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Distant – Tsukuyomi: The Origin

Die Downtempo-Deathcore Könige Europas treiben schon eine Weile ihr Unwesen. Zum 10-jährigen Bandjubiläum erhalten wir nun eine Erweiterung der Debüt-EP „Tsukuyomi“. Des Weiteren erhalten wir nicht nur sechs überarbeitete, sondern auch sieben völlig neue Songs.
Was das Moped so kann und ob es der Band gerecht wird jetzt hier:

Tracklist:

  • The Pale Moonlight
  • Fleshweaver
  • Feast of Misery
  • Torturous Symphony (feat. Matthew K. Heafy)
  • Cradled in Shards of Glass
  • Loveless Suffering
  • The Undying
  • The Apex
  • Acolytes of Damnation (feat. Alex Erian of Despised Icon)
  • Tsukuyomi (feat. Travis Worland)
  • Malice (feat. David Simonich)
  • Broken Cross

Bass, Bass, wir brauchen Bass, was geht’n?

The Pale Moonlight startet Distant-typisch mit Elektro Beats in denen der Tieftöner schon gut arbeiten darf. Nach etwa einer Minute knattert sich auch das Schlagzeug und die Gitarren mit ein, die zwischendurch Riffing-technisch einen Hauch von Cytotoxin versprühen. Es wird bereits im ersten Track so gnadenlos auf Mutter gegangen im Endbreakdown, das ist nicht mehr feierlich.

Keine Zeit, muss knatter-ratter machen:

Wir starten ohne Zwischensequenz in den nächsten, vor Breakdowns und aufs Maul hau Parts nur so strotzenden, Song der mal wieder eines in Frage stellt: Machen Distant nun eigentlich Deathcore für Beatdown Klopper oder machen sie Beatdown für Deathcore Opfer?
(Da ich mich in beide Gruppen mit einberechne darf ich das sagen ehhehehe)

Auch im nachfolgenden Song Feast of Misery begeben wir uns wieder auf eine Reise in das wunderschöne Land der tieffliegenden Füße, gesichtszerfetzender Breakdowns und Nase-brechenden Bridges.
Die Jungs machen was sie nunmal machen, aber das machen sie mehr als gut. Das Riffing kommt auch nicht zu kurz und auch Rene darf als Knüppelmeister mal wieder zeigen wie schnell seine Füße sind.

DER im Uffta Uffta Reng Deng Deng Meddl?

Man kennt viele Features von Meister Heafy, aber dass er bei einer solchen Knüppelbande wie Distant zu hören ist, das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Torturous Symphony nur noch besser. Die Gitarren wirken ausgereifter (auch wenn sie das eigentlich gar nicht sind), der „Gesang“ wirkt fieser (ja okay der haut schon wieder gut in die Kerbe) und naja, das fast durchgehend Blast Beats spielende Schlagzeug machen den Track einfach so wunderschön hart aber auch ausgeglichen.

Typischer, aber guter, Stil der Band:

Sowohl Cradled in Shards of Glass sowie Loveless Suffering gehen beide mehr oder weniger das Schema der band ab. Während der eine Song eher auf Riffing und ein wenig Abwechslung in den Tempi setzt knödelt der andere einem das Gesicht dick als wär man in Thüringen. (Thüringer Klöße)
Insgesamt ergeben sie eine wunderschöne Todeskern Symbiose. Erst ein wenig den lieblichen Klängen lauschen und danach seinen Körper von links nach rechts durch den Pit schmeißen. So mussat!

Ein Vampir? Edward, Du?

The Undyding schnetzelt wieder ab der ersten Sekunde drauf los als wär das eine Hähnchen Weltmeisterschaft. (Verstehst, Hähnchen Geschnetzeltes? Hehe, he, ach komm lassen wir das.)
Wir haben wieder was wir kennen: Et rumpelt rauf und runter. Nicht wirklich abwechslungsreich, aber immerhin beständig und verdammt gut gemacht.

Mama, Papa, ich kenn‘ den Song!

The Apex ist bis auf das „the“ der erste Song des Albums, den ich tatsächlich bereits kenne! Man da fühlt man sich ja schon ein wenig besonders. Vor Allem bin ich gespannt wie der kurze Knüppeltrack von damals wohl heute klingen mag. (Das hier ist vorm Anhören)
Das Gitarrenintro ist geblieben genau wie das sich langsam aufbauende Schlagzeug. ABER DANN! Heiliger Vater steh mir bei, wenn die den live zocken. Es knüppelt komplett ohne Gleichen in die Kaschimme, Jesus! Geil!

Bitte ein Stromaggregat an die Bass Drum:

Wir sind nunmal bei Distant. Das hört man. Es ist immer das gleiche Konzept, aber doch immer ein wenig anders umgesetzt. Hier mal eine längere Bridge, da mal ein Solo oder schönes Riff, hier und da ein paar Blast Beats mehr oder weniger und immer Breakdowns zum Stank Face einsetzen.
Sie machen es nicht groß unterschiedlich, aber das macht es hier nicht langweilig.

Titeltrack:

Ich halte immer viel von Titeltracks. Ich finde in ihnen muss sich, zumindest bis zu einem gewissen Grad, das Album als Ganzes widerspiegeln. Und so auch hier. Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen, das sollt ihr genießen! (Auch den Track kannte ich bereits in der alten Auflage hihihi)

Ich kenn‘ ja immer mehr:

Hehehe, jetzt weiß ich wie manche Oldschool Heads sich fühlen müssen – einfach überlegen.
Wir haben wieder mal mieses Geballer an dem einfach alles passt. Malice ist der nächste wunderschöne Track, der die Band einfach perfekt umschreibt.
Auch der nachfolgende Track Broken Cross sagt mir bereits etwas. Und nein, der hat nichts mit dem Song von den Bleghitects gemeinsam. Er geht straight up direkt voll auf Mutter und lässt keinerlei Fragen zu.

Dat werd Tied för dat Fazit:

Eingangsfrage: Wird es der Band gerecht? Antwort: Heiliger Kanüler, JA!
Sie erfinden sich nicht neu und auch nicht den Downtempo-Deathcore. Aber sie bringen ein paar wunderschöne Neuauflagen alter Banger und auch die neuen Songs schließen sich gut in das Gesamtkonzept eines solchen Albums ein. Es ist hart, es ist technisch und es macht Spaß!
Also alles das, wofür Distant in meinen Augen stehen.
Für Tsukuyomi: The Origin gibt es von mir 8/10 Windmühlen.

Bandmitglieder sind:

  • Alan Grnja – Vocals
  • Elmer Maurits – Bass
  • Nouri Yetgin – Lead Gitarre
  • Rene Gerbrandij – Schlagzeug


Info
21. November 2024 
14:14 Uhr
Band
Distant
Genre
Deathcore
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Pressefoto
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