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Darkest Hour – Perpetual | Terminal

Darkest Hour sind zurück und veröffentlichen nach knapp 7 Jahren Wartezeit ihr lang ersehntes 10. Studioalbum „Perpetual | Terminal“ (via MNRK Heavy) ab. Die Band kann bereits auf fast 30 Jahre Bestehen zurückblicken (Gründung 1995) werden jedoch immer noch als Geheimtipp gehandelt. Ob sich das lange Warten gelohnt hat, finden wir in dieser Review heraus:

Tracklist
01. Perpetual | Terminal
02. Societal Bile
03. A Prayer To The Holy Death
04. The Nihilist Undone
05. One With The Void
06. Amor Fati
07. Love Is Fear
08. New Utopian Dream
09. Mausoleum
10. My Only Regret
11. Goddess Of War, Give Me Something To Die For

Willkommen zurück

Den Anfang macht der 5-minütige Titeltrack Perpetual | Terminal der bereits als erster Vorbote veröffentlicht wurde. Nach einem Lead Gitarren Intro gibt es das erste typische Darkest Hour Riff zu hören, welches den Hörer sofort abholt und dank dem hymnischen Chorus vergessen lässt, dass die Band so lange auf sich hat warten lassen. Hier dürfen direkt zu Beginn alle Stärken der Band glänzen und Neuzugang Nico Santora an der Lead Gitarre präsentiert einen ersten Vorgeschmack auf seine Künste, was Melodien und Soli angeht. So schreibt man einen Opener!

Ohne Unterlass

Mit Societal Bile der als 2. Single veröffentlicht wurde zeigen Darkest Hour ihre Thrash Metal Einflüsse und hier ist die Spielfreude förmlich zu hören, mit einem Riff, das direkt im Ohr bleibt und insgesamt noch mehr nach Vorne geht ohne die Band typischen Melodien zu vernachlässigen, wird in genau 3 Minuten ein Fest der Härte abgeliefert.

Alle guten Dinge sind drei

A Prayer To The Holy Death weist erneut auf, was Darkest Hour ausmachen. Starke Riffs, Refrains mit Ohrwurm Charakter und einer Lead Gitarre, die sich bestens ins Gesamtbild einfügt. Track Nummer 3 an sich glänzt erneut mit einem starken Chorus und der Tatsache, dass direkt nach dem ersten Chorus ein Solo abgeliefert wird und somit mit einer eher untypischen Songstruktur daher kommt.

Ein Highlight nach dem anderen

An dieser Stelle kann ich schon vorweg nehmen, dass The Nihilist Undone eines der besten Riffs auf dem Album zu bieten hat. Zu diesem verdammt Catchy Riff dürfen sich außerdem Verse gesellen, die auf der Gitarre Palm Muted Akkorde beinhalten, die dem Track quasi einen „Start und Stopp“ Vibe verleihen. Als wäre das nicht genug, überrascht hier eine der schönsten Solo Sektionen, die akustisch unterlegt wurde. Ein weiteres Highlight!

Lehnt euch zurück

One With The Void darf nun die Geschwindigkeit rausnehmen, denn dieser legt voll und ganz auf Atmosphäre und wirkt fast träumerisch. Hier packt John Henry seine komplette Vocal Range aus und beweist, dass er nicht nur gut im Shouten, sondern auch singen ist. Insgesamt wird hier, wie eingangs erwähnt, wert auf die Atmosphäre gesetzt, auch wenn man den Track durchaus als „Grower“ verbuchen könnte, denn gerade nach mehrmaligen hören, entfaltet dieser erst sein volles Potenzial.

Liebe zum Schicksal

Die zweite Hälfte von Perpetual | Terminal wird mit einem 2 Minuten langem Instrumental eingeläutet, welcher auf den Namen Amor Fati hört, auf dem durchgehend ein Solo gespielt wird, der hin und wieder den Blues Einfluss aufblitzen lässt. Hier gibt es erneut die Bestätigung, dass Nico Santora die beste Wahl für den Lead Gitarren Posten ist.
Love Is Fear geht nahtlos dort weiter, wo Amor Fati aufgehört hat und gibt wieder eine härtere Gangart vor, die wieder in Thrash Metal Manier drauf los hämmern darf. Interessant sind auch die gewählten Songtitel. Wo Amor Fati auf lateinisch übersetzt so viel wie „Die Liebe zum Schicksal“ heißt, lässt Love Is Fear (Liebe ist Angst) als Namen im Gegensatz durchaus Raum für Interpretation.

Utopischer Traum

Mit Track Nummer 8 wird weiterhin die Abrissbirne geschwenkt, die schon mit dem vorherigen Track in Bewegung gesetzt wurde. New Utopian Dream ist eher im Mid Tempo angesiedelt und groovt durch seine düstere Atmosphäre an jeder Ecke und Kante, während die später folgende Solo Sektion erneut in Thrash Metal Manier daherkommt und hier außerdem Aaron Deal (Bass) das Solo mit einem verdammt starken Bassrun unterstützt.

Melodien zum Niederknien

So langsam aber sicher befindet man sich mit Mausoleum auf der Zielgeraden und dieser wird akustisch eingeläutet. Track Nummer 9 reiht sich ebenfalls zu den Highlights ein, denn er überrascht wieder mit einem ganz eigenen Sound, der dennoch nicht deplatziert wirkt. Da dieser Track den Gesang anfangs nur Akustisch begleitet, zündet der Chorus umso mehr, nicht zuletzt wegen dem verdammt schönen Lead, sondern auch die Art, wie die Worte geshoutet werden. So schafft man sogar noch gegen Ende für Abwechslung.

Kontrast ist das Stichwort

Beim vorletzten Track angekommen, muss man Darkest Hour erneut dafür loben, wie gut Gegensätze geschaffen werden, ohne deplatziert zu wirken. So fügt sich auch der kurze Ausflug My Only Regret durch die erneut aufgenomme Geschwindigkeit, dennoch organisch ein, auch wenn es meckern auf hohem Niveau ist, dass dieser vielleicht im Vergleich zum Rest doch etwas abfällt.

Höhenflug zum Abschluss

Es gibt diverse Ending Tracks, über die (so geht es jedenfalls mir persönlich) könnte man einen ganzen Aufsatz schreiben, da diese die Reise eines Albums auf eine Art und Weise beenden, die schlichtweg magisch ist. Zu dieser Sparte gehört definitiv auch Goddess Of War, Give Me Something To Die For, denn was Darkest Hour mit ihrem letzten Song des Albums auffahren, ist schlichtweg eine Meisterleistung. Mit fast 7 Minuten bekommt man hier von einem akustischen Intro, behutsamen Aufbau, Lead Melodien zum Dahinschmelzen und treibenden Riffs alles geboten, was einem lieb ist. Besser kann man ein Album nicht zum Abschluss bringen.

Fazit:

Darkest Hour bieten mit Album Nummer 10 alles, was man sich nach so langer Wartezeit nur erhoffen kann. Perpetual | Terminal weiß nicht nur die Stärken und etablierten Trademarks der Band zu offenbaren und sich so direkt heimisch zu fühlen, sondern sorgt trotz der beträchtlichen Anzahl an Alben noch für Überraschungen, auf dem ein Highlight dem nächsten jagt und die Spielfreude zu hören ist. Hier hat die Band die bis dato beste Platte ihrer Karriere erschaffen und dafür gibt es von mir 9/10 Punkte.

Info
23. Februar 2024 
18:00 Uhr
Band
Darkest Hour
Genre
Melodic Death Metal
Autor/en

 Jan

Fotocredit/s
Pressefoto
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