Interview

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As Everything Unfolds geben uns einen tieferen Einblick in ihr aktuelles Album „Ultraviolet“

Nachdem die britische Metalcore Band As Everything Unfolds letzte Woche ihre UK/EU Tour im September 2023 angekündigt hat, hatten wir die Gelegenheit mit der Band über das aktuelle Album zu sprechen.
Was Bassist George Hunt und Gitarrist Adam Kerr zu den Deutschen Shows und zu „Ultraviolet“ sagen, verraten wir euch jetzt!

RV: Wie war es die ersten Headline-Shows in Deutschland zu spielen? Sind die Deutschen Fans anders als in anderen Ländern?
G: Es ist komplett anders, aber besser!
A: Alles funktioniert.
G: Ja genau, die Veranstalter sind sehr bemüht und kümmern sich um Alles. Die Fans sind härter drauf und moshen mehr (lacht). Bei uns zuhause in UK zeigen die Fans nicht, dass sie während des Auftritts eine gute Zeit haben, ich meine nach der Show kommen diese auch zu uns und sagen, wie cool es war, aber währenddessen stehen sie einfach nur da und bewegen sich kaum.
A: Da fragt man sich: Wenn es euch doch so sehr gefällt, warum zeigt ihr es uns dann nicht während der Show? Es scheint so als nehmen die deutschen Fans ein Konzert wirklich als Anlass um raus oder feiern zu gehen.
G: Außerdem kommen viele Fans nach der Show zu uns und sagen einmal kurz Hallo, was wir sehr cool finden. Besonders als Support-Band hat man Glück in Deutschland, denn das Publikum ist schon zu Beginn eines Konzertabends relativ gut besetzt. Die deutschen Fans haben also Lust auch die Support-Bands auszuchecken und diesen zuzuhören. Bei den UK-Shows ist das eine Seltenheit. Die meisten Fans gehen dort eigentlich nur für den Headliner zu einem Konzert. Natürlich nicht immer, aber schon öfter. In Deutschland bleibt die Location eigentlich den ganzen Abend voll, was einfach klasse ist.

RV: Welche Shows machen euch mehr Spaß? Die Support-Shows mit Callejon in großen, ausverkauften Hallen oder eure eigene Headliner-Tour in den kleineren Clubs?
A: Oh, das ist eine schwierige Frage.
G: Ja, aber wirklich (beide lachen). Es gibt Pros bei beiden Varianten. Besonders wenn man mit einer so beliebten Band wie Callejon tourt, spielt man jeden Abend vor einem großartigen Publikum und der Druck ist etwas geringer, weil man selbst nicht der Mainact ist. Du spielst ein kleineres Set, hast einfach nur Spaß und bist etwas entspannter. Die Headline-Shows sind immer etwas einschüchternder, weil im schlimmsten Falle einfach keiner da ist, der dir zuhören will (lacht).
A: Ich mag es sehr, wenn wir länger spielen können.
G: Das beste Gefühl bei den Headline-Shows ist, dass die Leute wirklich deinetwegen da sind, mitsingen und Spaß haben und was ist bitte ein besseres Gefühl als diese Resonanz zu bekommen?

RV: Würdet ihr sagen, dass ihr bei den Support-Shows mehr ausprobieren könnt?
G: Ich würde sagen, dass wir mehr „riskieren“ können, wenn wir als Support spielen. Du kannst mehr ausprobieren. Was echt cool ist, natürlich passiert dies nicht immer, aber wenn wir am Anfang nachfragen, wer denn schon von uns gehört hat und sich niemand meldet, aber am Ende das ganze Publikum am springen ist und offensichtlich gut findet, was wir da von uns geben – ja, das ist auch ein sehr tolles Gefühl zu wissen, wir haben das Publikum für uns gewonnen.

RV: Ihr habt vor kurzem euer neues Album „Ultraviolet“ released – lasst uns darüber reden.
Was ist euer Lieblingssong und warum?

Beide: „Twilight“
A: Er ist der beste Song. Er bietet alles, was du willst: ein cooles Riff, der Chorus macht Spaß und natürlich darf ein waschechter Breakdown nicht fehlen. Also wie gesagt, alles, was dein Herz begehrt. Der Song macht einfach Spaß und er heißt „Twilight“, was sehr witzig ist, denn schließlich sind wir der „Twilight-Core“, nicht wahr?
G: Ich wurde dies schon oft gefragt und ich ändere jedes Mal meine Meinung (lacht). Ich denke Slow Down ist mein Lieblingssong, weil es sehr viel Spaß macht diesen zu spielen. Ich betrachte das nicht aus der Zuhörer-Perspektive, sondern aus meiner eigenen Perspektive, wenn ich den Song spiele. Ich habe hier einfach die Möglichkeit abzugehen und das macht mir sehr viel Spaß. Wir haben bei diesem Song einen Part, bei welchem wir den Drummer belagern. Jon hat einen Drumstick in der Hand und unterstützt Jamie an den Drums. Das ist einfach wirklich witzig! Also Slow Down ist aktuell mein Lieblingssong, aber dies ändern sich immer mal wieder.

