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Ibaraki – „Rashomon“

Matt Heafy dürfte jedem als Frontmann der Metal Band Trivium absolut geläufig sein. Doch kennt ihr schon sein neues Projekt Ibaraki?
Der gute hat ein Black Metal Projekt gestartet, welches am 06.05.22 sein Debüt-Album „Rashomon“ via. Nuclear Blast veröffentlicht!

Tracklist:

  1. Hakanaki Hitsuzen
  2. Kagutschi
  3. Ibaraki-Doji
  4. Jigoku Dayu
  5. Tamashii No Houkai
  6. Akumu feat. Nergal
  7. Komorebi
  8. Ronin feat. Gerard Way
  9. Susanoo No Mikoto feat. Ihsahn
  10. Kaizoku

Mit 10 Songs und einer Spielzeit von über einer Stunde dürfen wir schon mal einiges erwarten. Die drei hochkarätigen Gastsänger Nergal (Behemoth), Gerard Way (My Chemical Romance) und Ihsahn  machen sich auf dem Papier auch schon mal sehr gut!

Los geht es mit dem Intro „Hakanaki Hitsuzen“:

Der erste Song startet sehr überraschend mit Heafy und einem Chor, der durch verschiedene Instrumente unterstützt wird. Das ganze wirkt sehr unheilvoll, lädt aber trotzdem zum tanzen ein. Ich verspüre außerdem einen starken My Chemical Romance Vibe.

Mit „Kagutschi“  geht es dann in die Vollen:

Gitarren machen den Anfang und werden recht flott von einem schreienden Matt Heafy begleitet.
Was folgt, ist eine Kombination aus Gitarren, bestimmenden Drums und einem wilden Gefiedel im Hintergrund.
Der Chorus ist super catchy und brennt sich einem direkt ins Ohr. Wer glaubt hier einen Trivium-Klon zu hören, der irrt. Denn sowas habt ihr vom Frontmann noch nie gehört. Ab der vierten Minute wird das Tempo gedrosselt und es folgt ein feines, musikalisches Intermezzo, welches mit Heafys wunderbarem Gesang untermalt wird. Danach geht es noch mal nach vorne und der Track darf zum Schluss noch mal ausbrechen. Wahnsinn, was ein Einstieg in „Rashomon„!

„Ibaraki-Doji“ setzt die Reise fort:

Ein Orchestrales Arrangement startet und wird recht flott von hektischen Gitarren und Drums begleitet.
Heafy´s Shouts sind deutlich „kratziger“ als bei seinem Vorgänger, dies passt jedoch perfekt zur Grundstimmung des Tracks.
Auch wieder ein sehr interessanter Song, der nicht so vielseitig wie sein Vorgänger ist, aber auf jeden Fall überzeugt.

Mit „Jigoku Dayu“ wird es Akustisch:

Eine Akustik-Gitarre macht den Anfang und spielt eine wunderbare Melodie. Harmonischer Gesang setzt ein und lässt den Krieg aus Track 1 und 2 vergessen. Nach drei Minuten bricht der Song aus und entwickelt sich durch seine brachialen Shouts und stampfenden Drums zu einem wahren Kunstwerk.
Die orchestralen Parts verleihen dem Track den epischen Faktor, ohne dabei übertrieben zu wirken. Gegen Ende darf Heafy noch mal seine Engelsstimme hervor holen und singt sich, kombiniert mit seinen markanten Shouts, die Seele aus dem Leib.

„Tamashii No Houkai“ liefert den Black Metal:

Es geht sofort in die Vollen und es entsteht ein Blast-Beat-Gewitter, welches von brutalen Shouts begleitet wird. Im Chorus ist wieder „sing a long feeling“ angesagt und Heafy zeigt sich von seiner besten Seite! Das Gitarren-Solo sorgt für eine kurze Verschnaufpause und elektronische Geräusche kommen zum Vorschein. Was das wohl zu bedeuten hat? Der Track endet wie er begonnen hat, laut!

Es folgt der erste Gast bei „Akumu“:

Auch hier geben Blast-Beats das Tempo vor. Heafy setzt mit seinen brutalten Shouts ein und lässt relativ schnell Nergal von „Behemoth“ übernehmen.
Die Kombo kann sich sehen lassen und durch den Riffhagel der Gitarren kommt noch mal das gewisse Etwas und lädt zum headbangen ein. Gegen Ende wandelt sich Heafy´s Gesang in einen leicht opernhaften Touch und ich muss einfach wieder kleine Vergleiche mit My Chemical Romance ziehen. Heafy und Nergal beenden den Song gemeinsam. Hier gibt es nur ein Wort: Hammer!

