AllgemeinKonzertberichtReview

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Mit Polyphia auf „Remember That You Will Die“ Tour in Berlin

Die Band aus Texas ist schon lange kein Geheimtipp mehr, jeden Tag werden mehr und mehr Herzen der Progressive Metal/Rock Gemeinde von ihnen erobert. 2011 gegründet, verbinden sie catchy Instrumentals mit emotionalen und dunklen Elementen, die mit einem Schuss Hip Hop Rhythmen und einer Prise elektronischer Parts zu Polyphia werden.

Genauer sind das: die beiden Gitarristen Tim Henson und Scott Le Page, zusammen mit Bassisten Clay Gober und Schlagzeuger Clay Aeschliman.

Im letzten Jahr hat ihre LP „Remember That You Will Die“ (via Rise Records/Equal Vision) das Licht der Welt erblickt und auf der aktuellen Tour wird dies ausgiebig gefeiert. Mit Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln und München waren es ingesamt 5 Halte in Deutschland – fast alle waren vorab schon restlos ausverkauft.

Einen Support-Act haben die Texaner uns mitgebracht, Johan Lenox, der neben seiner eigenen Musik auch bei Polyphia und anderen Künstlern als Produzent mitwirkt.

Genretechnisch eine Art Trap mit Elementen aus Hip Hop, Pop und Klassik war es ein ganz wilder Mix und trifft entweder den eigenen Nerv, oder halt nicht. Als individueller Auftritt gesehen war es eine absolut solide Show und seine Stimme ist live wirklich gut. Im Gepäck hatte er 2 Geigerinnen, die den Auftritt besonders machten. Leider muss ich persönlich sagen, dass es mich vor Polyphia nicht abgeholt hat und ich hätte mir etwas energetischeres gewünscht. Aber nichtsdestotrotz eine gute Show, die man so stehen lassen kann.

Nun aber zum Haupt-Act des Abends! Schon am Einlass fiel auf: das Publikum ist sehr divers und nicht nur von der „alternativen“ Szene geprägt. Sehr schön zu sehen, dass eine Gruppe aus verschiedenen Musikliebhaber*innen zusammen kommt, was sicherlich größtenteils dem abwechslungsreichen Songwriting der Band zuzuschreiben ist.

Die Setlist war prall gefüllt mit Hits und Songs des aktuellen Albums. Technisch haben die Texaner alles gegeben, zwar fühlte es sich anfangs noch etwas zurückhaltend an und man hat nicht sofort die volle Breitseite bekommen, das hat sich dann aber über den Abend gelockert. Die Band hat super harmoniert und von ein bisschen TimHenson-Thumbing über Moshpits, einigen Crowdsurfern und am Ende sogar einer kleinen Wall Of Death hatte der Abend viele schöne Momente. Auch wenn es sich anfangs etwas holprig angefühlt hat, wurden dann auch später noch die 8-Saiter und Naylon Gitarren gezückt und zusammen mit den Drums und Bass war es ein sehr stimmiges Zusammenspiel. Hier nochmal ein persönlicher Dank an Alex für den Technik Crashkurs!

Ein besonderes Highlight kam zum Song „Champagne“ , zu dem Fans immer schon gern geträllert haben, das Erlebnis aber dank Scotts Ansage in einen herrlichen Einklang gebracht wurde, wo Gitarre und Publikum im Wechsel ertönten. Zum Sound im Kesselhaus konnte man auch nicht meckern, da können sich andere Locations noch eine Scheibe abschneiden.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, Polyphia einmal live und in Farbe zu erleben, dann solltet ihr diese definitiv ergreifen!

Info
22. Mai 2023 
22:39 Uhr
Band
Polyphia
Genre
Djent; Progressive Metal Progressive Metal
Autor/en

 Michelle

Fotocredit/s
Pressefoto
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