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Fall Out Boy – So Much (For) Stardust

Ganze fünf Jahre nach ihrem letzten Album ‚Mania‘, melden sich Fall Out Boy diese Woche mit ihrem langersehnten Album „So Much (For) Stardust“ zurück!

Das Album ist ein kleiner Schritt zurück zu den Wurzeln und niemand anderes als Produzent Neal Avron, der bereits an drei Alben (From Under the Cork Tree“, „Infinity on High“, „Folie à Deux“) der Band mitwirkte, wurde hierfür wieder ins Boot geholt:

„Neal hat uns nicht nur gelehrt, wie man Platten macht, sondern auch die besondere Gabe, sich wirklich Zeit zu nehmen und voll und ganz auf ein Album zu konzentrieren. Daher war für uns völlig klar, dass wir für dieses Album, das uns sehr viel bedeutet, gern wieder mit ihm arbeiten wollen. Und er war so freundlich, einzuwilligen.“

Doch was hält das Album bereit?

Erfahrt es nun in unserer Review:

01. Love From The Other Side
02. Heartbreak Feels So Good
03. Hold Me Like A Grudge
04. Fake Out
05. Heaven, Iowa
06. So Good Right Now
07. The Pink Seashell feat. Ethan Hawke
08. I Am My Own Muse
09. Flu Game
10. Baby Annihilation
11. The Kintsugi Kid (Ten Years)
12. What a Time To Be Alive

Los geht es mit der ersten Single-Auskopplung „Love From The Other Side“:

Ein orchestrales Intro beginnt und wird schon nach kurzer Zeit von FoBs lang vermissten Gitarrenriffs abgelöst. Ein wenig Erleichterung hat sich bei mir breit gemacht , denn die Jungs scheinen es doch noch zu verstehen, wie man ordentlich in die Saiten haut!

Ich würde schon fast die Aussage wagen, dass sie sich musikalisch wieder in Richtung der guten alten ‚From Under The Cork Tree‘ Zeit bewegen, möchte mich aber zu Anfang des Albums noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die eingängige Melodie hat Ohrwurmpotenzial und versetzt mich zeitlich wieder ins Jahr 2005 zurück.

Track Nr.2 ist gleichzeitig Single Nr.2 „Heartbreak Feels So Good“:

Dieser Track ist wieder etwas poppiger angehaucht, der Fokus liegt hier für mich eher auf den Lyrics und der Stimme von Sänger Patrick Stump. Alles in allem ein sehr guter Song, haut mich jedoch nicht vom Hocker.

Track Nr. 3 „Hold Me Like A Grudge“:

Ich bin durchaus überrascht, wie vielfältig das Album jetzt schon daher kommt. Fall Out Boy überraschen bei dieser Nummer mit einem sehr jazzigen Intro, welches absolut ins Schema des Albums passt.

‚Hold Me Like A Grudge‘ überzeugt mich nicht komplett, jedoch kann ich hier ‚keinen Groll hegen‘, denn der Track hat durchaus seine Momente und ist einfach tanzbar, sowie zum mitsingen.

Weiter geht’s mit ‚Fake Out‘:

‚Fake Out‘ hat mir beim ersten hören sofort eine fette Gänsepelle verpasst und die war definitiv nicht vorgetäuscht. Ein sanftes Gitarren Intro, welches mich in die frühen 2000er zurück versetzt hat. Dieser Schmachtfetzen lässt einfach die Emo-Herzen höher schlagen, versprochen! Für mich bis jetzt das Highlight des Longplayers. Ich glaube mir ist da was ins Auge geflogen, tut mir leid…

‚Heaven, Iowa‘ wird emotional:

Diese Nummer wird sanft von Patricks Stimme eingeleitet und zeigt FoB von einer sehr emotionalen Seite. Schon fast orchestralisch wird der Refrain eingeleitet und lässt mich nicht schlecht staunen. Balladen können die Jungs, das muss man ihnen einfach lassen. Aber was wären FoB ohne eine ordentliche Portion Gitarre? Gegen Ende des Titels wird noch einmal ordentlich in die Saiten gehauen. Alles in allem eine sehr gute Ballade, jedoch hat sie mich nicht in den Himmel gehoben.

Track Nr.6 ‚So Good Right Now‘:

Diesen Song würde ich als perfekte Verbindung zwischen Pop und Rock beschreiben. Eine Gute-Laune-Nummer, die zum mittanzen animiert. Ein eingängiger Chorus , jedoch haben FoB hierbei das Rad leider nicht neu erfunden. Die Band bringt für mich die versprochene gute Laune rüber und ich kann mir ‚So Good Right Now‘ sehr gut live vorstellen. Eine sehr gute Mitte des Albums, aber eben nur gut bis jetzt.

