Bleed From Within haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und mit Alben wie „Fracture„und „Shrine“ ihren Platz an der Spitze des modernen Metalcores gefestigt. Mit „Zenith„wagt die schottische Band nun den nächsten Schritt – ein Album, das sowohl ihre Wurzeln ehrt als auch neue Wege beschreitet. Härte trifft auf Atmosphäre, brutale Riffs auf hymnische Melodien, und thematisch geht es um Wachstum, Identität und die Herausforderungen des Lebens. Doch gelingt es der Band, ihren eigenen Höhepunkt – ihren „Zenith“ – tatsächlich zu erreichen? Ein Track-by-Track-Review von uns soll euch den nötigen Aufschluss geben.

Tracklist:
- Violent Nature
- In Place of your Halo
- Zenith
- God Complex
- A Hope in Hell
- Dying Sun
- Immortal Desire (feat. Brann Dailor)
- Chained to Hate
- Known by no Name
- Hands of Sin (feat. Josh Middleton)
- Edge of Infinity
Ein Auftakt mit Wucht und Heimatklang
Der Opener „Violent Nature“ startet mit einem aufbauenden Intro, das nahtlos in ein explosives Zusammenspiel aus treibenden Drums und Scott Kennedys markantem Gesang übergeht. Ein intensiver Einstieg, der die Marschrichtung des Albums vorgibt.
„In Place of Your Halo“ kombiniert groovige Riffs mit einem überraschenden Einsatz von Dudelsäcken, eine Hommage an die schottische Herkunft der Band. Thematisch behandelt der Track das Überwinden persönlicher Grenzen und das Streben nach Wachstum.
Zwischen Finsternis und Größenwahn
Als Titeltrack präsentiert sich „Zenith“ mit düsteren, fast schon unheimlichen Klängen, die von brutalen Riffs begleitet werden. Ein Song, der die Vielseitigkeit der Band unterstreicht und das thematische Zentrum des Albums bildet.
Weiter geht es mit „God Complex„: Ein hymnischer Track mit mitreißenden „Hey! Hey!„-Momenten, der sich kritisch mit dem Thema Ego auseinandersetzt. Die Band reflektiert hier über die Gefahren übersteigerter Selbstwahrnehmung und deren Auswirkungen.
Melodie, Dunkelheit und Virtuosität
„A Hope In Hell“ zeigt eine melodischere Seite der Band. Neben den gewohnt harschen Vocals von Scott Kennedy kommen hier auch klare Gesangspassagen zum Einsatz, was dem Track eine besondere Tiefe verleiht.
Mit „A Dying Sun“ folgt ein kraftvoller Track, der mit schweren Riffs und treibendem Rhythmus überzeugt. Die düstere Atmosphäre wird durch die eindringlichen Lyrics noch verstärkt.
Dank der Unterstützung von Mastodons Brann Dailor entsteht mit „Immortal Desire“ hier ein facettenreicher Song, der sowohl durch technische Raffinesse als auch durch emotionale Tiefe besticht.
Rasende Wut und epische Hymnen
„Chained To Hate“ ist ein aggressiver Track, der mit thrashigen Elementen und hoher Geschwindigkeit punktet. Die unbändige Energie macht ihn zu einem Highlight für Fans härterer Klänge.
„Known by No Name“ beginnt mit einem fast schon industrial-artigen Intro und entwickelt sich zu einer kraftvollen Hymne. Besonders hervorzuheben ist der chorale Einsatz im Pre-Chorus, der für Gänsehautmomente sorgt.
Virtuosität und ein epischer Abschied
Mit Sylosis‚ Josh Middleton als Gast entsteht ein dynamischer Track, der die Stärken beider Bands vereint und durch technische Finesse überzeugt („Hands of Sin„).
Das Album schließt mit dem vielseitigen Song „Edge of Infinity„, der von sanften Piano- und Akustikgitarrenklängen eingeleitet wird und sich zu einem epischen Finale steigert. Ein gelungener Abschluss, der die musikalische Bandbreite von Bleed From Within eindrucksvoll zusammenfasst.
Fazit:
Während „Shrine“ und „Fracture“ die Evolution der Band bereits angedeutet haben, ist „Zenith “ der bisher größte Schritt in Richtung Vielseitigkeit und musikalischer Tiefe. Bleed From Within kombinieren ihre bekannten Stärken mit neuen Ideen, was das Album zu einem ihrer abwechslungsreichsten und ambitioniertesten Werke macht.
„Zenith „zeigt Bleed From Within auf einem neuen kreativen Höhepunkt, indem sie ihre harten Wurzeln mit melodischer Tiefe, technischer Präzision und epischer Atmosphäre kombinieren. Das Album zeigt eine klare Weiterentwicklung der Band, sowohl in Sound als auch in Songwriting. Die Songs sind komplexer aufgebaut, haben unkonventionellere Strukturen und integrieren progressive Elemente. Während frühere Alben von Bleed From Within persönliche Kämpfe und Widerstand thematisierten, zeigt sich „Zenith“ reflektierter und philosophischer, mit einem Fokus auf Transformation, Identität und gesellschaftliche wie innere Konflikte. Ein Album, das sowohl Fans der Band als auch neue Hörer begeistern dürfte.