Wer den Debüt-Album Namen ganz schnell drei mal aussprechen will, der macht dabei wahrscheinlich unfreiwillig einen Rückwärtssalto.
PSYCHO-FRAME sind das, was dabei herauskommt, wenn man sich Kokain mit Meth gepaart spritzt und dann anfängt Deathcore zu schreiben. Es gibt gefühlt keine Verschnaufpausen und gibt gnadenlos nur volles Mett auf die Kapelle. Also genau das richtige für ne Qualle Review!
Gehen wir rein:

Tracklist:
- BLUEPRINTS FOR IDOL GENOCIDE
- INVERTED SPEAR OF HEAVEN
- THE PORTAL
- BLACK_WAVE II
- ENDLESS AGONAL DEVOTION
- APOCALYPSE THROUGH LYSERGIC POSSESSION
- I WON’T BE THERE TO WATCH YOU GO
- FILLETED AND FUCKED [S.O.L.]
- GOD IS BUSY
- STILL WATER SALVATION
- NEURO++TERROR
Wir gehen rein:
Keine fünf Sekunden drin und ich bin schon verliebt. Wir starten mit einem Breakdown in den ersten Song des Albums welcher schnell in Blast Beats ummünzt. Keine Zeit für Ruhe oder gefühlvolles Gesinge.
Ab Sekunde eins direkt aufs Maul. So muss es sein!
„BLUEPRINTS FOR IDOL GENOCIDE“ macht einen starken Start in die erste große Veröffentlichung der Jungs. Mein Gesicht entgleist mir mehr als müsste ich Jemandem zuhören, der die NPD gut redet.
Auch „INVERTED SPEAR OF HEAVEN“ schlägt in etwa in die gleiche Kerbe. Am Anfang steht ein kurzes Riff zur Eingewöhnung in den Groove des Songs und danach werden wieder Mütter gefickt. Grundlos. (Na, wer hat die Reduction Anspielung erkannt? Gibt ’n Lolli.) Aber was man bei der Band keineswegs vernachlässigen darf sind die Gitarristen, die mit ihrem Geschrabbel immer den richtigen Punkt treffen.
Am Ende beider Songs stehen nochmal Breakdowns, bei denen selbst ich mir nicht zu 100% sicher bin, ob ich da im Pit anwesend sein möchte oder nicht.
was ein Brett
Ein Portal zur Hölle, wie mir scheint:
„THE PORTAL“ startet mit Blast Beats und genialem Riffing, das auch im Deathcore Bereich so nicht jede Band ohne Probleme auf die Beine stellt.
„I am disgusted by the fact that you exist in this world“, herrlich! So viel gebündelter Hass mit dem passenden Klang dazu macht doch einfach nur glücklich. Dann kommt ein Breakdown-Stampfer im Slamming Deathcore Stil, der mich tanzen lässt als wär das hier PeelingFlesh. Klasse!
Auch „BLACK_WAVE II“ startet unnötig böse. Wer auch immer die Jungs so auf die Palme gebracht hat, der sollte sich in Sicherheit bringen falls die ihm begegnen. Die schnellstens Füße der Welt gehören bald nicht mehr Usain Bolt, sondern diesem Drummer. Was ein Feuerwerk.
Ich hab schon Angst das Album weiter zu hören. Nicht etwa, weil mir das zu hart wäre, aber weil einem jeder Song eine Großhirnrindenmassage verpasst und mein Haaransatz nur bis zu einem gewissen Punkt nach hinten verschoben sein soll. Aber der rückt mit jedem Song weiter nach hinten.
Bekannte Muster, aber anders:
Es rödelt wieder. Bei „ENDLESS AGONAL DEVOTION“ allerdings sogar mit etwas mehr Two-Step Parts und dennoch geisteskrank völlig auf die 12. Auch hier haben wir wieder geniales Riffing sowie einen Face-Melting-Breakdown am Ende, der wirklich zu meinen Top Breakdowns des ganzen Albums zählen könnte.
Schnell, schneller, PSYCHO-FRAME:
Was auch immer die ihrem Drummer vor der Aufnahme von „APOCALYPSE THROUGH LYSERGIC POSSESSION“ gegeben haben, das muss ein Konzentrat von Red Bull gewesen sein. Nach gefühlt ewig gehenden Blast Beats ist seine erste Verschnaufpause ein Breakdown, der einem mal wieder die Rossette auf links dreht. Doch was passiert da am Mikrofon? Auf einmal klingt das hier nicht mehr nach Deathcore sondern einem Grindcore Sideproject.
