Grove Street, das Hardcore-Qunitet aus Southhampton, veröffentlichen am 29. September endlich ihr Debütalbum „The Path To Righteousness“ über das Label UNFD. Orientiert hat sich die Band an Oldschoolern wie Suicidal Tendecies und Power Trip. Ob sie damit die Fangemeinde abholen, das erfahrt ihr in dieser Review.
Insgesamt 11 Songs hämmert uns Grove Street diese Woche um die Ohren und feiert damit ihr Debüt via UNFD. Erneut Hardcorepotenzial aus Groß Britannien, dass in Deutschland gerade erst ankommt. Ob das überzeugt?
Ziel war „Mischung aus Groove und schnellen Thrash-Vibes“
Laut Gitarristen Sandy hat Grove Street lange Zeit in das neue Album investiert:
The Path To Righteousness repräsentiert und erforscht den Eskapismus und die Bedeutung von Auswegen oder Lastern, die dabei helfen, die Kämpfe des Lebens zu vergessen, und die paradoxe Ironie, wie die Flucht aus dem Alltag den Alltag verbessert
Schlagzeuger Josh plaudert bei dem Titeltrack ihres Debüts aus dem Nähkästchen:
Der Track selbst hat sich beim Üben ziemlich natürlich zusammengefügt. Ich erinnere mich, dass ich damals Suicidal Tendencies und Power Trip gehört habe und eine Mischung aus Groove und schnellen Thrash-Vibes einfangen wollte. Wir wollten, dass der letzte Abschnitt stark und schwer wird und dann zu Ende geht. Der repetitive Vocal-Hook wurde in letzter Minute im Studio hinzugefügt, aber er wurde schnell zu meinem Lieblingsteil!
DIY-Ansatz durchgezogen
Grove Street scheinen für ihr Debüt den rohen Underground-Sound älterer Bands schon fast studiert zu haben. Die Vocals klingen im Gegensatz zu anderen heutigen Produktionen leiser und verschwimmen mehr mit der mächtigen Musik. Während dieser DIY-Ansatz im Recording- und Mixing-Prozess ganz den Vorstellungen der Band entsprach, bleibt dies dennoch Geschmackssache, da mir diese klare Grenze zwischen Vocals und Instrumentals gerade bei älteren Releases der Platte „Shift“ wesentlich besser geschmeckt hat.
Grove Street = modernes Cro-Mags?
Wer jedoch Bands wie Cro-Mags vergöttert, der wird an dem schnellen thrashigen Riffing, Gang Shouts und ausschweifende Gitarrensolos Spaß haben. Dass Grove Streets „The Path To Righteousness direkt aus der Cro-Mags Feder stammen könnte, hört man bei „Lessons of the Past“, „The Path to Righteousness“ und „Ulterior Motives besonders heraus. Ebenfalls aus der New York Hardcore/Rap Ära erinnert der Flow des Vocalisten in „Lessons of the Past“ an die Beastie Boys.
Für die Bühnenassassinen ein Muss!
Generell scheint das Album weniger zum Genuss auf Platte, als direkt vor der Bühne geschrieben worden zu sein. So beehrt uns Grove Street mit zahlreichen Two Step einlagen und Taktwechseln, damit es im Pit so richtig zur Sache geht. Wobei eine Schwäche sich im Laufe der Trackfolge zunehmend herauskristallisiert: Mehrfach mit spannenden Tempoaufbau und diversen Gitarrensolos aufgebaut, scheint sich die Aggressivität, auf die die Erwartungshaltung des Hörers hingelenkt wird, nicht im gewünschten Maße zu entwickeln. Der große Wow-Effekt bei der Entfaltung von Breakdowns bleibt leider aus.
Der große Wow-Effekt bleibt aus
Wer also gerade die Nostalgie Hardcorepunk-/Thrashmetal-Welle mit einer Brise Beastie Boys reitet, der ist bei Grove Streets Debüt definitiv bei der richtigen Adresse. Für mich persönlich hat der letzte Funke zum Schmettern gefehlt. Die moderne, britische Hardcorenote, mit der Grove Street ursprünglich begonnen hat, ist in diesem Konzept leider nicht so ganz zu finden. Deswegen gibt es 7/10 Punkten.
Tracklist
1. Regressing Forward (1:28)
2. Hunting Season (4:06)
3. Lessons of the Past (3:24)
4. Caught Slippin (2:43)
5. The Path to Righteousness (3:54)
6. Ulterior Motives (4:07)
7. Born II Lose (3:06)
8. Shift (2:53)
9. Sick _ Tired (2:44)
10. T.Y.D.O. (2:32)
11. Cycle of Grief (3:43)
Hört Euch hier „The Path to Righteousness“ an: