NewsReview

NewsReview

NewsReview

Imminence – „The Black“

Schon morgen erwartet uns ein ganz besonderer Albumrelease!
Die Alternative-Metalcore-Pioniere Imminence von der schwedischen Südküste sollten euch allen ein Begriff sein. Denn in den letzten Jahren hat sich die Band eine kühne Nische in der Musikwelt erspielt.
Allen Erwartungen zum Trotz hat das Quintett mit Akribie einen Klangteppich geschaffen, der die Grenzen des Genres sprengt. Ihre mutige Verschmelzung von klassischen Streicherarrangements mit der rohen Kraft des wilden skandinavischen Metals schafft ein fesselndes Hörerlebnis.
Sowohl klanglich als auch visuell erweisen sich Imminence als Leuchtturm der Innovation und Aufregung und etablieren sich nicht nur als Band, sondern auch als Pioniere, die neue Gebiete in der sich ständig weiterentwickelnden Musiklandschaft erkunden.
Imminence, bestehend aus dem Sänger und Violinisten Eddie Berg, den Gitarristen Harald
Barrett und Alex Arnoldsson, dem Schlagzeuger Peter Hanström und dem Bassisten
Christian Höijer, stellen mit „The Black“ ihr gesamtes musikalisches Können unter Beweis.

Wir wollen euch nun mitnehmen auf unsere Reise in/durch „The Black“ , viel Spaß mit
unserer Review!

Der Opener „Come Hell Or High Water“ war die erste Single, welche die Band bereits im Juni 2023 veröffentlichte und mit den Worten „This is the Black“ die neue LP ankündigte.
Schon mit dem ersten neuen Track treffen Imminence den Zahn der Zeit und reißen mit klassischen und bahnbrechenden Melodien die Metalwelt auseinander. Der Song brilliert dank des Einsatzes von Drums und illustrem Gitarrenspiel, welcher zum Ende brutal abschließt und dank des Einsatzes der Violine dennoch klassisch klingt – eine ganz klare „Imminence-Manier“!

Der zweite Song „Desolation“ , welcher auch die zweite Single markiert, wurde bereits nach einer Woche nachgeliefert. Der Song weist eine dynamische Bandbreite auf, die nahtlos zwischen gedämpften Passagen und explosiven Crescendos übergeht.

Heaven Shall Burn“ als dritte Single hingegen strahlt eine unerbittliche Intensität aus, die das Publikum live zu fesseln verspricht. Besonders Eddies Violinenspiel, welches im Metal eher als unkonventionell angesehen wird, verleiht der Musik einfach eine eindringliche und melancholische Dimension.
Interessant ist auch die Abfolge der Songs, welche teilweise wirklich nahtlos ineinander überzugehen scheinen. Wenn wir demnächst, wie bei vielen anderen Bands im Kino sitzen, um uns den ersten Film von Imminence anzuschauen, würde uns das nicht wundern.

Beyond The Pale“ ist der erste Song, welchen wir noch nicht vorab hören konnten und startet mit einer rockigen Gitarre, welche nach und nach mit schnellen Drums und Eddies starkem Gesang unterstützt wird. Hier steht die Abwechslung zwischen tiefen Growls und Eddies wunderbarem Cleangesang im Vordergrund. Die Vocals sind hier sehr stark und die Hauptstimme und die Backgroundstimme sehr gut abgemischt. Auch lyrisch reiht sich der Track absolut makellos in das Gesamtkonzept ein. Einige der Textzeilen lassen uns auch etwas zurückversetzt in bereits vorherige Alben fühlen. Die Worte „Death is waiting on me“ spielen nicht nur vor dem Breakdown eine große Rolle, sondern auch darin. Abgerundet wird Titel Nummer vier dann mit den Klängen der Violine.

Die elektronischen Motive der vierten Single „Death By A Thousand Cuts“ haben einen ähnlichen Impact wie der Einsatz der Geige, denn sie geben uns eine grüblerische und doch melodische Atmosphäre, die die Vielseitigkeit der Band deutlich unter Beweis stellt.

Come What May“ legt das Hauptaugenmerk auf die Instrumente und das Können der Musiker. Starke Gitarrenklänge zu Beginn gepaart mit gezupften Violinentönen sind hier die Devise. Die schnellen Drums und Vocals erinnern von Tempo und Tiefe her ein wenig an Deathcore-Allüren. Nach der Hälfte des mit einer Spielzeit von 6:13 Minuten und somit längsten Songs, erwartet man eigentlich einen harten Breakdown, wird aber mit einem bemerkenswerten Violinensolo überrascht. Dieses fügt sich nahtlos in die Komposition ein und unterstreicht die kohärente musikalische Vision der Band.

Cul-de-Sac“ , was so viel bedeutet wie „Sackgasse“ oder „Weg der nicht weiterführt“, ist ein
Interludium, welches gekonnt durch die Schweden als kleine Pause eingefügt worden ist. Die Platzierung dieses Zwischenspiels ist als kleine Verschnaufpause nach dem vorangegangenen fulminanten Track perfekt gewählt.