„I WON’T BE THERE TO WATCH YOU GO“ schlägt ungefähr in die gleiche Kerbe, bringt aber wieder Two-Step Parts mit und ist mit unter 2 Minuten auch der kürzeste Song des Albums. Ich muss aber auch zugeben, dass mir das für diese Band schon fast ausreicht. Ich werd‘ halt doch alt.
Song Namen wie bei Cannibal Corpse:
„FILLETED AND FUCKED [S.O.L.]“ klingt doch eher nach einem Corpsegrinder Song als nach PSYCHO-FRAME. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll gibt mir der Song auch sehr starke Cannibal Corpse Vibes.
Wenn ihr ihn hört werdet ihr verstehen was ich meine. Bis auf den riesen Breakdown am Ende könnte das auch aus deren Feder gekrochen sein.
Da der Song nahtlos an „GOD IS BUSY“ anknüpft nehme ich den auch hier mal direkt noch mit rein. Ich liebe es ja, wenn Alben auf Songs aneinander anknüpfen und man so richtig schön durchhören kann.
Der Song baut sich auf als wollte er sagen „Jetzt, Kollege, jetzt will ich deinen Körper hier mal tief fliegen sehen!“. Und genau so geht er auch weiter. Breakdowns wie aus dem Lehrbuch machen Bock wie Ziege auf mehr. Geile Meile, hömma!
Stille Wasser sind tief:
Das würde immerhin erklären, wieso „STILL WATER SALVATION“ einem so die Gedärme durcheinander rumst. Auch hier hat der Drummer wieder irgendwas in seinem Müsli gehabt. Wunderschön gestört das Ganze. Lieben wir! Wenn es solche Breakdowns nur aufs neue Paleface Swiss Album geschafft hätten, dann wär meine Review da bestimmt besser ausgefallen. Naja. Hier ist jedenfalls wieder mal Zeit Jemanden auszuwählen, der diesmal dann im Pit stirbt.
„NEURO++TERROR“ startet mit einem Bass-Riff. Selten, aber ich find’s genial. Gerne mehr davon liebe Meddl Szene! Ansonsten stampft und rödelt es mal wieder im bekannten Stil.
Fazit:
Alter Vatter, das ist mal ne Ansage an Album. Krass. Ich trink‘ ersma meinen Kaffee aus und dann reden wir weiter. Ich muss mich ersma beruhigen.
Meinen Kaffee hab ich zwar getrunken, aber beruhigt hab ich mich jetzt nicht. (Na, wer hat die Anspielung verstanden?)
Es ist lange her, dass mich so ein stumpfes Song-Writing so abgeholt hat. Oft langweilt mich immer der gleiche Stil sehr schnell oder die anfängliche Euphorie schwindet sehr schnell. Nicht jedoch hier!
Sie machen bei vielen Song das Gleiche, aber immer ein wenig anders. Hier mal einen Two-Step Part, da mal noch ’ne Bridge vor den Breakdown oder auch das gleiche nur nochmal tiefer.
Wir sind bei dieser Band und vor allem diesem Album definitiv an einem extremen Punkt im Deathcore angekommen, der mir persönlich jedoch sehr zusagt. Es knattert um wummert durchgehend, man hat nicht groß Zeit das gehörte zu verarbeiten, weil gleich schon das nächste Extrem um die Ecke kommt.
Ich kann verstehen, wenn das für Manche mit Sicherheit ermüdend sein wird, für mich war es das nicht.
PSYCHO-FRAME bekommen für SALVATION LAUGHS IN THE FACE OF A GRIEVING MOTHER 9/10 Windmühlen mit anschließendem High-Kick. Der Punkt Abzug ist für den bekloppt langen Album Namen.
Die Band:
- Michael Sugars – Schreihals #1
- Colter Cuthbertson – Schreihals #2
- Hunter Young – Gitarre & Schreihals #3
- Aiden ‚Dave‘ Bessent – Gitarre
- Jordan Crain – Gitarre
- Leo McClain – Schlachzeuch