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Another Now – Hex

Another Now präsentiert mit ihrem zweiten Album Hex (VÖ: 22.05) modernen Metalcore. Zwischen harten gutturalen Vocals, groovigen Riffing vermischt die Band Metal-Elemente mit digitalen Soundscapes.

Das Quintett aus dem niederländischen Eindhoven veröffentlichte ihr Debüt OMNI + im Jahr 2022 und überzeugte schon in diesem Album mit seiner elektronischen Metal-Fusion.

Ob „Hex“ da mithalten kann?

Übrigens: Wer neugierig auf das Album „Hex“ geworden ist, Another Now übernimmt zum Albumrelease, dem 22.05, Riot Visions Instagram-Kanal.

Bisherige Releases

Bisher durften wir in die Singleauskopplungen Doubt, Smile! und Breathe hineinschnuppern.

Alles Songs, die einen gebührenden Vorgeschmack auf Hex bieten. Doubt glänzt mit einem stark cross-overlastigen Sound mit Rapteil. Ebenso Smile!, welcher obendrein neben harten Soundwechseln melodische Cleans bietet. Breathe wirkt eher klassisch, kann jedoch mit seinem ausgefuchsten, futuristischen Elektrosound punkten.

Another Now hat bei diesen drei Songs gut auf die Inhalte ihres Albums vorbereitet und dem Hörer definitiv eine Vorstellung gegeben, was einen bei Hex erwartet

Welche Songs neu sind…

Mit visions geht es stark, aber dafür in knackiger Kürze los. Man weiß nicht, ob es ein Intro oder ein eigener Song ist, aber eines ist sicher. visions knallt und bietet ein Fest an harten Vocals, Breakdowns und rhythmischen Wechseln, die fast schon an Paleface Swiss erinnern.

Der zweite Titel Daydreamer kann ebenso überzeugen. Hier fallen besonders die Höhenwechsel der Vocals von Fronter Stef Rikken auf, vom Fauen zu gutturalen Vocals ist wahrlich beeindruckend und bietet eine Menge Variation. Zudem wird man direkt in den Song hineingezogen. Vollkommen gegensätzlich wird der arrhythmischen Takt mit gewaltigem Tempo mit einem melodischen Part und Cleans getrumpft. Daydreamer gefällt trotz seiner geballten Elemente.

ACHTUNG! Der erste Interlude Leaving lädt zu Folgendem ein: Bitte pausieren und eine kurze Tanzeinlage für den Techno-Club einlegen, danke.

Was kann „Hex“?

Der Namensträger von Another Nows zweitem Album Hex versetzt einen direkt in Aufbruchsstimmung. Der Track ist wieder mehr vocallastig, jedoch fehlt hier die Variation. Und obwohl die Band auf viele Elemente setzt, scheint es zumindest in diesem Fall reiztechnisch leicht überladen. Wiederum kann der tiefe, harte Breakdown überzeugen.

Viel Liebe zum Detail

Dass in das Album viel Liebe zum Detail gesetzt wurde, merkt man nicht nur an den Songs. Die zahlreichen Interludes sollen den*die Hörer*in auf die unterschiedlichen Stimmungen wappnen. Dabei ist ist jeder Interlude mit einem individuellen Sound versehen. So auch We Will Be More Careful Next Time, welcher fast schon cinematisch klingt.

Es bleibt solide

Would It Kill You erinnert mit seinem düsteren dramatischen Refrain sehr an das moderne Bring Me The Horizon. Mit seine. Die Breakdown-Folge erweist sich hier als ein äußerst interessantes Hörerlebnis, das sich im zweiten, langesamen Breakdown zu einem Höhepunkt zuspitzt.

Der Titel Drip bietet einen kompletten Soundwechsel zum vorherigen Song und diese Variation gefällt. Insgesamt scheint kein Song von „Hex“ gleich aufgebaut. Spannend bleibt ihr die unterschiedlichen Gesangsarten, die hier in nur kurzer Zeit abgearbeitet werden: Erst Rap, übergehend in Vocals, die sich wiederum in Gesang wandeln. Dieser Wechsel ist einfach nur beeindruckend. Gerade der Clean-Refrain geht einem atmosphärisch in Fleisch und Blut über.

Kurzes Missfallen, sorry.

Der Song SORRY beginnt hart und mündet dann in eine Art Trap Metal fast. Der Titel kann allerdings nicht ganz überzeugen, da er im Vergleich weniger heraussticht.

Es folgt der elektronische Interlude 290332, der sich wie ein futuristischer Wüstenausflug anhört. Auch hier wurde wieder viel Liebe in den Sound gelegt.

Starkes Finale

Der Track The Death Of Everything wirkt fast wie ein klassischer Metalcoresong mit Synths als Fusion mit dem Neuen. Die Synths überlagern jedoch die Cleans, was schade und etwas überladen ist. Jedoch kann das Gitarrenriffing und der eindringliche Aufbau zum Breakdown mehr als überzeugen.

Es folgt ein Interlude in Songlänge. Mirage fängt langsam mit atmosphärischer Elektromusik und geht in metallische Instrumentals über. Bei Mirage zeigt die Band gebührend das grundlegende Zusammenspiel ihrer Musik.

Den Abschluss bildet Horizons mit einem klassischen Metalcore-Riffing, das fast schon oldschool klingt.. Horizons überzeugt mit Tempo, vor allem die Drums treten hier mehr in den Fokus. Der emotionale, alles zerberstende Breakdown bildet ein fantastisches Finale.

Fazit

Another Now fügt der Fusion aus Elektro und Metal nochmal eine eigene Note bei. „Hex“ ist VIEL, aber in einem positiven Sinne. Der Sound ist futuristisch, an manchen Stellen ein wenig zu perfekt, aber dennoch mit viel Liebe zum Detail. Einige Schwächen hat das Album und zwar ist es manchmal überladen und nicht jeder Song bleibt im Kopf hängen. Was Another Now für mich jedoch geschaffen hat ist ein Musikalbum, dass direkt aus dem Cyber Punk Universum stammen könnte und das soll gebührend mit 7,5 von 10 Punkten belohnt werden.

 Tracklist

1. visions
2. DAYDREAMERS
3. DOUBT
4. Leaving
5. BREATHE
6. HEX
7. We Will Be More Careful Next Time
8. Would It Kill You
9. DRIP
10. SORRY
11. 290332
12. SMILE!
13. The Death Of Everything
14. Mirage
15. HORIZONS

Mitglieder

Stef Rikken – lead vocals
Rik Bosmans – bass, vocals, production
Miquell Kleuters – guitar, backing vocals
Guyon Kleuters – drums
Max van Esch – guitar

Info
21. Mai 2024 
13:00 Uhr
Band
Another Now
Genre
Metalcore
Autor/en

 Tascha

Fotocredit/s
Pressefoto
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