AllgemeinReview

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As Everything Unfolds – „Ultraviolet“

Vor fast genau zwei Jahren hat die britische female fronted Metalcore Band As Everything Unfolds ihr Debütalbum „Within Each Lies the Other“ über Long Branch Records veröffentlicht.
Nun ist es diesen Freitag, den 21.04.2023, endlich soweit und der zweite Longplayer „Ultraviolet“ erblickt das Licht der Welt.

Wir konnten das Album schon vorab für euch hören und wollen euch nicht länger vorenthalten was euch erwartet. Viel Spaß bei der Review!

Los geht die wilde Fahrt mit dem Titeltrack „Ultraviolet“ , welcher schon vorab im Januar 2023 als Single veröffentlicht wurde. Etwas ungewöhnlich, denn oft wird der Titeltrack nicht an erster Stelle positioniert. Allerdings ist es immer eine gute Möglichkeit das Album einzuleiten und den Hörer darauf vorzubereiten, was auf den restlichen Tracks zu hören sein wird und das ist AEU hier wirklich gut gelungen!
Eine energiegeladene Gitarre und gescratschte elektronische Töne am Anfang, gepaart mit Charlie Rolfes Cleangesang und markanten Growls geben sofort die Richtung der vor uns liegenden musikalischen Reise vor.
Besonders die Symbiose der elektronischen Elemente und den „klassischen“ Gitarren- und Drumsounds sind zu der Signatur der Band geworden.

Weiter geht es mit der ersten Single „Felt Like Home“ , die bereits im Oktober 2022 zu hören war. Dieser Song hat eine besonders einprägsame Melodie und der Refrain lädt definitiv zum Mitsingen ein. Bei diesen eher etwas ruhigen Track beweist Sängerin Charlie wie stark und gefühlvoll ihr Cleangesang ist.

Der nächste Song sollte euch auch bekannt vorkommen, denn „Slow Down“ wurde vor kurzem als letzte Single vor dem Albumrelease veröffentlicht. Hier ist Charlies Stimme mit ihrer eigenen verzerrten shoutigen Zweitstimme unterlegt, die den ganzen Track etwas aggressiver klingen lässt, was zusätzlich mit einem passend gestimmten Gitarrenriff untermalt wird. Das letzte Drittel wird von einem Sprechgesang eingeleitet, der sich dann in Growls und schnelle Gitarren sowie Drums aufbaut. Zum Ende hin wird es etwas ruhiger und die Melodie faded aus.

So ruhig wie der letzte Song aufgehört hat soll es aber nicht weitergehen. „Saint or Rogue“ startet mit Gitarrenklängen, die in den Strophen von starken Drums abgelöst werden, welche mit Einsatz des Gesangs den Ton angeben. Zwischendurch wird aber immer wieder die Gitarre in den Vordergrund gebracht und wir bekommen hier eines der coolsten Gitarrenriffs des Albums geboten. Ich denke, dass hier der Fokus definitiv auf die Gitarre gelegt werden sollte!
Abschließend werden uns noch ein paar Synthie-Klaviertöne untergejubelt, bis der Song dann sein abruptes Ende findet.

Kommen wir nun zu einer weiteren Single. „Blossom“ wurde auch bereits letztes Jahr, im November 2022, veröffentlicht. Im direkten Vergleich zu der ersten Single ist dieser Song deutlich härter und wir kommen in den Genuss eines Growling Parts von Charlie, auf den wir gewartet hatten. Der Track knüpft an den bereits bekannten Sound vom Debütalbum „Within Each Lies the Other“ an und schafft die Brücke zwischen den beiden Longplayern.

Was mit nach einer Radioübertragung klingenden Stimme gepaart mit metronomischen elektronischen Klängen beginnt, bildet den Anfang von dem Zwischenspiel „Infrared“ . Die Drums und der Bass kommen nach und nach dazu und auch ein simples, kurzes Gitarrenriff darf mitmischen.
Dieses Interlude bildet die Mitte des Albums und lässt uns kurz aufatmen.

Die zweite Hälfte des Albums wird mit der uns letzten bekannten Single „Flip Side“ eingeleitet. Auch hier wird mit elektronischen Tönen gestartet, welche mit einem geflüsterten „Flip Side“ abgerundet werden. Aggressivere und tiefere Gitarrenklänge sowie eine tief growlende Charlie verleihen dem Track genau die Energie, die wir nach dem Interlude gebraucht haben.
Besonders dieser Song hat auf den Impericon Festivals live die Menge zum Toben gebracht!

Der nächste Song „Twilight“ erwartet uns mit einer tief gestimmten Gitarre, die eine düstere Stimmung verbreitet, was zu dem Titel passt. Auch hier müssen wir zu der catchy Melodie im Refrain mitwippen und der Song hat es meiner Meinung nach dadurch verdient auf der Setlist der anstehenden Tour zu landen. Das letzte Drittel des Tracks wird von einer shoutenden Charlie eingeleitet, die ihr Können am Mikrofon erneut zum Besten gibt.