Auf „The Call of the Void“ präsentieren sich Imminence ab Sekunde 1 dann wieder völlig
abgedreht und heavy, als wollten sie uns auf hoher See in den nächsten Sturm schicken. Die
Blastbeats zu Beginn wirken wie ein ICE, der ungebremst durch einen großen Bahnhof
schmettert. Drums, Gitarrenriffs, Growls, Screams und natürlich Cleangesang schnüren hier ein Gesamtpaket, welches uns erneut ein wenig an Klänge aus „Turn The Light On“ (Release: 2020) erinnert.

Während wir einer weiteren Single und dem nächsten Song „Continuum“ lauschen, kommt uns der Gedanke über eine mögliche Inspiration durch die gleichnamige Sci-Fi-Serie zu spekulieren. Die lyrischen Themen der Zeiterkundung verleihen der Komposition Tiefe und ergänzen die melodischen Feinheiten.

L’Appel du Vide“ , zu deutsch „Der Ruf der Leere“ , ist ein weiteres fast reines Instrumental, welches sich nicht umsonst auf dieser LP verirrt haben soll. Der Einsatz von Gitarren und elektronischen Klängen, sowie abgekapselter Sprechgesang wirkt wahrlich wie ein Ruf der Leere. Die Klänge sind sehr atmosphärisch und dienen womöglich dazu, das Finale des Albums einzuläuten.

The Black“ ist jedoch das Herzstück des Albums. Das Lied beginnt mit einer eindringlichen
Klaviereinleitung und steigert sich zunehmend, getragen von Eddies beschwörendem Gesang. Der Refrain, der sich durch seine emotionale Intensität auszeichnet, ist der Inbegriff des kreativen Könnens der Band. Melodische Gitarrenriffs und Violinenakzente verleihen der Komposition ein unverwechselbares Flair und machen sie zu einem herausragenden Stück des Albums.
Den Titeltrack an letzte Stelle zu setzen ist gewagt, hält aber eine ganz eigene Bedeutung inne, denn somit kommt die gesamte Essenz des Albums am Schluss und die vorangegangenen Songs folgen einem klimatischen Aufbau. Imminence beweisen erneut, dass sie Künstler durch und durch sind!

Geschlossen wird das Album mit dem Song „Le Noir“ , was übersetzt „Schwarz“ bedeutet.
Abermals steckt hier nicht nur einfach ein Wort (in diesem Fall zwei Worte) in einem Songtitel, sondern wie auf dem ganzen LP dreht sich alles um „The Black„. Das Violinenspiel von Eddie entlässt uns hoffnungsvoll nach der unvergleichlichen musikalischen Odyssee, die sich über alle Konventionen hinwegsetzt, aus dem fünften Album der Schweden.

Fazit

Imminence haben mit dem Schritt zur Eigenständigkeit ein gewagtes Unterfangen unternommen, denn in der heutigen Musik-Industrie wagen sich das nicht Viele. Mit diesem gewagten Schritt kommt dann ihre erste LP in EigenregieThe Black“ . Unserer Meinung nach hätte man diesen Schritt in das nächste Kapitel nicht viel besser unternehmen können! Mit ihrem immer wiederkehrenden Einsatz des klassichen Instruments, der Violine, verleihen und verkörpern sie mittlerweile die Metalwelt mit ihrer ganz eigenen Art und Gangweise.
The Black“ erweist sich als eine Reise, die man ab sofort mit Imminence gehen kann, wenn man will. Einige Eckpfeiler und Wegweiser haben die Schweden uns damit auf jeden Fall auf den Weg gegeben. Nun liegt es an jedem selbst, ob er diesen Weg mitgehen möchte oder nicht.
Doch noch ein Tipp: falls ihr euch unschlüssig sein solltet, so besucht doch am besten einen der Tourtermine und lasst euch verzaubern!

Die fast schon epische Reise durch „The Black“ von Imminence verdient als Erstlingswerk unter Eigenregie eine sage und schreibe 9 von 10 Punkten!
(Sollte ein Kino-/ oder Kurzfilm daraus entstehen, so würden wir vielleicht auf die volle Punktzahl von 10 Punkten erhöhen.)

Tracklist:
1. Come Hell Or High Water
2. Desolation
3. Heaven Shall Burn
4. Beyond The Pale
5. Death By A Thousand Cuts
6. Come What May
7. Cul-de-Sac
8. The Call Of The Void
9. Continuum
10. L’Appel du Vide
11. The Black
12. Le Noir

Info
11. April 2024 
13:08 Uhr
Band
Imminence
Genre
Alternative-Metal Metalcore
Autor/en

 Alex Seb

Fotocredit/s
Oscar Dziedziela
Weitere Beiträge