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Rise Of The Northstar – CHAPTER 04: RED FALCON SUPER BATTLE! NEO PARIS WAR!!

Die Crossoverband Rise Of The Northstar geht mit ihrem neuen Album CHAPTER 04: RED FALCON SUPER BATTLE! NEO PARIS WAR!! (14.11.25) in die vierte Runde. Diesmal trifft Hardcore auf atmosphärische Metalcore-Elemente, wie bereits das Feature mit Landmvrks „Back 2 Basics“ anteasert. Das ist neu, obwohl das Thema Japan nach wie vor bleibt. Dennoch glänzen sie im vierten Kapitel mit ihrer Hardcore-Seite und das vom Feinsten. Eine Review.

Seit 2008 reiten Rise Of The Northstar schon die japan-themed Welle. Animeflair trifft auf Hardcore – speziell, aber irgendwie funktioniert es. Für ihr viertes Album CHAPTER 04: RED FALCON SUPER BATTLE! NEO PARIS WAR!! holt sich das Quintett starke Unterstützung mit zwei starken Frontmännern Flo von Landmvrks und Aaron Matts von Ten56 an Bord. Gleichzeitig bleibt ROTNS ihren Wurzeln treu und haben kein großes Tamtam darum gemacht, was einen bei ihrem vierten Longplayer erwartet:

Mit diesem vierten Album haben wir versucht, unser Publikum zu überraschen und gleichzeitig unserer DNA treu zu bleiben, indem wir etwas Neues einbringen, ohne das Alte zu verwerfen. Die Ära von Shogun No Shi ist vorbei, bitte begrüßen Sie den Super-Mecha Falcon, Symbol für die Modernisierung von Inhalt und Form, vom Songwriting bis zum Sound – Northstar ist zurück!

Bei Metalcore bleibt es nicht

In den ersten Veröffentlichtungen der neuen Platte zeigt sich tatsächlich eine stärkere Metalcoreseite, besonders in „Falcon“ und dem Landmvrks Feature „Back 2 Basics“. „Neo Paris“ und auch „A.I.R. Max“ liefern tatsächlich eine eher klassische Seite von Rise Of The Northstar. Gerade „A.I.R. Max“ wirkt auf den ersten Blick gedrückt cool und kitschig. Live kann der simple Refrain jedoch voll überzeugen und kam als noch recht neuer Song beim Publikum gut an.

Raue Ader der Pariser Vororte fließt ein

Mit den vorherigen Releases endet tatsächlich der Ausflug ins Metalcore. Die raue Ader von Pariser Vororten zieht sich in schonungsloser Hardcore-Manier durch das ganze Album. Neo Paris bleibt also nicht nur eine interessante Fusion, die direkt eine Vorstellung liefert.

Payback hat starke Two-Step Elemente und überzeugt mit seinem Riffing sowie Rhythmus, der an ein geladenes Maschinengewehr erinnert.

Spielen mit Rhythmus liegt in den Vocals

Während der Song „Pressure“ weniger mit seinen Lyrics überzeugen kann und erneut hohe Maßstäbe in Sachen röhrendem Breakdown liefert, überzeugt vor allem sein Vorstück „Under“. Das Rap-Interlude hat es in sich und zeigt, dass Rhythmus nicht nur in den Instrumenten liegt. Frontmann Vitia ist nach wie vor eine komplett unterschätzte Größe, die mit dem Landmvrks Sänger problemlos mithalten kann.

Zudem weiß Rise Of The Northstar, welche Unterstützung sie sich wo holen. Die wohl stärkste Überraschung liegt in „Nemesis“, dem Feature mit Aaron Matts: Diverse Vocal-Range trifft auf einen Refrain, der jede Passage wie eine Leiter voller Euphorie aufbaut.

One
One is for the damage that you’ve gone and done
Two
Two is for the life that you’ve put me through
Three
Three is for the lies that I can’t unsee
Four
Four is for the war I can’t fucking take no more

Der Refrain von „Nemesis“ überzeugt mit Simplizität und Energie. Eine Songstruktur, die sich auf Zunge legt und im Kopf verharrt.

Es bleibt solide

Nach einem Höhepunkt wie „Nemesis“ bleibt es schwer, auch nur ansatzweise diese Spannung und den Knall aufrecht zu erhalten. „Solitary Homeboy“, „No Turning Back“ & „Desolation Hawk“ fahren eine andere Tour. Durch den fast schon schiefen Gesangrefrain von „Solitary Homeboy“ und den Fokus auf Rapcore bleibt der Titel im Gedächtnis. Mir persönlich etwas zu schief, aber der Rap-Flow und die Instrumental-Hommage an traditioneller japanischer Musik schmeckt.

Kein Weg zurück

„No Turning Back“ erinnert stark an einen Deez Nuts Song mit etwas mehr an Pferdestärken. Das Schlagzeugsolo trägt hier den Song. Die nötige Abwechslung bieten final die Gangshouts. Eine gute Einleitung zum Rauschmeißer „Desolation Hawk“, der stark auf Flow setzt und bis zum Ende powert. „75 Outro“ schließt dann mit einem teils französischen Rap-Interlude im 90ziger Jahre Stil ab. Rise Of The Northstar bietet das perfekte Ende, das nach 1000 Sachen erstmal abdampfen lässt. Insgesamt hat das Album mit alt aber neu geworben. Simpel, aber Rise Of The Northstar holt seine Fans ab, ohne exakt das Gleiche zu liefern. 10/10 hinsichtlich Erwartungen und Realitätscheck.

Tourhinweis

Wem die Deez Nuts Referenz gefallen und der sich in das neue Album verguckt hat, darf sich freuen: Im Dezember ist Rise Of The Northstar auf Headlinertour und hat starken Support mit Half Me und Deez Nuts eingepackt.

Tracklist

1. Turbo-Intro
2. Payback
3. Neo Paris
4. Falcon
5. Back 2 Basics (ft. Landmvrks)
6. Under
7. Pressure
8. Nemesis (ft. Aaron Matts)
9. A.I.R. Max
10. Solitary Homeboy
11. No Turning Back
12. Desolation Hawk
13. 75 Outro

Info
14. November 2025 
11:15 Uhr
Band
Rise Of The Northstar
Genre
Crossover
Autor/en

 Tascha

Fotocredit/s
Danny Louzon
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