„Komorebi“ bringt Licht ins Dunkel:

Die Gitarren wurden etwas höher gestimmt und fiedeln ordentlich drauf los. Heafy setzt mit seinen Shouts natürlich ein, nur um dann von ruhigem Gesang abgelöst zu werden. „Komorebi“ soll die Naturverbundenheit der Japaner darstellen und ich muss sagen, dass der Song dieses gut einfängt. Die Nummer ist deutlich ruhiger als seine Vorgänger, doch verliert sie keinesfalls an Intensität.

Was bei „Ronin“ folgt, glaubt einem sowieso keiner:

Heafy startet mit ruhigem Gesang welcher von Instrumenten im Hintergrund unterstützt wird. Der Anfang erinnert mich schon etwas an Trivium, was jedoch durch den krassen Break ab 1:20 sofort vergessen ist. Leute, ihr kennt noch My Chemical Romance und deren Sänger Gerard Way? Welche sich mit Alben wie „Three Cheers For Sweet Revenge“ oder „The Black Parade“ in die Herzen tausender Menschen gespielt haben? Nun, ein „kleiner Junge“ ist  Way definitiv nicht mehr, denn dieser übernimmt jetzt das Mikro. Was folgt ist eine absolut abgefahrene Vocal-Show mit so fiesen Black Metal Vocals, dass ich jedes mal erstaunt bin, wenn ich sie höre. Wer hätte gedacht, dass sowas in ihm steckt? Ich auf gar keinen Fall! Die beiden wechseln sich immer wieder ab. Wo Heafy für die Harmonie zuständig ist, da darf Way im nächsten Moment mit seinen Vocals brutal zuschlagen. Mit seinen neun Minuten Spielzeit  hat der Track auch deutlich was zu bieten und wirkt in keiner Sekunde langweilig.

Mit „Susanoo No Mikoto“ gibt es das letzte Feature:

Die Nummer ist sehr schnell und wird wieder von Heafy´s Vocals getragen. Sie lebt absolut durch seinen Gesang und ist eher von der melodischen Sorte.
Ab der Hälfte gibt es wieder richtiges „My Chemical Romance Feeling“. Wenn ihr es hört, wisst ihr was ich meine. Wahnsinn, was hier wieder geboten wird.
Ihsahn (Emperor) der maßgeblich an dem Album mitbeteiligt ist, darf auch ein paar Vocals hinzufügen. Beendet wird der Song wieder mit einer epischen Steigerung.

„Kaizoku“ läutet das abgefahrene Ende ein:

Vergesst alle,s was ihr bisher bei „Rashomon“ gehört habt und erwartet alles nur nicht das, was bei „Kaizoku“ abgeliefert wird.
Der Track könnte auf jedem Piratenschiff laufen und würde ordentlich zum Rum trinken anregen! Wer sich an Heafy´s Cover von „Toss A Coin To Your Witcher“ erinnert, der weiß ungefähr, was er zu erwarten hat. Was ein verrücktes Ende für dieses geniale Album.

Fazit:

Was spielt Ibaraki denn nun für eine Musik? Nun, ich würde sagen Matt Heafy und Ihsahn nehmen sich von allem etwas und wandeln es in etwas vollkommen neues.
Es gibt Einflüsse von Bands wie Emperor, Behemoth, My Chemical Romance, aber auch Opeth lässt sich erahnen. Es wird hier so viel Abwechslung geboten, dass es schwer fällt, die richtigen Worte zu diesem Album zu finden. Der Black Metal wird nicht jedem gefallen, trotzdem würde ich es jedem Freund des Metals ans Herz legen, denn hier wird einiges mehr geboten. Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Projekt weiterentwickeln wird und freue mich jetzt schon auf die erste Tour. Die letzten Werke von Trivium konnten mich tatsächlich auf musikalischer Ebene nicht wirklich abholen, da sie zu vorhersehbar und wenig Abwechslung boten. Doch was Matt Heafy hier mit Ibaraki abliefert ist großartig und beweist seine Vielfallt. Deswegen gibt es von mir wohlverdiente 9/10 Punkte.

Info
2. Mai 2022 
16:53 Uhr
Band
Ibaraki
Genre
Black Metal
Autor/en

 Maik

Fotocredit/s
Pressefoto
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