Rose Bouquets“ ist wahrscheinlich der ungewöhnlichste Song auf der Platte. Im Intro hören wir Streichinstrumente und eine männliche Stimme, welche eine ruhige Atmosphäre verbreiten. Doch nach einem Klatschen schlägt der Song dann um und wir bekommen Gitarrensounds und Drums um die Ohren geschmettert. Charlies Cleangesang setzt zunächst ganz ohne Begleitung ein, bis sich nach und nach entspannte Drums und die Gitarre wieder dazu gesellen. Außerdem hält dieser Track eine weitere Überraschung mit einem sehr schönen Gitarrensolo bereit, welches sich perfekt in das ganze Stück einfügt.
Der Sound und der Vibe des Tracks heben sich definitiv vom Rest des Albums ab und der Titel an sich ist der Ruhigste, wenn nicht sogar die Ballade des Albums.

Es geht mit „Daylight“ entspannt weiter, denn der Song beginnt mit ein paar Drumschlägen und einer Rassel, die von Gitarrenklängen begleitet werden. Aus dem Off kommt leiser Gesang von Charlie dazu bis der Song dann „richtig“ anfängt. Die Strophen sind hier sehr simpel gehalten und bestehen melodisch nur aus Drums und nicht allzu aufdringlichen Saitenschlägen von Bass und Gitarre.
Es wirkt so als lieferten Gitarrist Adam Kerr und Sängerin Charlie Rolfe ein Duett aus zwei Stimmen ab, was den Song sehr harmonisch klingen lässt. Ein repetitiv in die Melodie integriertes „Daylight„, welches uns aus dem Off zu gehaucht oder zum Ende des Titels auch gesungen wird, lassen uns diesen Track nicht so schnell vergessen.

Wir sind am Ende und somit bei „All I’ve Ever Known“ angelangt. Eine rockige Gitarre, Drums und ein gerufenes „All I’ve ever known“ eröffnen den letzten Song von „Ultraviolet“ . Hier erwartet uns ein sehr prägnantes Gitarrenriff, welches eine hoffnungsvolle Stimmung verbreitet und eine ganz andere Atmosphäre entstehen lässt als noch zu Beginn des Albums. Auch dieser Song kommt, wie bereits vorherige Titel, komplett ohne Growls und Shouting aus.
Eine von Synthesizern unterlegte Charlie entlässt uns am Ende mit „To make me feel again“ aus „Ultraviolet“ , was sich wie ein Lichtblick in die Zukunft anfühlt und einen schönen Abschluss des Albums bildet.

Fazit

Die vielen elektronischen Elemente, welche von Jon Cassidy am Synthesizer gemischt werden, lassen den Sound von As Everything Unfolds modern und besonders klingen und machen diesen zu mehr als einfach nur „Gitarrenmusik“.
Musikalisch und thematisch hat die Band erneut bewiesen, dass sie einen roten Faden verfolgt und mit ihrem Album ein in sich geschlossenes Werk geschaffen hat. Die ersten Singles haben zunächst den Eindruck gemacht, dass es etwas ruhiger werden soll, doch die weiteren Songreleases und der Rest des Albums beweisen das Gegenteil. AEU hören sich härter an als auf ihrem Debütalbum und haben definitiv einen eigenen Sound mit Wiedererkennungswert entwickelt. Charlie Rolfe hat ihre Vocals ausgearbeitet und auch die anderen Musiker beweisen ihr Können an ihren jeweiligen Instrumenten.
Mit „Ultraviolet“ haben wir ein Album geliefert bekommen, welches vor Kraft und Energie strotzt, doch auch zusätzlich seine ruhigen Momente hat, die uns Zeit zum durchatmen geben.

Alles in allem ist „Ultraviolet“ ein sehr gelungenes Album geworden, denn wir können erkennen, dass sich die Band weiterentwickelt hat und mit nun zwei Alben im Gepäck noch am Anfang ihrer Karriere steht.

Wir sind gespannt, was uns nach den hoffnungsvoll gestimmten Tönen am Ende noch in Zukunft von As Everything Unfolds erwartet und ich entlasse die Band mit den besten Wünschen für die kommende Tour mit 9 von 10 Punkten!

Tracklist:
1. Ultraviolet
2. Felt Like Home
3. Slow Down
4. Saint Or Rogue
5. Blossom
6. Infrared
7. Flip Side
8. Twilight
9. Rose Bouquets
10. Daylight
11. All I’ve Ever Known

Die bereits bekannten Singles überzeugen auch live, machen Spaß und laden zum Tanzen und Mitsingen ein. Ich denke durch die Auftritte bei den Impericon Festivals hat die Band noch einige Fans für sich gewinnen können.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann holt euch ein Ticket für die anstehende Tour – ihr werdet es sicherlich nicht bereuen!

Info
19. April 2023 
17:38 Uhr
Band
As Everything Unfolds
Genre
Alternative-Metal Metalcore
Autor/en

 Alex

Fotocredit/s
Pressefoto
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