RV: Die Singles und generell die Songs auf dem neuen Album sind sehr verschieden. Wieso habt ihr die Singles ausgewählt?
G: Ganz zu Beginn haben wir uns zusammengesetzt und beschlossen, dass genau 5 Songs vorab als Singles released werden sollen. Zu dem Zeitpunkt sollten auch schon alle Singles entschieden sein, also sobald die erste Single veröffentlicht wurde, standen die weiteren schon fest. Würden wir etwas an der Auswahl ändern?
A: Vielleicht. Wir haben uns die Frage gestellt, ob wir „Blossom“ oder „Twilight“ als Single nehmen, denn die Songs sollten alle das Publikum ansprechen, ohne jedoch zu viel vom gesamten Album zu zeigen, sodass die Hörer noch Lust auf mehr und somit das gesamte Album haben.

RV: Wieso habt ihr ausgerechnet den Titeltrack „Ultraviolet“ als diesen ausgewählt?
G: Er ist einfach der Opener. Der Song legt stark vor und zeigt, was der Hörer erwarten soll. „Ultraviolet“ war unser erster neuer Song, den wir geschrieben hatten und das Album wurde darum konstruiert. Somit wurde dieses ganze „Ultraviolet“-Thema aufgegriffen mit der Farbe etc. Somit macht es Sinn, dass der Song im Prinzip dem Album seinen Namen gegeben hat.
A: Selbst, wenn der Song anders heißen würde – es wäre immer noch der Opener.

RV: Oftmals springt ihr zwischen Genres, seid aber unserer Meinung nach etwas härter geworden als auf eurem Debütalbum. Woran liegt das, was war der Auslöser dafür?
A: Ah wirklich? Also ich denke es hört sich härter an, aber positiv härter. Es ist weniger Emo.
G: Es war ein anderer Schreibprozess bei „Ultraviolet“.
A: Richtig, wir setzen uns nicht hin und sagen: „heute schreiben wir diesen Song, morgen jenen“ – es passiert einfach und wir schauen, wohin es uns führt, was sich cool anhört. Am Ende fügt sich dann alles zusammen.
G: Auf dem neuen Album haben vor allem Adam und Jon geschrieben, wodurch das Album auch mehr elektronische Einflüsse bekommen hat.
A: Es sind eigentlich die Vibes und die Atmosphäre, die das Album härter machen.

RV: Wie schon bei „Within Each Lies the Other“, liegt dem neuen Album auch ein Farbkonzept zu Grunde. Warum ist es diese mal lila geworden und was bedeutet die Farbe für euch?
A: Ich versuche es mal zu erklären, denn es ist Charlies Vision: Also in einer Dunkelkammer verwendet man ultraviolettes Licht, um alle Farben in einem Foto darzustellen bzw. zu entwickeln. Somit wirkt das Ultraviolett wie ein Filter, um alle Farben des Albums oder die ganze Geschichte zu sehen. Es ist eigentlich eine Farbe, die wir nicht sehen, denn Ultraviolett umgibt uns die ganze Zeit.
G: Charlie ist unsere Visionärin, wenn es um solche Dinge geht. Als sie uns das Konzept präsentiert hat – mit einer PowerPoint Präsentation und allem Drum und Dran, hatte sie eigentlich die Erwartung, dass wir unsere Meinungen dazu mit ihr teilen, aber wir fanden die Idee einfach super und haben sofort zugestimmt und waren dabei.
A: Charlie liebt einfach Alternativen Kram. Sie ist außerdem ein großer Fan von My Chemical Romance und diese haben ihre Alben ja auch wie Ären aufgebaut. Und wir möchten so etwas Ähnliches erschaffen, nach dem Motto: das ist etwas Einmaliges bei diesem Album oder das Album markiert diese Ära. Charlie liebt es und wir lieben diesen Gedanken auch. Das nächste Album könnte also etwas komplett anderes sein.

RV: Was ist euer Must-have, das ihr von zuhause mitnehmt, wenn es auf Tour geht?
G: Wir sind die Einzigen, die keine Nintendo Switch dabeihaben. Alle anderen haben eine dabei. Also eigentlich habe ich nur meine Klamotten dabei (lacht).
A: Naja, also wir haben immer Alkohol im Van.
G: Also besonders wichtig sind bequeme Klamotten, was denn sonst? Hm, ich glaube ich bin ziemlich langweilig… (lacht).
A: Wir gehen nicht auf Tour ohne ein Lächeln auf dem Gesicht vor Vorfreude (lacht). Aber sonst? Um ehrlich zu sein – wir trinken einfach nur (beide lachen).
G: Wir brauchen nur etwas Musik, etwas Gutes zu trinken und wir sind zufrieden.

RV: Wenn ihr gerne trinkt, was sagt ihr zu dem deutschen Bier?
G: Deutsches Bier ist großartig! Es ist wirklich sehr gut und wir werden auf Tour bestens versorgt. Und in jeder Stadt wird uns erzählt, dass das örtliche Bier das Beste sei.
A: Du erinnerst dich, welches Bier wir am liebsten mochten oder etwa nicht?
G: Ja genau, Nörten-Hardenberger! Wir haben dies in Kassel getrunken und es war eigentlich das billigste Bier dort. Wir mochten eigentlich auch nur den Namen, weil der echt witzig klingt (beide lachen).

Wir bedanken uns bei George und Adam für die Einblicke und freuen uns auf die nächsten Shows im September!
Info
29. Mai 2023 
12:24 Uhr
Band
As Everything Unfolds
Genre
Metalcore
Autor/en

 Alex

Fotocredit/s
Pressefoto
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