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Knocked Loose – You Won’t Go Before You’re Supposed To

Darauf hat wohl jeder Hardcore-Fan gewartet: Eine der gefragtesten und angesagtesten Bands im Hardcore, Knocked Loose, bringen uns diese Woche endlich ihr neues Album mit!
Kann das Album die Aggressivität der Singles beibehalten und wird es dem Hype gerecht?
Das erfahrt ihr hier:

Tracklist:

  • Thirst
  • Piece By Piece
  • Suffocate (feat. Poppy)
  • Dont Reach For Me
  • Moss Covers All
  • Take Me Home
  • Slaughterhouse 2 (feat. Chris Motionless)
  • The Calm That Keeps You Awake
  • Blinding Faith
  • Sit & Mourn

Mit 10 Tracks nicht einmal eine halbe Stunde Spielzeit. Genial! Also kein Herumgeplenkel, rein da!

Kurz erschrocken:

Thirst startet mit Glocken/Stahlstangen als ruhiger Einstieg. Dieser wird schnell durch Blastbeats gepaart mit einem sehr aggressiven Schrei von Bryan abgelöst. Aber derart unerwartet, da is mir fast der Tee aus der Hand gerutscht. Danach knüppelt’s und rumpelt’s gut gegen die Großhirnrinde, geiler Einstieg!

Tanzschule Knocked Loose:

Holy Cow, bringt Piece By Piece den Zwei-Schritt-Atzen in mir zum Vorschein. Ein durchgängiger Two-Step-Beat, der lediglich für die Bridge und den Breakdown unterbrochen wird, macht richtig Lust das Tanzbein zu schwingen. Wenn hier live keiner den Macarena macht, bin ich enttäuscht.

Poppy kann auch laut:

Ich schmeiß mich weg, was für eine geniale Kombination! Ein typischer Knocked Loose Track, der nur noch durch die – sowohl ruhigen als auch lauten – Töne von Poppy aufgebessert wird.
Es rumpelt sich direkt in mein Herz und ich bekomme bei dem Breakdown einfach Lust mich zu fetzen.
Suffocate ist es einfach.

Greif nicht nach mir:

So aggressiv und gleichzeitig melodisch wie bei Don’t Reach For Me lieben wir sie einfach.
Erst brettert uns die Blastbeats aus der Hölle weg, dann gibt’s gediegen ins Fressbrett. Zu meiner Überraschung gibt es einen ruhigen Part in der Mitte des Songs – hat sich da etwa Jemand bei Slope inspirieren lassen? Naja ich glaub’s zwar eher weniger, aber es klingt so.
Zum Breakdown bekommen wir dann nochmal eine Beatdownwürdige Einleitung bevor alles auseinanderbricht. Herrlich.

Ehhh, bidde?

Moss Covers All geht lediglich 46 Sekunden und bildet zwar „nur“ das Intro zu Take Me Home, ist für mich jedoch beinahe der härteste Song auf dem gesamten Album. Hier darf auch mal nicht nur Bryan rumschreien, schön!
Take Me Home startet wie Moss Covers All mit ruhigen Gitarren, Elektroparts und stampfenden Drums.
Allerdings baut sich der Song schnell zu einem richtigen Geschnetzel auf, welches kurzzeitig an Deprivation Method von Paleface Swiss erinnert. Das Outro im 50er Jahre Stil ist aber genial.

Umgekehrte Aufwertung:

Also zu deutsch: Abwertung. Slaughterhouse 2 finde ich ein geniales Beispiel für einen tollen Griff ins Klo.
Am gesamten Song bleibt einem wohl nur der Bridge und der Breakdown im Kopf, ansonsten stampft er so vor sich hin und weißt auch keine großen Wiedererkennungsmerkmale auf. Schade, hab mir weitaus Mehr erwartet.

So viel zum Thema ruhig:

The Calm That Keeps You Awake ist alles Andere als ruhig. Es knallt genial in Knocked Loose Manier ohne Rücksicht auf Verluste. Hammer!
Auch hier behält man wohl am besten die Tiefe der Gitarren und das stampfen des Schlagzeugs im Kopf.

Was ist dieser neue Schrei?

Bryan Garris mit einem anderen Gegrunze als hoch? Das gibt es! Ich war genau so überrascht wie ihr.
Aber bei Blinding Faith zeigt er uns eben diese neu erlernte Technik und leitet damit wohl den Breakdown des Albums ein. Bereits vorher schnetzelt der Song nur so vor sich hin und macht keinerlei Gefangenen, weder im Two-Step-Part, noch in den Breakdowns. JAAA, Mehrzahl!

April, April:

Kurz noch gedacht es würd ein ruhiges Outro geben, wird man durch Drums eines Besseren belehrt.
Auch wenn es ruhig startete, rattert es wieder in feinster Knocked Loose Manier. Dann hätte man kurz denken können es wäre ein Instrumental-Song, doch falsch! April, April!
Da haben se mich aber auch an der Nase bzw. am Ohr herumgeführt. Lol haha bin ich witzig.
Das Outro hingegen wird instrumental gehalten und hat, obwohl es Knocked Loose ist, sehr viel Gefühl.

Fazit:

Da is es auch schon wieder vorbei. Keine 30 Minuten und pure Aggressivität. DAS ist Hardcore wie er sein soll.
Doch zuvor klären wir die Eingangsfrage: Wird es dem Hype gerecht? Ich finde: JA! Also wenn dieses Album einem Hype nicht gerecht wird weiß ich auch nicht.
Keine Rücksicht auf Verluste, einfach rein und auffe Mühle. Einfach toll!
You Won’t Go Before You’re Supposed To erhält von mir 8/10 Windmühlen.

Info
7. Mai 2024 
14:41 Uhr
Band
Knocked Loose
Genre
Hardcore
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Brock Fetch
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