Review

Review

Review

Cypecore – „Version 4.5: The Dark Chapter“

Wenn man an das „Schwabenländle“ denkt, so dürfte kein Weg an der Metalcore-Band Cypecore vorbeiführen. Bereits in den letzten Jahren hat die Band mit ihren Alben „Identity“ (2016) oder auch der letzten großen LP „The Alliance“ (2018) auf sich aufmerksam gemacht. Ganz besonders fällt dabei immer wieder ihr Bühnenoutfit, ihre Show, aber eben auch die Geschichte hinter den fiktiven Charakteren auf. Falls ihr euch bis dato noch nicht mit den Sinsheimern beschäftigt habt, so hilft ihr kleiner Pressetext auf ihrer Homepage gerne weiter:

„Cypecore findet im Jahr 2133 statt. Nach dem Dritten Weltkrieg hat sich die menschliche Rasse fast selbst ausgerottet. Verwüstung. Große Teile der Erdoberfläche sind radioaktiv verseucht. Synthetische Körperteile sind für das Überleben unabdingbar. High-Tech-Kader kämpfen um die Ressourcen. Cypecore ist die Inkarnation dieses apokalyptischen Szenarios. Ihr Soundtrack ist brutal, martialisch und dennoch melodisch. Schwere Gitarrenriffs, mechanische Kontrabass-Parts, einzigartig klingende Vocals, elektronische Elemente und cineastische Soundkulissen sind der Treibstoff für die Cypecore-Maschinerie.“

Und an diesem Freitag ist es nun endlich so weit: die Schwaben hauen ihre neue EP „Version 4.5: The Dark Chapter“ raus, auf der sich 5 Tracks befinden werden. Vier der fünf Songs durften wir bereits hören, somit wird es zumindest was das Momentum angeht keine all zu großen Überraschungen geben. Wobei sich Cypecore dafür etwas anderes haben einfallen lassen: denn die EP wird es in zwei verschiedenen Versionen zu erwerben geben. Zum einen wäre da die völlig normale CD im Jewelcase, daneben eine auf 500 Auflagen limitierte Stahl-Box. Der Inhalt der Stahl-Box lässt sich auch sehen: in dieser befindet sich neben der EP ein Cypecore-USB-Stick mit Hidden-Tracks, eine Autogrammkarte, ein Sticker, ein Patch, eine metallische Multi-Werkzeug-Karte und eine LED-Taschenlampe.

Doch nun genug der langen Worte, lasst uns einen Blick auf die Songs der EP werfen. Viel Spaß bei unserer kleinen, aber feinen Review!

Tracklist:

01. Chosen Chaos
02. Rise
03. Spirals
04. Liquid Fire
05. Rise (Death Version)

„I feel the thunder of my grinding gears“

Beginnen wollen wir mit dem ersten Track auf der EP „Chosen Chaos„. Am Anfang gibt es erst einmal ein paar elektronische Klänge um die Ohren, die wir gut und gerne von Cypecore gewohnt sind. Danach ballert uns Sänger Dominic Christoph seine markanten Vocals ins Gesicht. Im Refrain wird es dann melodisch und gleichzeitig dank der Blastbeats auch immer noch hart genug, um zu überzeugen. Das Riff vom Beginn des Songs wird gerade in den Vocal-losen Passagen wiederholt, was mir persönlich sehr gut gefällt. Liegt aber eben auch an diesem obergenialen Riff. Noch dazu gab es bereits ein Musikvideo für unsere Augen, was von Mirko Witzki produziert worden ist.

„Until the night will drown the sun“

Direkt im Anschluss folgt der Track „Rise„. Dieser kommt deutlich melodischer um die Ecke. Die Growls werden in eine Truhe gepackt und erst einmal im Schrank verschlossen. Es ist schon sehr interessant wie schnell eine Melodie von Cypecore in meinem Kopf bleibt. Und das obwohl es wie eben beschrieben deutlich ruhiger zu Gang geht. Was unter anderem noch auffällt: die elektronischen Stilmittel bekommen einen höheren Einsatz. Auch das sind wir von den Schwaben aber mittlerweile gewohnt. Das Gitarrensolo zum Ende des Songs zieht dann alle Register!

„Take me and lead me to hell no reason to pray“

Spirals“ beginnt mit den Worten „I am not real“ und ließ mich damals mit einem offenen Mund vor meinem Laptop sitzen. Warum mir die Kinnlade nach unten gefallen ist? Die Blastbeats und der Druck, den der Song von Beginn an mich heran brachte, ist einfach nur grandios. Und das auch nach mehrmaligen Hören! Den Wechsel zwischen Heaviness und melodischen Refrains beherrschen Cypecore wie keine andere Band. Das beweist unter anderem auch der Breakdown. Der Track repräsentiert für mich den Verlust ihres geliebten Mitglieds und Freund Christoph Heckel „Desolator“.

„Emtpiness and pain“

Die letzte Single vor der Veröffentlichung ihrer EP war „Liquid Fire„. Auf diesem Song lassen uns Cypecore wirklich gar keine Verschnaufpause, was für mich auf jeden Fall eine gelungene Abwechslung zum Rest der EP darbietet. Live wird „Liquid Fire“ wohl möglich der Moshpit-Song werden, den die Jungs dann direkt ab heute auch in den Clubs dieser Nation spielen werden.

Überraschung!

Denn der letzte Song von „Version 4.5: The Dark Chapter“ ist abermals „Rise„, nur in einer nicht so cleanen Version (daher nannte ihn die Band „Death Version„). Die Drums haben deutlich an Fahrt aufgenommen und wir bekommen eben Growls und weniger elektronische Stilmittel. Am Ende eine gelunge, kleine Überraschung, aber für mich hätte die eine Version des Songs ausgereicht. Das einzige womit mich die Sinsheimer nun noch überraschen könnten wäre, wenn sie beide Songs direkt miteinander mischen würden, wenn sie diesen live performen.

Fazit:

Cypecore haben bewiesen, dass sie immer noch diese genialen Musiker von vor 5 Jahren sind, die auch immer noch den perfekten Mix aus Härte und Melodie an den Mann bringen. Der mehrfache Einsatz der elektronischen Sounds gefällt mir sehr gut, wobei auch das nicht wirklich etwas völlig Neues von den Schwaben ist. Und genau das ist auch das einzige Manko, was ich am Ende habe: das neue Unerwartete fehlt etwas! Bedeutet natürlich nicht, dass ich die geleistete Arbeit nicht würdige, jedoch hätte ich mir auch mindestenes einen Song mit dem gewissen Extra gewünscht.

Rating:

Version 4.5: The Dark Chapter“ erhält von mir lieb gemeinte 7,5 von 10 Punkte, was für eine EP auf jeden Fall ein sehr gelungenes Ergebnis darstellt! Nächstes Mal etwas völlig neues in die Werbetrommel werfen und das Ergebnis fällt noch positiver aus.

Was ich nicht vergessen möchte euch mitzuteilen: Cypecore werden ab heute auf großer „2123“-Tour sein. Die Tourdates findet ihr unten stehend! Ein Tipp: macht euch auf den Weg zu der Show in eurer Nähe, ihr werdet es keinesfalls bereuen.

Info
27. April 2023 
22:48 Uhr
Band
Cypecore
Genre
Death Metal Metalcore
Autor/en

 Seb

Fotocredit/s
Pressefoto
Weitere Beiträge