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Paleface Swiss – Cursed

Diesen Freitag erscheint das neue Album der schweizer Senkrechtstarter Paleface Swiss.
Das Album hört auf den Namen „Cursed“ und wird das dritte richtige Album der Band sein.
Doch wie hat sich der Sound der Band entwickelt und spiegelt das Album den bisherigen Klang der Band wieder? Oder geht es doch in eine ganz andere Richtung?
Das und mehr erfahrt ihr hier:

Tracklist:

  • un pobre nino murio
  • Hatred
  • …and with hope you’ll be damned
  • Don’t ever stop
  • Enough
  • Youth Decay
  • My BloodOn Your Hands
  • Love Burns
  • River Of Sorrows

Vorweg:

Ich schreibe diese Review bereits am 28.12., sollte die Band in der Zwischenzeit noch eine Single aus dem Album veröffentlichen wird eben Diese hier leider nicht auftauchen.

Intros! JA! :

Wenn das nicht die erste Review ist, die ihr von mir lest, dann wisst ihr, wie sehr ich Intros liebe!
Auch hier ist das ganze wieder genial umgesetzt. Das Intro un pobre nino murio erinnert ein wenig an das des letzten Albums. Hier wird allerdings eher auf eine Art Horror angespielt. Gruuuuselig.
Wir gehen direkt fließend rein in Hatred. Und so wenig ich beim ersten Hörens des Songs ohne Intro war, so sehr mag ich ihn mit Intro gleich mehr.
Zelli zeigt uns, dass er auch schnell rappen kann. (Hallo Spongebozz, kannst du noch mal schnell rappen?)
Aber Nach eineinhalb Minuten kommt auch schon wieder mein Problem mit dem Song ums Eck: Cleans.
Ich bin hier bei Paleface Swiss, da möchte ich Lust haben andere Leute zu hauen. Aber genau wie ich werdet auch ihr lernen, schmerzlich oder auch nicht, dass dieses Album nicht unbedingt dazu da ist.

Viele Stile = viele gut? :

Klare Antwort: Nein. Mit …and with hope you’ll be damned schaffen Paleface Swiss es zwar viele Stile miteinander zu verbinden aber das Ganze klingt dann doch eher meh.
Mal denkt man man hört Slaughter to Prevail, dann klingt es nach Korn und dann wieder Slipknot.
Nur nach Paleface Swiss klingt es zu wenig. Auch wenn der Breakdown was kann: Nein danke.

Hörste ned uff, ja? :

Don’t ever stop kann dagegen schon mehr. Am Anfang denkt man die Drums wären Maschinengewehre und nach einer Minute rüttelts einem die Hirnplatten von links nach rechts.
Viele Beatdown und Deathcore Elemente und ein hohes Aggressionspotential, so muss dat knallen!
Vielen. vielen Dank! Das erinnert an die alte Zeit, herrlich!

Ist es genug? :

Enough ist ein fast kompletter Rap Song von Zelli. Hier wird gegen alte Beatdown Atzen aus dem Pit geschossen und Faschisten werden angegriffen. Dazu wird erwähnt, dass sie keine Lust mehr auf die Fans haben, die immer nur etwas Hartes von den Jungs wollen. „Is it hard enough for you now?“
Aber darüber mehr im Fazit, das würde hier den Rahmen sprengen. Scheiss Song, weiter.

Schnelligkeit:

Das kann Cassi an den Drums definitiv. Es klingt wieder ein wenig mehr nach dem Oldschool Zeug gemischt mit neuen Klängen. Aber dann kommen die Cleans. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, solange sie passen wie bei The Gallows oder My Grave / Lay With Me.
Aber hier bei Youth Decay wirken sie für mich zu erzwungen.

Komm auf’n Punkt:

My Blood On Your Hands startet mit einem schreienden Zelli der für 40 Sekunden lediglich von ruhigen Drums begleitet wird. Danach setzt auch der Rest ein und der Breakdown des Albums wird angesteuert.
Es kommen auch neue Screams aus dem Kerlchen. Nicht schlecht!

Holt die Feuerwehr:

Wir starten in Love Burns und können direkt zum Two-Step ansetzen. Hihi. Das Riffing von Yannick ist wieder next level. Der hat das einfach drauf! Insgesamt klingt der Song wie eine harte Slipknot Version.
Spätestens als die ruhigen Gitarren einsetzen und es gesanglich schon fast in die Balladen Richtung geht wird klar: Die Jungs wollen weg vom Beatdown und vom puren Deathcore! Aber auch hier finde ich es nach mehrfachem hören ganz solide umgesetzt.

Taschentücher raus, oder halt nicht:

Es ist Balladen Zeit! Dass die Jungs auch das können sieht man alleine an My Grave / Lay With Me.
Bei dem sind mir damals die Tränen gekommen! Aber bei River Of Sorrows ist das irgendwie nicht so.
Der Song scheint eher einfach als ruhiger Album Closer gedacht zu sein. Das macht er nicht verkehrt.
Für eine richtige Ballade kommt, zumindest bei mir, zu wenig Gefühl über.

Um Verwirrungen vorzubeugen:

Ich fühle mich noch immer angespuckt von „Enough“, deshalb wird es hier heute zwei Fazits geben.
Eines aus objektiver Redakteur-Sicht und eins aus meiner subjektiven Fan-Sicht.

Redakteur-Fazit:

Paleface Swiss streben, langsam aber sicher, den Stilwechsel in ruhigere Fahrwässer an.
Das bringen sie häufig gut in ihre Songs ein. Manchmal aber auch einfach nicht. Sie versuchen teilweise zu viel und dort klingt es dann wie gewollt aber nicht gekonnt. Es ist klar, dass sie die Beatdown Zeit so langsam hinter sich lassen wollen, aber auch das könnte man netter ausdrücken.
Aus Redakteur-Sicht gibt es für Cursed 7/10 Windmühlen.

Fan-Fazit:

Normalerweise würde ich so eine Aufteilung hier nie machen, aber MAN! Paleface waren mein erstes Tattoo. Das haben wir uns in Tschechien auf dem Fajtfest stechen lassen mit Leuten, die ich dort das erste Mal gesehen habe. Ich bin den Jungs nicht nur nach Tschechien gefolgt sondern sogar bis aufs Mvrksfest nach Marseille. Und ja, da waren auch andere Bands, für mich war aber Paleface Swiss der ausschlaggebende Punkt zu sagen: „Alles klar, dann flieg ich da halt hin!“
Und nach diesem Album und vor allem dem Song „Enough“ denke ich ernsthaft darüber nach mir das Tattoo überstechen zu lassen. Ich fühle mich angegriffen, denn scheisse, ich bin ein Beatdown Atze und liebe es das zu sein.
Und ja, ich will mein Paleface Swiss hart. Aber man bekommt nicht immer was man will, wa?
Ich bin selbstverständlich vollkommen fine mit Stilwechseln, das haben wir bereits mehrfach mit gemacht und es kann großartig klappen. Aber dabei den Fans der alten Klänge so ins Gesicht spucken? Sind wir hier bei Ronnie Radke oder was? Ich habe auch mit anderen Redakteuren, die zufälligerweise den gleichen Freundeskreis haben, darüber gesprochen. Sie sind der gleichen Meinung:
Ohne „Enough“ könnte man das Album akzeptieren.
Aus Fan-Sicht gibt es für Cursed 4/10 Windmühlen.

Info
28. Dezember 2024 
14:32 Uhr
Band
Paleface Swiss
Genre
Deathcore Metalcore Nu-Metal
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Pressefoto
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