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SPLIT CHAIN – motionblur

Es gibt Debütalben, die leise kommen und schnell wieder gehen – und es gibt motionblur. Das erste Lebenszeichen von Split Chain ist kein vorsichtiges Abtasten, sondern ein kompromissloser Befreiungsschlag. Die Band liefert einen wuchtigen Sound zwischen Nu-Metal-Throwbacks, Grunge-Sentimentalität und Shoegaze-Druckwellen – verwurzelt in der Vergangenheit, aber mit dem Blick fest nach vorn. motionblur klingt wie das Resultat schlafloser Nächte, innerer Zerreißproben und einer dringenden Notwendigkeit, gehört zu werden. In einer Szene, die oft auf glattpolierte Oberflächen setzt, ist dieses Album ein Splitter unter der Haut – roh, echt, unbequem und genau deshalb wichtig.

Bereit für die emotionale Katharsis? Dann bitte anschnallen: Hier kommt die Track-by-Track-Abrechnung.

Tracklist:

  1. Under The Wire 03:02
  2. bored. tired. torn. 02:43
  3. I’m Not Dying To Be Here 03:24
  4. Rookie 02:4
  5. who am i? 02:49
  6. SPIT 02:28
  7. greyintheblue 03:11
  8. The Space In Between 03:13
  9. Subside 02:41
  10. Headway 03:30
  11. my mistake… 05:16

Vom inneren Aufschrei zur stillen Verzweiflung – Split Chain eröffnen motionblur mit einer druckvollen Trilogie aus Wut, Schmerz und Selbstreflexion

Under The Wire

Ein meisterhafter Albumauftakt: nach einem zarten CD‑Klick explodiert ein Inferno aus verzerrten Riffs und treibenden Drums. Bert Crescendo von geflüsterten Vocals zur kraftvollen Screams, typisch nostalgisch‑nu‑metal, zugleich modern produziert.

bored. tired. torn

Emotionaler Statement‑Track über familiäre Konflikte, getragen von einem eingängigen Hook und melodischer Intensität. Die Vocals verschwimmen oft in den Gitarren, was den shoegazigen Sound-Druck verstärkt.

I’m Not Dying To Be Here

Düster, introspektiv, mit Keyboard-Texturen und emotional aufgeladenen Lyrics über Selbstzweifel und Befreiung. Ein echter Stimmungsträger, bei dem der Hörer die inneren Kämpfe direkt spüren kann.

Identität, Eskalation, Emotion – motionblur kippt ins Zentrum der Unruhe zwischen Hardcore-Gewalt, Emo-Hymnik und grungiger Schwermut

Rookie

Dynamisch und treibend: Vocals im Zentrum, flankiert von komplex gestapelten Gitarren und kraftvollem Schlagwerk. Hardcore‑Elemente verschmelzen mit shoegazigen Vapor-Tracks, resultierend in einem energiegeladenen Cluster.

who am i?

Die Identitätsfrage als Song: chaotische Gitarren, euphorischer Refrain und ein Chorus, der live bestens funktioniert – ideal für Festivals. Emo‑Angst trifft Stadion-Hook.

SPIT

Mit Großbuchstaben im Titel, großartiger Hardcore‑Punch. Scharf gezogene Riffs, knallharte Breakdowns und wütender Gesang: einer der rauesten Moments der Platte

greyintheblue

Grungig getönter Track mit düsterem Groove, der an Superheaven erinnert. Härtere Gitarren treffen auf gefühlvolle Melodik – eine erfolgreiche Symbiose aus Alt‑Rock und Metal.

Zwischenraum und Befreiung – motionblur öffnet sich für Melodie, Mut und die klare Ansage: Raus aus dem Schatten

The Space In Between

Ein Überraschungsmoment: leicht pop-punkig, post-hardcore Adrenalinschub, der ein melodisches Zwischenspiel liefert, ohne den Flow abzubremsen – zieht thematisch die emotionale Skalierung weiter auf.

Subside

Der neueste Single-Hit: visuell inszeniert im lo‑fi-Video, textlich ein Aufruf zur Befreiung von toxischen Einflüssen. Kombination aus kuschelnder Aggression und klarer Botschaft – ein Highlight.

Ein bittersüßer Ausklang – motionblur findet seinen Abschluss zwischen radiotauglichem Drive und kathartischem Finalmoment

Headway

Alternative‑Rock‑groove mit eindringlichem Riff und Ohrwurmchorus. Grunge‑Infusion trifft eingängige Struktur – massentauglich, ohne Kompromisse bei der Intensität.

my mistake…

Albumabschluss deluxe: beginnt minimalistisch und vokal zart, steigert sich zu einem mächtigen Finale – bittersüß und emotional aufgeladen. Ideal zum Abschluss einer „Story of discovery“.

Fazit:

Split Chain legen mit motionblur einen fulminanten Einstieg hin. Dieser Nu‑Metal‑Shoegaze‑Cocktail ist nicht nur emotional packend, sondern auch stilistisch ausgereift. Zwar schleichen sich gelegentliche Nähe zu den Helden ein, doch der überwältigende Eindruck bleibt: eine Band mit großem Potenzial, die sich ihre eigene Zukunft formuliert – und das laut, roh und zutiefst ehrlich.

Wenn du auf heavy, bewegende Gitarrenmusik mit emotionaler Tiefe stehst: motionblur ist kein Blur — es ist eine klare Ansage.

Rating: 8 / 10

Info
29. Juli 2025 
14:12 Uhr
Band
Split Chain
Genre
Alternative-Metal Nu-Metal Shoegaze
Autor/en

 Seb

Fotocredit/s
Ashlea Bae
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