Die Deathcore-Veteranen Whitechapel werden diesen Freitag ihr neues Album „Hymns In Dissonance“ veröffentlichen. Laut Gitarrist Alex Wade zielt die Band darauf ab, ihr bisher härtestes Album zu kreieren, das „schockierend bedrohlich und brutal“ sein soll.
Das Album folgt einem konzeptuellen Ansatz und erzählt die Geschichte eines Kultisten, der Anhänger um sich schart. Die Thematik des Albums dreht sich um die sieben Todsünden, wobei jeder Track von 3 bis 10 eine dieser Sünden repräsentiert.
Erleben wir, wie so oft bei solchen Ankündigungen, nur heiße Luft oder können Whitechapel den Worten Taten folgen lassen?

Tracklist:
01. Prisoner 666
02. Hymns in Dissonance
03. Diabolic Slumber
04. A Visceral Retch
05. Ex Infernis
06. Hate Cult Ritual
07. The Abysmal Gospel
08. Bedlam
09. Mammoth God
10. Nothing Is Coming for Any of Us
Direkt auf die Zwölf:
„Prisoner 666“ eröffnet das Album und macht sofort klar, dass es hier ordentlich zur Sache geht! Der Song beginnt langsam, aber bedrohlich und steigert sich allmählich in die Intensität. Nach etwa einer Minute betritt Frontmann Phil Bozeman die Bühne, und „Prisoner 666“ entfaltet sich in vollem Umfang. Hier erwarten den Hörer fette Riffs, stampfende Drums und Bozemans grunzende Vocals. Der Refrain erweist sich als besonders eingängig und lädt zum Mitsingen ein, insbesondere beim „666“-Part. Die Anspielungen auf die ersten beiden Alben dürften vor allem den Old-School-Fans ins Auge fallen.
Alex Wade über den Song: It’s got heavy “Saw is the Law” vibes in the opening groove, it’s like we took that song and made it more epic and melodic. The “beats per minute” are pretty similar to Saw.
Der Titeltrack setzt nahtlos ein und entfaltet sofort seine bedrohliche Atmosphäre. Bereits als zweite Single wurde deutlich: Whitechapel haben ihr Versprechen, zu den Wurzeln zurückzukehren, eingehalten. Von Beginn an dominieren heftige Blast-Beats, begleitet von Bozemans Gesang, den man in dieser Form lange nicht mehr gehört hat. Die stimmliche Bandbreite dieses Mannes scheint grenzenlos. Als Will Ramos bei Lorna Shore einstieg, hielten und halten viele ihn für das Nonplusultra. Bozeman scheint dies als persönliche Herausforderung verstanden zu haben und liefert mit dieser Nummer eine mehr als beeindruckende Leistung ab. Gänsehaut pur.
Mostly written by Phil on guitar, it has a few riffs and tweaks thrown in by the rest of us. He can churn out some pummeling riffs and it’s one of the best songs on the album because he had a vision for the whole song with the riffs and vocals. It’s tuned to Drop G which we have been using since the self-titled LP, but the ending breakdown shifts down one whole step to Drop F, which we have never done before. Having the final breakdown shift lower than the rest of the song really helped the end have the crushing feeling it needed.
Die Sünde der Trägheit:
„Diabolic Slumber“ lässt das Neumitglied Brandon Zackey an den Drums im Rampenlicht erstrahlen. Das Schlagzeugspiel ist meisterhaft und besticht durch eine hochwertige Produktion. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, ist der Song deutlich langsamer und entfaltet durch seinen stampfenden Rhythmus eine mitreißende Wirkung, die zum Headbangen einlädt. Bozeman nutzt hier erneut sein ganzes Repertoire und präsentiert sich aggressiver denn je. Der Breakdown setzt dem Ganzen die Krone auf und rundet alles ab.
watching people die and not doing anything to save them. Falling into a deep sleep while the world tears itself apart. No empathy, no feeling. Pure apathy.
Die Sünde der Völlerei:
Mit „A Visceral Retch“ wurde das Comeback zur alten Härte eingeläutet. Die Nummer ist schnell, brachial, verspielt und am Ende 100% Whitechapel. Der Breakdown im Mid-Part zieht einem regelrecht die Schuhe aus. Die unermüdliche Intensität und die drückende Schwere des Songs zeigen Whitechapel in ihrer stärksten Form und bieten von Anfang bis Ende keine Atempause.
Mostly written by Zach, who loves Cannibal Corpse (who doesn’t) and I think that shows in the riffing of this song. Just huge grotesque death metal riffs. It also utilizes some pitch shifting on a whammy pedal where we drop the guitars down and octave and you can hear them dive bombing down. I think that gave it a unique sound that not a lot of death metal songs have. The end also shifts down in tuning to Drop F like the end of Hymns which adds to the brutality to close it out.
