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Spiritbox live in Hamburg

Ich glaube, ich habe mich noch nie auf ein Konzert so sehr gefreut wie auf dieses!
Spiritbox, eine female fronted Metalcore Band, die im letzten Jahr durch die Decke geschossen ist, spielt im Juni drei Shows in Deutschland – da muss ich einfach hin!

Die Band um Vocalist Courtney LaPlante hatte drei Termine in Deutschland als Headline Show angesetzt, von denen zwei komplett ausverkauft waren.
Am 6.6. spielten Spiritbox im Schlachthof in Wiesbaden, am 7.6. in der Neuen Theaterfabrik in München und vorgestern, am 21.6. im Knust in Hamburg.

Der schnuckelige Nachtclub in Hamburg, der besonders für Shows der Rock- und Indiemusik beliebt ist, ist im Karolinenviertel zu finden und liegt nicht unweit von der Hafencity.

21 Uhr, die Show beginnt. Den Anfang macht die britische Rockband Tigress. Tigress machen seit 2015 Musik und kommen aus Chelmsford. Die Band besteht aus Sängerin Katy Jackson, an den Gitarren Tom Harisson und Sean Bishop, am Bass Jack Divey und Josh Coombes an den Drums. Zuletzt waren die Briten als Support von Evanescence und Billy Talent live zu hören. Musikalisch erinnert die Band ein wenig an die Anfänge von Paramore und von der Stimmung her, wird die Crowd schon ordentlich angeheizt.

Credit: Xoxo Photography

Es folgt der nächste Support – Invisions. Diese sollten schon mehreren von euch ein Begriff sein, denn diese Jungs sind definitiv upcoming. Hier werden wir mit feinstem Metalcore aus York, England, beschallt. Nicht nur bereits als Support von Aviana, dürfte das Quartett euch bekannt sein. Invisions sind dieses Jahr europaweit sehr gefragt, denn sie heizen euch auch auf einigen Festivals ein.
Unter anderem waren sie auf dem Hellfest in Frankreich, auf dem Graspop in Belgien und sind dieses Wochenende auf dem Jera on Air in den Niederlanden anzutreffen.

Credit: Xoxo Photography

Ab etwa 22:40 ist es dann so weit! Spiritbox kommen in blaues Licht getaucht auf die Bühne und die Crowd steht bereit, in voller Erwartung, die Hütte abzureißen. Die Luft ist ganz heiß vor Aufregung und es liegt, wenn nicht sogar, etwas Ehrfurcht in dieser als Courtney die ersten Töne singt.
Die Setlist ist übersichtlich und setzt sich vorwiegend aus Songs von „Eternal Blue“ zusammen, doch auch ein älterer Song aus 2017 hat den Raum zum Kochen gebracht.

Setlist:
1. Circle With Me
2. Hurt You
3. Yellowjacket
4. Rule of Nines
5. Halcyon
6. Silk in the Strings
7. Constance
8. Blessed Be
9. Secret Garden
10. The Mara Effect, Pt. 3
11. Holy Roller
12. Eternal Blue
Zugabe: Belcarra

Nach den ersten Songs bedankt sich Courtney bei der Menge und fordert dazu auf, besonders für sie mit zu tanzen und zu feiern, da sie eine Verletzung am Knöchel hat und damit nicht allzu stark abgehen darf.
Doch sind wir mal ehrlich: diese Frau kann nicht nicht abgehen. Sie hat trotz ihrer Einschränkung alles auf der Bühne gegeben. Trotzdem lässt sich die Menge diese Aufforderung nicht entgehen und gibt auf der Fläche Alles: Moshpits, Circlepits, sogar eine kleine Wall of Death bringen ordentlich Temperatur ins Knust.
Die Menge steht nicht still und singt an fast jeder Stelle den Text mit.

Die ruhigere Nummer „Constance“ bringt etwas Ruhe in den Raum, macht diesen Song aber zu einem besonderen und magischen Erlebnis. Die Sängerin ist so sehr gerührt, dass sie die Tränen zurückhalten muss, da sie wenn sie weint, leider nicht weiter singen kann. Somit will sie der Melancholie, die in der Luft liegt ein Ende bereiten und kündigt den nächsten Song an, der definitiv nicht zum Weinen gemacht ist, sondern zum Abgehen!

Die Show wird mit „Eternal Blue“ abgeschlossen und die Band mit einem tosenden Applaus verabschiedet. Doch sind Spiritbox noch nicht einmal komplett von der Bühne verschwunden, wird natürlich um einen weiteren Song gerufen. Die Menge ist unerlässlich und ruft im Einklang das obligatorische „One more song!“. Wir haben zum Glück nicht lange warten müssen und Spiritbox schlagen die nun wirklich letzten Töne des Abends mit „Belcarra“ an.

Wir konnten der Band ansehen, wie dankbar sie sind und wie sehr sie alle lieben, was sie tun. Der Genuss wieder live spielen zu können, stand allen Mitgliedern auf der Bühne ins Gesicht geschrieben.
Courtney richtete sich mehrfach glücklich und mit Lob an die Crowd, dass diese die Künstler vor allem auch in der schwierigen Zeit unterstützt haben und nun weiterhin supporten, indem sie wieder auf Shows gehen.

Technisch war die Show einwandfrei, die Instrumente und auch der Gesang waren gut abgemischt und von der Lautstärke passend. Das Bühnenbild war einfach gehalten mit dem „Eternal Blue“ Cover als Banner und einer einfachen Lichtshow, die allerdings jeden Song farblich passend untermalt hat.

Die Crowd war wie gebannt, als Courtney gesungen hat und ich muss sagen, ich hatte noch nie solch eine Gänsehaut, obwohl mich jemand anschreit. Diese Band hat uns allen einen Abend geschenkt, der vor Gefühlen und Energie nur sprudelte und den wir alle nicht so schnell vergessen werden.

Falls ihr die Möglichkeit habt Spiritbox live zu sehen, lasst es euch nicht entgehen! Besonders nach der langen Konzertpause hat sich diese Show angefühlt wie nach Hause kommen.
Müsste ich eine Bewertung in Punkten abgeben, so wären wir bei einer 12/10!
Ich habe schon viele Konzerte und Shows besucht, doch diese war eine ganz Besondere und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Spiritbox, wir sehen uns wieder!

Info
23. Juni 2022 
17:26 Uhr
Band
Spiritbox
Genre
Metalcore
Autor/en

 Alex

Fotocredit/s
Xoxo Photography
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