint Miserable
5. Altar feat. Hannah Greenwood (Creeper)

Der Eröffnungstrack „Berghain“ beginnt mit düster klingenden Drum-Beats und verspricht dank eines kleinen Sprechgesangs in den Strophen eine weitere klangbildliche Reise durch den Stratos von Void Of Vision zu werden. Im Refrain wird auch dann der erste Feature-Gast der Platte vorstelling. Die Stimme von Thornhill’s Jacob Charlton verleiht dem ganzen Song einen sehr verführerischen Stil, was durchaus auch so gewollt war. Die Worte „Fuck this“ und „Take away my everything“ leiten den ebenso verführerischen Breakdown ein, der dann in einem EDM-artigen Beat mündet. Geiler Beginn für diese EP, wenn ihr mich fragt ein perfekter Opener.

Sinnlich und intim

Es folgt mit „Dominatrix“ die erste Single-Veröffentlichung von der zweiten Saga der Chronicles-Reihe. Es ist ein wunderschönes Werk, das mit einem ätherischen Dark-Pop-Gesang spielt und für Void Of Vision einen Schritt in unbekanntes Terrain darstellt. Darüber hinaus erkundet der Song eine lustvolle Beziehung zwischen (vermutlich) Lead-Songwriter und Sänger Jack Bergin und einer unbekannten Geliebten. Diese Beziehung wird auch im dazugehörigen Musikvideo dargestellt. Jack, der normalerweise über Themen wie Nihilismus, Selbstverachtung und Apathie schreibt, lehnt sich mit Zeile wie „Our risqué symphony / My Aphrodite / I’ve been holding onto smoke / Just to see the way love let me go“ an die Sinnlichkeit und Intimität an.

Zu eben genau diesen Zeilen sagte Jack selbst:

„The writing process began with that simple chorus vocal hook and ended up with our most adventurous attempt at a piece of work yet. I have never written or attempted to pen a ‘love song’ before, but this one just came extremely easily to me. The lyricism of ‘Dominatrix’, while quite foreign within a Void Of Vision song, is really complimented by the track’s pace, flaunting a certain urgency, a longing for excitement and stimulation.“

Große Schatten…

Der Track „Into The Dark“ ist sozusagen das Halbzeit-Stück der Band auf ihrer neuesten EP. Doch vor allen Dingen war niemand geringerer als Dan Searle von den Architects der Co-Autor und Co-Produzent für diesen Song. Damit haben Void Of Vision sich auf jeden Fall einen namhaften Feature-Gast eingeladen. Das Stück selbst ist noch emotional geladener als sein Vorgänger „Dominatrix“ und stellt die Weichen für den Rest der EP. Harte Parts plus ein paar Breakdowns alla VoV gibt es natürlich trotzdem und daher dürften die eher elektronischen Beats für niemanden ein Nachteil darstellen. Laut Jack war der Track einer der Durchbrüche, um kreativ eine völlig neue Welt für sich zu entdecken.

Über den kreativen Kontext von „Into The Dark“ sagt Jack:

„It’s an extremely odd feeling to describe, hearing the first few notes of your to-be magnum opus for the first time before it’s even finished. Creating this song, from go to woe, was one of the most rewarding moments of our band’s career and now presents as a crucial landmark in Void Of Vision’s timeline.“

Ist euch das aufgefallen?