From Hell:
„Ex Inferis“ dient als kurze Intro zum nächsten Track „Hate Cult Ritual“:
Zach created this interlude track using an orchestral drum software. He was able to program every part, from the stick clicks to the banging timpani drums and the monk chants. This track is to symbolize the beginning of the ritual the cultists do to open the portal for the Cult Leader.
Die Sünde des Zorns:
Bozeman eröffnet „Hate Cult Ritual“ mit seiner Stimme aus dem Off, ehe diese mit den Instrumenten in einen explosivartigen Vibe umschlägt. Der Track ist kompromisslos brutal und steht seinem Vorgänger in nichts nach. Er nimmt sich für die Hook etwas zurück und dient daher perfekt zum mit Grölen. Das ausgefeilte Gitarrenspiel verzichtet bewusst auf Breakdowns und überzeugt durch technische Finesse.
Die Sünde des Stolzes:
Ein langsames Gitarrenriff leitet „The Abysmal Gospel“ ein, das sich stetig aufbaut und an Tempo gewinnt. Die slammige Nummer nimmt rasant Fahrt auf und treibt unerbittlich voran. Bozeman demonstriert erneut seine stimmliche Vielseitigkeit, während die Band mit präzisem Instrumentalspiel glänzt. Der Song kommt wieder ohne Breakdown aus und endet genauso stark wie er angefangen hat.
Die Sünde des Neids:
„Bedlam“ ist so ein Song den ich 10 mal neu gestartet habe, weil der Anfang einfach so lächerlich geil ist.
Hier wird SLAM groß geschrieben und holy moly, der Track ballert ordentlich. Es ist zweifellos der brutalste Whitechapel-Track seit Jahren.
In the album This is Exile there was a character „Daemon“ who is the brother of the cult leader. This song is him admitting his jealousy of him and defiling his rotting corpse. This is the POV of him and his dead brother who is eternally trapped in his own dead body and can still feel and hear everything but cannot move or escape. Bedlam is chaos, confusion and turmoil which describes this scene.
Die Sünde der Gier:
„Mammoth God“ entfaltet sich langsam, aber episch. Die fetten Blast-Beats müssen an dieser Stelle einfach hervorgehoben werden. Prouktionstechnisch ist das Album einfach ne 12/10. Bozeman´s Highs sind ein Markenzeichen, welche dieses Album besonders prägen, so auch hier. Zum Abschluss liefert Gitarrist Phil Savage ein kurzes, aber prägnantes rockiges Gitarren-Solo,
I always felt like this was the “true metal” song of the album, nothing about it really says ‘Deathcore’ to me. It’s an intense track with a lot of dark melody and a killer solo toward the end. Savage added a little ‘rock roll’ flair to the solo that I think makes it unique compared to standard metal solos.
Die Sünde der Lust:
On every album we try to close it out with the most epic song from the 10 we’ve written. It’s kind of our signature to leave the listener with one last “wow” before the album ends. I think this song accomplishes that. Phil wrote most of the riffs on this one too, which I think contributed to it being one of the best on the album. The ending melodies were written by Savage, closing the album in a perfect cathartic way.
Mit diesen Worten von Alex Wade entlassen wir euch in den letztem Track „Nothing Is Coming For Any Of Us“. Der Song bedient sich aus dem bereits gehörten und steckt alles in einen Track. Ein Breakdown nach gerade einmal einer Minute? Das funktioniert! Zu Beginn gibt es noch richtig auf die Mütze, ehe der Track den Magnus Opus auspackt und sich zu einem absolut epischen Finale entwickelt. Das Gitarren-Solo untermalt noch mal das monumentale Ende!
Fazit:
Whitechapel haben Wort gehalten und sind mit „Hymns In Dissonance“ zurück zu ihren Wurzeln gegangen. Das Album besticht mit einem stimmigen Konzept, brachialem Sound und einer guten Struktur. Die Band hat sich ihren Platz an der Spitze der Deathcore-Szene verdient und überzeugt nach fast 20 Jahren Bandgeschichte, mehr den je.
Ich weiß, die Old-School Fans werden mich dafür hassen, aber ich hätte mir trotzdem an der ein oder anderen Stelle ein paar Clean-Parts von Phil gewünscht, die sind einfach stark!
Alles in Allem ist das Album aber ein würdiger und passender Nachfolger zu „The Somatic Defilement“ und „This Is Exile“, der das Rad nicht neu erfindet, aber das muss er auch nicht!
Für „Hymns In Dissonance“ gibt es verdiente 9,5/10 Punkte!