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Ingested – The Tide of Death and Fractured Dreams

Ein neues Ingested Album ist immer ein Grund zur Freude! Doch was kann es?
Das neue Album der Legenden erscheint morgen. Wir haben es für bereits unter die Lupe genommen und teilen gerne unsere Gedanken mit euch:

Tracklist:

  • Paragon of Purity
  • Endless Machine
  • Where No Light Shines
  • Expect To Fail
  • Starve The Fire
  • Numinous
  • In Nothingness
  • Pantheon
  • Kingdoms of Sand
  • A Path Once Lost

Begeben wir uns ins Massaker:

Den Starter machen Paragon of Purity und Endless Machine, die zwar nicht Intro und Song sind aber dennoch so nahtlos ineinander übergehen, dass man es als eines sehen kann.
Paragon of Purity schnetzelt von Anfang an mit stampfenden Drums, harrschen Vocals und ratternden Gitarren Hähnchen fürs Hähnchengeschnetzelte. Warum sollte das sonst so rein gehen? Der Brechrunter ist zum Wegschmeißen. Holy ist das schön hart.

Endless Machine fügt sich ins gleiche Raster der Ballerei ein und startet etwas schneller als sein Vorgänger.
Großer Unterschied: Hier kommen die nervigen „Hrrr Hrr Hrr“ Vocals wieder zum Einsatz, die mich live bereits dazu gebracht haben zu gehen. Ich kann es einfach nicht ab.

Kein Licht, kein Problem:

Where No Light Shines startet mit Gitarrenintro erst relativ ruhig, wird dann aber im Downtempo von Drums und Bass abgeholt, sodass es am Ende ordentlich knattern darf.
Nach einer Minute sind wir back on track und es schlackert die Hand des Drummers, sodass wunderschöne Blast-Beats entstehen. Zum Ende darf dann auch nochmal so richtig die Kacke durch die Luft fliegen! Herrlich!

Ich habe Scheiterung erwartet:

Expect To Fail failed allerdings keineswegs. Dies könnte am Feature von Josh Middleton von Sylosis liegen.
Was ich gut finde: Man hört seine Mitarbeit sowie Stimme ganz klar heraus und dennoch bleiben Ingested sich treu. Leicht angedeutete Clean-Parts habe ich nicht erwartet, runden mit dem Haaransatz nach hinten verschiebenen Breakdown den Song gelungen ab.

Feuerbendiger müsste man sein:

Dann könnte es einem nicht passieren, Starve The Fire zu machen. Oder so. Ihr checkt den Witz hopfentlich. Naja zurück zur Analyse.
Es geht mit langsamen Drums und Cleans (????????) die „Starve the Fire“ singen in den Song. Ich bin sehr verwirrt. Ich dachte wir hören hier Ingested und nicht Ov Sulfur. Allerdings sind dieser Song und auch die Cleans eher der zweiten Band zuzuschreiben. Also entweder hier ist ein nicht-aufgelistetes Feature oder Karneval kam für die Jungs dieses Jahr zu einer ungewohnten Zeit.

Instrumental und Geballer, ahu:

Numinous ist ein rein instrumentaler Track, der wohl als Opener dienen könnte, so aufbauend wie er ist. Als Intro für In Nothingness taugt er jedenfalls eher weniger.
Der Song hats allerdings nicht nur faustdick hinter den Ohren, der ist das Ohr. Hier haben wir ein wunderschönes Feature von Mark Hunter aus Chimaira. Und wieder Clean Vocals. Höchst interessant.
Ein sehr langgezogener Breakdown geht nahtlos in Clean-Gesang über und andersrum. Ich mag es, auch wenn es nicht das Ingested ist was ich erwartet hätte.

Kreislauf Musik:

Das hat noch gefehlt! Für all unsere Death Metal und Slam Brüder fehlte noch DER eine Circle-Pit-Song.
Das hier ist er! Wer rattert so spät durch Nacht und Wind? Es sind die Drums mit Pantheon.
Auch hier gibt es wieder langsamere Parts, aber das Hauptaugenmerk liegt wohl auf dem Kreislauf sowie dem Brechrunter.

Königreiche aus dem, was Anakin nicht mag:

Kingdoms of Sand klingt jedoch keineswegs nach Star Wars.
Eher nach zwei betrunkene Metalheads streiten aufm Wacken wessen Track härter ist. Wacken Wars wenn man so will.
Es stampfen die Drums, es rattern die Gitarren und Bass und es grunzt der Sänger. So mag ich meinen Deathcore. Also quasi wie das ganze Album, lel. Hier knibbelts aber nochmal richtig Retour, wie in der niederländischen Variante von „Das Imperium schlägt zurück“. Also kommt, ich steige mit einem Star Wars Witz ein, dann muss ich auch so aufhören.

Noch mehr ungewohnte Klänge, hä:

Nicht nur, dass A Path Once Lost mit sehr ruhigen Gitarren einsteigt, er beginnt auch mit Clean Vocals, die sehr schön aber ungewohnt singen. Diesen Song könnte ich auch Oma zeigen, der Anfang würd auch ihr gefallen. Also, wenn sie noch leben würde.
Nach über 2 Minuten geht es dann kurzzeitig in gewohnte Fahrwasser bevor wir wieder in den Strom der Clean Gesänge geraten. Ich frage mich echt was hier passiert. Möchten Ingested neue Fans gewinnen und mehr für die Breite Masse zugänglich werden? Wer weiß. Schlecht ist es jedenfalls nicht.
Das Outro hat eine länge von ca. einer Minute und schmiegt sich gut ein.

Fazit dies das:

Nun, was kann das Album? Definitiv kann es Ingested zumindest für mich in ein neues Licht rücken.
Wenn ich mit einer Sache niemals gerechnet hätte, sind es Clean-Gesänge bei dieser Band.
Mir gefällt es, die Frage ist was der allgemeine Fan davon hält und ob es wirklich neue Leute auf die Jungs aufmerksam macht.
Es ist ein grundsolides Album und macht kaum etwas falsch. Einen halben Punkt Abzug gibt es für den langen Albumnamen.
The Tide of Death and Fractured Dreams bekommt von mir 9,5/10 Windmühlen.


Info
4. April 2024 
13:54 Uhr
Band
Ingested
Genre
Deathcore
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Eduardo Ruiz
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