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Orbit Culture – Descent

Vor 3 Jahren kam das letzte Album „Nija“ auf den Markt und hat die Jungs auf die nächste Stufe katapultiert, da es viele Stile kombiniert und sowohl Core-Kiddies, als auch Oldschool-Heads abgeholt hat.
Kann das neue Album „Descent“, welches am 18.08. das Licht der Welt erblickt, da mit halten?
Das erfahrt ihr hier:

Tracklist:

  • Descending
  • Black Mountain
  • Sorrower
  • From The Inside
  • Vultures Of North
  • Alienated
  • The Aisle Of Fire
  • Undercity
  • Descent
  • Through Time

Die Sache mit den Intros:

Ein Intro für einen Song muss folgende Aspekte erfüllen: Spannungsaufbau, guter Übergang zum nachfolgenden Song und Bock auf mehr. All das vereint „Descending“ schon beinahe perfekt.
Mit „Black Mountain“ ergibt sich die perfekte Albumeinstiegssymbiose. Man was ein Wort.
Black Mountain“ glänzt vor allem durch den Mönchschor, wobei die Gitarren sehr an Amon Amarth erinnern. Die Clean-Vocals wechseln sich hier wunderbar mit harschen Screams ab.
Wenn das Album nur solche Songs hat, straight 10/10. Wow.

Zurück zu den Wurzeln:

Sorrower“ erinnert als Gesamtkonzept sehr an „Saw“ vom 2018er „Redfog“ Album.
Wer damit nichts anfangen kann: Eingängiges Riff, was sich nicht groß verändert, knallende Drums und wieder ein Wechsel zwischen Screams und Cleans.
Ab Minute drei darfs dann auch etwas mehr sein und es knattert einem die Rosette wund! Drums, Gitarren, sowie Bass und Screams bekommen keine Pause und feuern durchgehend aus allen Rohren!
Am Ende kommen noch ein paar Synthesizer dazu. Ja man! Dafür lieben wir Orbit Culture.

Konzentration, bitte:

Das vorhin angesprochene Intro, welches einen Song immer besser oder schlechter machen kann, ist hier direkt im Song verwurschtelt. Für ca. eine Minute haben wir sich langsam vorbereitende Instrumentals, die dann durch ruhige Screams (ja ich weiß, wie das klingt) aufgebrochen werden und in einem wunderschönen Chorus enden. Für mich Nummer 3 der Songs auf diesem Album. Orbit Culture zeigen auf „From The Inside“ einmal mehr, dass sie mehr als nur Geballer können. Poesie. Für mich ist dieser Song Poesie. 10/10.

Et knallt im Wald:

https://www.youtube.com/watch?v=ZvKKbDaUFos
Gerade noch Poesie angesprochen, so wird es hier etwas anders. Auf „Vultures of North“ gibt es keine ruhige Sekunde. Ab dem ersten Gitarrenton wird einem bewusst: Glei fetzt`s! Ein einzigartiges Riffing, keine Clean Vocals und (fast) durchgehende Double-Bass lassen wohl jeden von uns glücklich werden.
Wer bei diesem Song live steht und sich nicht bewegt, hat Metal wohl nicht verstanden.
Wenn ich mich zu Musik unsittlich berühren würde, wäre das der Song dafür. Alter Knattermann. Hut ab.

Bum Bum lalala:

Auf „Alienated“ darf weiter die Ohrmuschel mit feinster Double-Bass massiert werden. Doch Obacht!
Es schleichen sich wieder Clean Vocals ein. Diese passen aber, wie gewohnt, perfekt zum Song-Writing und den Screams. Instrumental gesehen ist das der mit Abstand härteste Song des Albums. Man hat das Gefühl Christopher Wallerstedt an den Drums hat 3 Füße. Der Name des Songs wird nach etwa zwei Minuten auch Programm, wenn die Gitarren so tun dürfen, als wären sie bei Brand of Sacrifice geklaut.
Wieder mal eine absolute 15/10. Wow.

Der atmosphärische Part:

Wenn bei Orbit Culture eines niemals fehlen darf, dann ist es Abwechslung. Mit „The Aisle of Fire“ haben wir einen sehr atmosphärischen Song, der viel auf Niklas Karlssons wunderschönen Clean-Gesang setzt. Der, wenn ich ehrlich sein soll, mich immer ein wenig an James Hetfield (Metallica) erinnert.
Instrumental ist es bis kurz vor Ende ein Song zum entspannen, aber auch das ist dennoch grandios umgesetzt. Langeweile sucht man hier vergebens.

Wofür wir sie lieben:

Undercity“ bedient das, was wir als Orbit Culture kennen: Eingängiges Riff, knallende Drums und ein Wechsel aus Cleans und Screams. Auch wenn der Song insgesamt eher ein langsamer ist und erst an Fahrt aufnehmen muss, so knallt es einem um Minute drei die Lamellen vonne Kaschimmel. Auf diesen Breakdown wären selbst Lorna Shore neidisch. Holy fuckness. Danach wird das Stück mit Cleans weitergeführt und in Orbit Culture Manier an ein zufriedenstellendes Ende gebracht.

Der Titeltrack:

Bei einem solchen muss immer etwas hängen bleiben. Sonst wäre es ein schlechter Titeltrack.
Descent“ ist ein stampfendes Knatterchen, welches vor Energie nur so strotzt. Wieder einmal zeigen die Jungs, dass auch im Nicht-Core Breakdowns einen Song immer nur aufwerten, da so ungefähr die Hälfte des Songs eben daraus besteht. Schöne Schmissmusik, herrlich.

Album-Closer müssen ruhig, oder?

Scheinbar ja. Auch eine Band wie diese darf ruhige Songs haben.
Ruhig ist in diesem Falle aber keinesfalls gleichbedeutend mit „langweilig“, sondern atmosphärisch und entschleunigend. Viel mit Arbeit von ruhigen Vocals und langsamen Drums.
Ein wunderschöner Album Closer.

Fazit:

Wie hat ein guter Freund es einst so schön gesagt? „Orbit Culture sind das, was Metallica sein könnten, wenn Lars Ulrich ein guter Drummer wär.“
Diese Band vereint so ziemlich alle Aspekte, die mir am Metal gefallen, unter einem Hut bzw. in einem Album. Auch auf diesem Album ist für jeden etwas dabei, auch wenn es allgemein natürlich unverkennbar Orbit Culture sind. Es gibt Ecken und Kanten, Abwechslung und ordentlich aufs Maul. DAS ist ein absolut geniales Album einer absolut genialen Band.
Ich weiß nicht was ich noch sagen soll.
Descent“ bekommt von mir 10/10 Windmühlen.

Info
15. August 2023 
18:06 Uhr
Band
Orbit culture
Genre
Melodic Death Metal
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Oscar Dziedziela
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