Review

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Ov Sulfur – The Burden Of Faith

Da ist es also endlich, das Debüt-Album der amerikanischen Blackened-Deathcore-Band.
Das Album hat mit 10 Tracks und einer Gesamtlänge von knapp 45 Minuten eine ordentliche Spielzeit und verspricht viel Spaß.
Ob sich das Warten gelohnt hat und wie das Debüt ausgefallen ist jetzt hier:

Stained In Rot

Nach einem kurzen Moment der Stille geht’s auch direkt in die Vollen. Blast-Beats gepaart mit kraftvollen Growls lassen einem schnell klar werden: Hier schepperts!
Der Clean-Gesang kommt sehr unerwartet, aber keinesfalls unpassend um die Ecke.
Wem der neue Sound von Whitechapel zusagt, der wird auch hier auf seine Kosten kommen. Abgerundet wird der Song mit einem Breakdown, nach dem man live keinen weiteren Song brauchen würde, weil man bereits aus dem Pit humpeln muss.

Befouler (ft. Slaughter to Prevail / Alex Terrible)

Wir bekommen keine Zeit zur Entspannung, es wird sofort weitergestampft.
Durch den wiederkehrenden Clean-Gesang im Chorus könnte man diesen Song als Metalcore/Deathcore-Hybriden bezeichnen. Man merkt den Einfluss von Alex Terrible ganz klar.
Nichtsdestotrotz knallt auch hier absolut die Bude.

Unraveling (ft. Left to Suffer / Taylor Barber)

Unerwartet atmosphärisch wird der Song mit Chorgesängen eröffnet, um im bekannten Muster von Screams mit harten Drums und fideligen Gitarren abgelöst zu werden.
Im Gegensatz zu Befouler hört man den Einfluss von Taylor Barber nicht direkt, der Song ist eher im Stile von Ov Sulfur gehalten. Die Atmosphäre zieht sich durch den Song, der Breakdown ist diesmal in der Mitte des Songs gehalten, fehlt am Ende deshalb keinesfalls.

Death Ov Circumstance

Wir starten mit einem – von Streichern begleiteten – Two-Step, der dem Song einen fein stampfenden Einstieg bietet. Auf diesem Prachtexemplar stehen eher die Mid-Screams im Vordergrund. Ein insgesamt ungewohnter Sound der Band, der mit teilweisen Clean-Gesängen gut abgerundet wird. Auch wenn nicht alles hier „Deathcore“ schreit, macht es dennoch Spaß zuzuhören.

Earthen

Eröffnet wird ruhig, folgend knallts.
Mittlerweile stelle ich meine eigene Person in Frage. Deathcore war für mich immer etwas, bei dem bloß kein Clean-Gesang in die Songs gehört; und wenn, dann nur vereinzelt.
Ov Sulfur schaffen es mal wieder, einen absoluten Brecher mit richtig gesetzten Chorus-Cleans noch aufzuwerten, und mir gefällt es. Sehr. Möglicherweise lag das hier auch an dem Breakdown. Ich bin mir unschlüssig.

A Path To Salvation?

Ein kurzes, aber gelungenes Intro zum nächsten Song. Was soll man da groß sagen, ich liebe Intros.

I, Apostate

Intros machen Songs besser, das wissen wir alle. Das haben uns bereits Bands wie Breakdown of Sanity oder Heaven Shall Burn mehrfach bewiesen.
Um diesen Song einzuschätzen muss man also das Intro „A Path To Salvation?“ mit einbeziehen. Es startet ruhig und baut sich zügig auf, bevor es nach kurzer Zeit mit Clean-Gesang in die Breakdowns (ja, richtig gelesen, Mehrzahl) geht, die einfach nur toll sind.
Ricky Hoover bringt seine Qualitäten als Shouter perfekt unter und nach einem kurzen Solo auf der Gitarre knallts ein letztes Mal so sehr, dass ich nicht weiß ob ich mich hier live in den Pit trauen würde.

Wide Open (ft. Light The Torch / Howard Jones)

Wenn man den Namen Howard Jones liest, freut man sich auf einen Song. Zumindest geht es mir so. Ich wusste bisher nicht, dass ich Deathcore mit Howard Jones‘ Clean-Gesang brauche, aber ich möchte nicht mehr ohne diesen Song leben.
Bester Song des Albums, klare 10/10 Highkicks. Was soll ich noch sagen, ich bin verliebt.

The Inglorious Archetype

Was diesen Song ausmacht ist der geisteskranke Breakdown, ansonsten wird leider das Rad bzw. der Deathcore „Ov Sulfur Style“ nicht neu erfunden. Dennoch hat der Song, alleine durch das Gitarrensolo, seine Daseinsberechtigung.

The Burden Ov Faith (ft. Bodysnatcher / Kyle Medina and Lindsay Schoolcraft)

Es wird atmosphärisch – mit Streichern untermalt – eröffnet. Lindsay Schoolcrafts Stimme passt so unfassbar gut auf das instrumentale Geschepper, dass ich ein Grinsen von links nach rechts habe.
Mit gesungenem Chorus und gescreamten Versen kommt der Song klassisch ums Eck, macht aber dennoch vieles richtig. Die Breakdowns (ohja, Mehrzahl) sind mehr als nur von Bodysnatcher inspiriert, scheiße scheppert das einem die Fresse bunt.
Ein super Abschluss für ein sehr gelungenes Album und verdientermaßen der Titelsong.

Fazit:

Klären wir erst einmal die Eingangsfrage: Hat sich das Warten gelohnt? Absolut und mehr als definitiv Ja!
Ov Sulfur bringen sehr guten Deathcore mit teilweisem Clean-Gesang und mixen dies wunderschön mit atmosphärischen oder ballernden Elementen. Das Album lief bei mir bereits mehrfach auf Dauerschleife, ist vorbestellt und ich empfehle euch das Gleiche zu tun.
Für mich ein Anwärter auf die Top 10 diesen Jahres.
Ich gebe diesem Album eine gesunde 9/10.

Ov Sulfur sind:

  • Ricky Hoover – Gesang
  • Chase Wilson – Gitarre / Gesang
  • Matt Janz – Gitarre
  • Ding – Bass
  • Leviathvn – Drums

Info
22. März 2023 
12:21 Uhr
Band
Ov Sulfur
Genre
Deathcore
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Alana Ann Lopez
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