AllgemeinReview

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Vainstream Rockfest 2022

Sommer, Sonne, Metalcore.
Nach zwei Jahren Coronapause ist das beliebte Ein-Tages-Festival in Münster wieder am Start. Und da das Vainstream sein 15-jähriges Jubiläum feierte, wurden wir direkt an zwei Samstagen inklusive verschiedener LineUps am Hawerkamp erwartet.

Wir waren natürlich für euch vor Ort und haben uns ein Bild davon gemacht, wie sich heiße Temperaturen, Livemusik und viele Musikfans nach der Pandemie anfühlen.

Den Anfang machte das Weekend One am 25. Juni.
Der Einlass begann um 9 Uhr und die erste Band war um 9:45 Uhr angesetzt. 45 Minuten für den Einlass, Bändchenausgabe und Body Checks klangen sportlich, jedoch hat die Zeit völlig ausgereicht. Da der Einlass dieses Jahr über die Messehalle abgewickelt wurde, kam es zu keinen langen Schlangen und Wartezeiten, besonders in Hinblick auf die Coronapandemie, hatte jeder ausreichend Platz und konnte zügig das Festivalgelände betreten.
Was uns stark positiv aufgefallen ist, war das Sicherheitspersonal, die freundlich und mit großer Sorgfalt die Bodychecks ausgeführt haben. Auch wenn man zwischendurch das Gelände verlassen und später wieder betreten hat, wurden wir jedes Mal kontrolliert, was ich sehr gut fand.

Credit: Xoxo Photography

Nach der Sicherheitskontrolle ging es aus der Messehalle raus Richtung Festivalgelände, wo wir schon an dem ersten Merchstand, den Schließfächern, Getränkebuden und verschiedenen Foodständen vorbeigekommen sind. Die Getränke wurden mit einem Markensystem ausgeschenkt und eine zusätzliche Pfandrückgabe (eigener Stand) sollte dieses Jahr, das in den letzten Jahren aufgetauchte extreme Müllproblem, beheben. Der Plan ging in sofern auf, dass tatsächlich weniger Müll rumlag, allerdings kam es zu längeren Wartezeiten an der Pfandrückgabe.

Die vielfältigen LineUps ließen jeden Metalcore-Fan auf seine Kosten kommen, obwohl z.B. mit Sondaschule oder Alligatoah etwas aus dem Genre ausgebrochen wurde. Auf zwei Bühnen, die nebeneinander aufgestellt waren, und einer Club Stage in der Sputnikhalle wechselten sich die Bands den Tag über verteilt ab. Ich werde nicht weiter auf die einzelnen Bands eingehen, grundsätzlich kann ich euch aber versichern, dass jeder Act abgeliefert hat und man den Künstlern anmerken konnte, wie sehr sie die Festivalsaison wieder genießen.

Wie die Erfahrung gezeigt hat, ist das Vainstream Wochenende immer sehr heiß und von vielen Sonnenstunden geprägt. So wurden wir auch an dem ersten Samstag mit 27 Grad von der Sonne geröstet. Eine leichte Brise und kleine Wolken zwischendurch machten die Temperatur etwas erträglicher.
Kostenfreie Trinkwasserstationen waren zum Glück vorhanden, allerdings waren diese schnell mit langen Warteschlangen verbunden – da wären zwei weitere Stationen sinnvoll gewesen.
Auch wenn wir in der Crowd standen und den Bands gelauscht haben, wurden wir mit einem erfrischenden Sprühregen aus einem Wasserwerfer abgekühlt. Es war somit vom Veranstalter aus eigentlich ausreichend dafür gesorgt, dass man die Hitze aushalten konnte.
Wer etwas entspannen wollte, konnte sich zum Coconut Beach zurückziehen, der mit einem kleinen Wasserbecken auch die wohlgewollte Abkühlung brachte.

Credit: Xoxo Photography

Nun komme ich generell zur Crowd und den Fans. Im Großen und Ganzen war die Stimmung gut. Allerdings haben wir im Laufe des Tages gemerkt, wie Einigen stetig die Kraft und der Elan ausgingen. So war z.B. der Moshpit bei Stick To Your Guns zum Abend hin nur noch halb so groß wie noch morgens als Erstes bei Landmvrks. Jetzt stellt sich mir die Frage, woran lag das?
Lag es an dem heißen Wetter? Sind wir die Anstrengung von so einem Tag nicht mehr gewohnt? War das Zusammenspiel von Hitze und Alkohol fatal? Haben die Bands keinen Vibe rübergebracht? – Ich kann diese Fragen nicht beantworten. Allerdings kann ich für mich sprechen und sagen, dass die Bands nicht das Problem waren. Doch ich kann verstehen, dass die äußeren Umstände sicherlich einige Besucher beeinflusst haben.

Kommen wir nun zum Weekend Two am 2. Juli.
Alles in Allem war auch am zweiten Wochenende der organisatorische Ablauf sehr gut. Der Einlass ging dieses Mal etwas später um 11 Uhr los und die erste Band spielte um 11:30 Uhr. Aufgrund von Krankheit musste leider Ghøstkid kurzfristig absagen, was zu einer kleinen Änderung vom Timetable führte.
Mit etwa gleichen Temperaturen von erneut 27 Grad war auch dieser Festivaltag eine heiße Angelegenheit.

Die Bands waren alle wieder in guter Form, wir hatten jedoch das Gefühl, dass sie dieses Mal weniger mit der Crowd gequatscht und dafür ihre Sets einfach durchgespeilt haben. Ich finde das etwas schade, aber weiter im Text.

Da das LineUp am Weekend Two etwas mehr Richtung Hardcore ging, war das Publikum anders aufgestellt. Zunächst waren im Vergleich zum ersten Wochenende weniger Leute da, was sich evtl. darauf zurückführen lässt, dass bereits 2020 erworbene Tickets für das Weekend One galten. Die Gäste waren zudem etwas „asozialer“ (Entschuldigt bitte meine Wortwahl) als die Woche davor, was wahrscheinlich durch die geringere Menge an Leuten vermehrt aufgefallen ist. So wurden z.B. bei Nasty Tetrapacks auf die Bühne geworfen und wir wurden von mehreren Betrunkenen angepöbelt. Auch hier stellt sich wieder die Frage, ob die Hitze und die Menge an Alkohol im Zusammenhang standen? Jedoch kann der Veranstalter ja nichts für die Besucher, weshalb ich dafür auch keinen Punkt abziehen würde.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir das Vainstream Rockfest 2022 sehr genossen haben und definitiv nächstes Jahr wieder kommen. Ich hoffe, dass der Ablauf und die neuen Einlassregelungen beibehalten werden und freue mich 2023 zum Hawerkamp zurückzukehren.

Credit: Xoxo Photography
Info
4. Juli 2022 
17:48 Uhr
Band
Genre
Metalcore
Autor/en

 Alex

Fotocredit/s
Xoxo Photography
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