Review

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Lacuna Coil – Sleepless Empire

Lacuna Coil sind endlich zurück mit ihrem Album „Sleepless Empire“. Die Alternative-Metal-Band aus Italien versorgt uns am 14. Februar mit elf Tracks, die meist schaurig-schön und dramatisch anmuten lassen. 
Mit an Bord sind natürlich auch Kollaborationen. Unter anderem haben Lacuna Coil sich Randy Blythe, den Sänger von Lamb Of God und Ash Costello von New Years Day zur Unterstützung ausgesucht. 
Wir durften vorab in das neueste Album reinhören. Lest hier, wie das Ganze klingt!

Epische Melodien

Los geht es mit dem Song „The Siege“, der einen gelungenen Einstieg in das Album beschert. Mit epischen Filmmusik-Vibes zu Beginn, wurde in dem Lied Wert auf die wunderschönen hohen Töne von Sängerin Cristina Scabbia gelegt. Insgesamt wurde sich in dem ersten Track anscheinend auf die dramatische Melodie und ein geniales Zusammenwirken aus Gesang und Shouts fokussiert. Das Schlagzeug trägt zu einer gewissen Schwere bei, die den Track abrundet. 

„Oxygen“ weist durch sehr verzerrte Schreie einen eher elektronischen Anfang auf, bevor der Song mit Gitarren und gewaltigen Shouts weitergeht. Der von Lacuna Coil gewohnte, etwas dramatische Sound, wird im Verlauf des Liedes durch den hohen Gesang erzeugt. Die verzerrten Schreie vom Anfang kehren im Song öfter wieder, was zu einem insgesamt eher elektronischen Sound beiträgt. Sängerin Cristina Scabbia kommt in diesem Lied besonders zum Zuge, da der Track viele Möglichkeiten bietet, ihr vielseitiges Können zu zeigen. 

Abwechslung vom Feinsten

Song Nummer drei, mit dem Titel „Scarecrow“, geht massiv mit einem Schrei los. Insgesamt ist das Lied recht schnell, sticht aber auch durch seinen Singalong Teil hervor. Genauso begeistern die Gitarrenklänge dieses Liedes. „Scarecrow“ ist wie „Oxygen“ sehr abwechslungsreich, aber meiner Meinung nach besser verpackt, als der Song zuvor. „Oxygen“ kommt mir im Vergleich teilweise musikalisch etwas durcheinander vor. 

„Gravity“ besticht mit einem traditionell klingenden Anfang und einem deutlich seichteren Einstieg, bevor die Shouts einsetzen. Durch den gesamten Song zieht sich eine gewisse Schwere, wozu auch die fast durchgehend gedämpft klingenden Shouts beitragen. Musikalisch scheinen Lacuna Coil den Zusammenhang zwischen Titel und Musik gut durchdacht zu haben. Die Schwerfälligkeit der Musik passt ideal zu der im Titel genannten Schwerkraft. „Gravity“ stellt sich bisher als einer meiner favorisierten Tracks auf dem Album heraus. Nicht zuletzt, da auch hier wieder die Vocals als sehr abwechslungsreich erscheinen.

Klare Aussagen

Die Message hinter „I Wish You Were Dead“ wird in den ersten Sekunden deutlich. Und zwar wird mit Clean Vocals und dem Titelgebenden Satz in den Track eingeleitet. Der fünfte Song präsentiert sich von Anfang an ganz unterschiedlich zu den bisherigen Liedern. Generell ziehen sich die Clean Vocals durch den gesamten Song, was ihn deutlich weniger heavy macht, als andere Lieder des Albums. Wäre der Songtext nicht von der tiefgründigeren Sorte, wäre „I Wish You Were Dead“ der ideale Song zum Tanzen. Der Track wird spätestens live dafür sorgen, dass das Publikum feiert und mitsingt!