Jedes Element der Chronicles-Saga wurde sorgfältig durchdacht, und die Veröffentlichung von „Heaven“ bietet eine Reihe von Bildern und Charakteren, die zur Musik und Botschaft passen. Wie z. B. bei „Saint Miserable„. Erstmals auf dem Cover der Single „Dominatrix“ vorgestellt, ist sie das Sinnbild für Elend, Schmerz, Hoffnungslosigkeit und Negativität. Aber anstatt sie für diese Eigenschaften zu vergöttern oder auf ein Podest zu stellen, wie es die Void Of Vision von früher getan hätten, wurde sie stattdessen als feierliche Erinnerung geschaffen, als Totem, das repräsentiert, was man nicht sein sollte – eine Kreatur, vor der Jack und Co. fliehen sollten, anstatt sie zu vergöttern. Und genau das repräsentiert das Instrumental des Songs auch. Im Refrain wird es wieder sehr melodisch, was wir selten so gut im Modern Metalcore gehört haben. Stellt man sich jetzt vor, dass wir hier einen Song von VoV hören, können wir unseren Augen und Ohren nicht trauen. Mit welcher Gelassenheit und vor allen Dingen mit welchem Selbstbewusstsein die Jungs das abliefern, ist bemerkenswert.

Jack selbst sagte zu dieser Person:

She’s the embodiment of one’s worst self…something that I used to be and an identity that I never want to allow to take over again. She stands as a reminder that we all have the potential or capacity to be a Saint Miserable – an alternate, darker identity that exists inside of us all, one that we can choose to embrace or to resist. You must acknowledge the darkness but strive to let it go. I’ve found that there’s a true sense of freedom and growth when you can find the tools to leave that part of life behind.“

Nahtloser Übergang zum Finale

Dort wo „Saint Miserable“ im Beat endet, beginnt der Schlussakt „Altar„. Zu Beginn werden wir von der lieblichen Stimme des nächsten Feature-Gasts Hannah Greenwood (Creeper) abgeholt. Ihre Stimme bekommen wir dann erst wieder im Refrain zu hören. Doch passender als im zuvor gehörten Track den Refrain dann mit von einer Frau singen zu lassen, hätten wir es uns nur im Traum vorstellen können. Kleiner Spoiler: macht euch bereit für einen der rasantesten und technischsten Breakdowns, den ihr jemals von Void Of Vision gehört habt. Nun, leider endet die EP, für uns viel zu schnell, nach diesem Track. Da bleibt uns nur zu sagen: bitte direkt wieder von Vorne!

Fazit:

Auch wenn in den kantigen und aufsteigenden Klanglandschaften von „Chronicles II: Heaven“ immer noch dunkle und melancholische Töne zu hören sind, so ist es doch ein meisterhafter Spagat zwischen Licht und Dunkelheit, der diese neueste Veröffentlichung auszeichnet. Während der Inhalt der Gesamtbotschaft von Hoffnung und Licht durchdrungen ist, bleiben viele von Jacks Texten dunkel und introspektiv und sprechen von dem Konflikt, der immer noch in Teilen seiner selbst brodelt. Was Void Of Vision eben dank der Screams von Jack auch nicht verlieren: ihre Identität und das, was sie durchaus groß gemacht hat! Persönliche Freiheit und Ausdrucksstärke sind in der Musik von „Heaven“ deutlich spürbar. Die EP verbindet, wie eben bereit kurz angedeutet, Void Of Visions Markenzeichen, die harten krachenden Breakdowns, mit leichteren, ätherischen Elementen und einigen von Jacks allerersten cleanen Gesangsdarbietungen, was wohl zum bisher zugänglichsten Output der Band führt. Wir lieben es, auch wenn uns bewusst ist, dass einige wohl etwas an den Cleanen-Gesangspassagen zu knabbern haben werden, doch öffnet eure Herzen und vor allen Dingen eure Ohren für das zweite Werk aus der Chronicles-Sage. Und wenn der Himmel wirklich so aussieht… was kommt erst danach? Wir dürfen gespannt bleiben, was uns Void Of Vision als nächstes präsentieren werden.

„Chronicles II: Heaven“ bekommt von mir 9.5 von 10 Punkten!

Void Of Vision sind:

Jack Bergin – Vocals
James McKendrick – Gitarre/Vocals
Mitch Fairlie – Gitarre
George Murphy – Drums

Info
29. April 2022 
19:04 Uhr
Band
Void Of Vision
Genre
Metalcore
Autor/en

 Seb

Fotocredit/s
Hector Clark
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