Weiter geht’s mit ‚The Pink Seashell. feat. Ethan Hawke‘:

Wobei man es nicht Track nennen kann, denn es klingt eher wie ein episches Intro zu etwas großartigem.

Ethan Hawke spricht in seiner Rolle als Troy Dyer aus dem Film ‚Reality Bites‘ zu uns, untermalt von einem epischen Orchester.

„My parents got divorced when I was five years old and I saw my father about three times a year after that. When he found out that he had cancer he decided to bring me here and gives me this big pink seashell and says to me, “Son, the answers are inside of this.” And I’m all like “What?” And then I realize that the shell is empty. There’s no point to any of this, it’s all a random lottery of meaningless tragedy in a series of near escapes. So I take pleasure in the details, a Quarter Pounder with cheese, those are pretty good. The sky about ten minutes before it rains. A moment when your laughter becomes a cackle and I sit back and I smoke my Camel Straights and I ride my own melt.“

Wer hat hier wieder Zwiebeln geschnitten?

Für die eigene Inspiration ‚I am my own Muse’…

bestätigt meine Vermutung des epischen Intros. Der Track könnte als Intro-Song eines James-Bond Klassikers fungieren. Wer die Nummer hört, weiß definitiv was ich meine. Hier muss man einfach das Gesangstalent von Patrick loben, seine einzigartige Stimme ist immer wieder ein Genuss für die Ohren.

‚Flu Game‘ bringt die Riffs:

Endlich wird es wieder rockiger , denn die Jungs hauen wieder ein paar Riffs raus. Der gewohnte FoB Sound kommt wieder zum Vorschein, nachdem ich diese bei einigen Vorgänger-Alben vermisst habe.

‚Flu Game‘ bringt für mich etwas mehr Energie ins Spiel und verliert für mich keinesfalls an Kraft.

Bei ‚Baby Annihilation‘ passiert nicht viel:

Eine Stimme aus dem Off ertönt und wird von einer leichten Melodie begleitet. Hier passiert nicht sehr viel, so dient es wohl eher als Intro für den nächsten Gassenhauer.

‚The Kintsugi Kid (Ten years)‘ ist Nostalgie pur:

Der Beginn erinnert mich absolut an die 90er Pop-Ära , jedoch bricht der Song sehr schnell aus und FoB hauen ordentlich in ihre Instrumente. Auch hier konnte ich die Gänsehaut nicht verkennen, so fühle ich mich beim hören des Albums immer wieder in die frühen 2000er versetzt. Und was kann das Quartett am besten? Richtig: Eingängige Melodien und Singalongs. Für mich alles vereint in diesem Stück.

‚What A Time To be Alive‘ oder doch Pokemon?

Das neue Pokemon-Intro? Könnte man fast meinen, denn der Song erinnert sehr stark an das beliebte Spiel-Intro. Ein Pitkachu kommt hier jedoch aber nicht zum Vorschein, denn der Track ist zwar sehr tanzbar, jedoch fehlen hier eindeutig die Gitarrenriffs und die Kombo geht hierbei wieder sehr in die poppige Richtung. Der Song hat bei mir leider keine Wirkung, setze mehr Gitarre ein.

Der Finale Track des Albums ‚So much (for) Stardust‘

Der namensgebende Song des Albums wird von einem Streichorchester eingeleitet , welches schon fast mittelalterliche Vibes versprüht. Im Vergleich zu den anderen Songs des Albums, verspüre ich bei diesem Song eine eher düstere Stimmung.

Eine kleine Überraschung hält der Song dann doch bereit: FoB greifen in dem Song Lyrics aus der ersten Single-Auskopplung ‚Love from the other side‘ auf „You were the sunshine of my lifetime.
What would you trade the pain for? I’m not sure“

Wirklich ausbrechen tut der Song nicht, jedoch eine durchaus solide Nummer.

Alles in allem ein sehr guter Abschluss des lang ersehnten Longlayers der amerikanischen Band.

Fazit:

Die so sehr gehoffte ‚From Under The Cork Tree‚ Ära bleibt einfach unerreicht, jedoch gehen sie für mich wieder in eine sehr gute Richtung, während mich der Vorgänger ‚Mania‘ eher enttäuscht hat.

Viele Gänsehaut-Momente und Zeitreisen später , muss ich einfach sagen, dass ‚So much (for) Stardust einfach ein gelungener Longplayer ist . Man kann sich ja nicht ewig an den der guten alten Emo-Ära fest klammern.

8/10

Ende des Jahres geht es übrigens noch auf große Europa-Tour:

Info
22. März 2023 
20:47 Uhr
Band
Fall Out Boy
Genre
Alternative-Rock
Autor/en

 Marie

Fotocredit/s
Pressefoto
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