Kollaborationen vom Feinsten

Für „Hosting The Shadow“ haben sich Lacuna Coil wie oben angekündigt Randy Blythe von Lamb Of God zur Unterstützung geholt. Der Anfang des Songs sorgt auch direkt für Gänsehaut: Scabbia singt mit wunderschönen Clean Vocals, bevor die Instrumente einsetzen. Wer Fan härterer Musik ist, sollte aber nicht direkt abschalten. Im Verlauf des Liedes kippt der Song und wird durch die Vocals von Randy Blythe einer der härteren Tracks des Albums. Schnelle Drums sorgen außerdem für die perfekte Dynamik im Lied. Besonders der Wechsel zwischen Clean Vocals und härteren Parts lässt den Track auf dem Album positiv hervorstechen!

Mit „In Nomine Patris“ geht es mit einem Hauch von Kirchenmusik trotzdem elektronisch weiter, bevor die Vocals massiv einschlagen. Insgesamt klingen die Instrumente in diesem Track recht gleichbleibend, aber besonders die hohen Töne der Sängerin sorgen für große Abwechslung. Auch die Mischung aus Gesang und Shouts unterstreicht das Lied positiv. Trotzdem hätte ich mir persönlich nach dem vielversprechenden Intro etwas mehr Abwechslung zu den anderen Liedern erhofft.

Zeit für den Titeltrack

Song Nummer acht stellt den Titeltrack „Sleepless Empire“ dar – und ist wirklich überzeugend! Die fast gespenstischen Gesänge zusammen mit sehr tiefen, massiven Vocals liefern die perfekte Mischung für diesen Song. Wen der Song bisher noch nicht gepackt hat, der wird bestimmt spätestens live Gänsehaut bekommen oder einen Moshpit starten – beides ist bei diesem abwechslungsreichen Track möglich!

„Sleep Paralysis“ startet mit Gitarrenklängen durch, was den Song genial aufbaut, bevor die Drums und hohen Vocals das Ganze ergänzen. Track Nummer neun lädt mit seiner spooky Atmosphäre, wirklich beeindruckenden, hohen Vocals und traditionellem Gesang förmlich zum Mitsingen ein. Auch hier ergänzen sich Songtitel, Lyrics und Musik ideal, um das Lied zu komplettieren.

Harmonien der besonderen Art

Lasst euch bei „In The Mean Time“ nicht von dem Geflüster am Anfang beirren: Dieser Track hat es in sich! Nachdem man von einem Flüstern auf eine andere Spur geleitet wird, weckt einen der darauf folgende Schrei definitiv auf. Besonders die Stimme von Ash Costello sorgt in diesem Song noch einmal für Abwechslung. Vor allem die Harmonien zwischen beiden Sängerinnen sorgen für Gänsehaut!

Ein gelungener Abschluss

„Never Dawn“ rundet das Album schließlich ab. Auch hier wird anfänglich mit Geflüster und elektronischen Elementen gearbeitet. Zunächst weiß man beim Hören nicht, in welche Richtung der Song sich entwickeln wird. Der erwartete Breakdown setzt zwar irgendwann mit vollster Wucht ein, wird aber eine Weile hinausgezögert. Dennoch zeigen Lacuna Coil in ihrem letzten Track noch einmal, wie gut man ihre Songs mitsingen kann. Dazu lädt „Never Dawn“ nämlich ein und bietet somit einen gelungenen und melodischen Abschluss.

Fazit

„Sleepless Empire“ ist insgesamt ein sehr gelungenes Album, was verschiedene Facetten von Lacuna Coil zeigt, aber auch einem Konzept aus epischen und dramatischen musikalischen Elementen zu folgen scheint. Dennoch bietet die Platte meiner Meinung nach in sich keine großen Überraschungen. An sich gefällt mir der Sound des Albums sehr gut, trotzdem hätte ich mir einen Track gewünscht, der noch einmal komplett aus den anderen hervorsticht. Für ein sehr geglücktes Album mit kleinen Verbesserungsmöglichkeiten gibt es 8 von 10 Punkten.

Info
14. Februar 2025 
10:00 Uhr
Band
Lacuna Coil
Genre
Alternative Alternative-Metal gothic metal Metal
Autor/en

 Matilda

Fotocredit/s
Pressefoto
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