AllgemeinReview

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UnityTX- Ferality

UnityTx lässt sich nicht so recht einordnen. Irgendwo zwischen Rapcore, Hardcore, Nu-Metal und teilweise Metalcore verkörpert das Quartett aus Dallas ein wildes Gemisch aus unterschiedlichen Crossovern. Bei ihrem neuesten Album Ferality erwecken sie vor allem eines: Nostalgie.
Oldschool Nu-Metal trifft auf Industrial trifft auf einen 90’s Rapflow. Aber funktionieren so viele Genres auch zusammen?

Die vorherige Platte – Webster fühlte sich wie ein Tier im Käfig

Die Hardcore/Hiphop Crossoverband UnityTx bringen heute, am 08.September ihren neuesten Longplayer Ferality via Pure Noise Records auf den Markt. Produziert hat die Platte niemand Geringeres als Andrew Wade, welcher auch schon Wage War und A Day To Remember unter seinen Fittichen hatte. Ferality folgt auf ihre EP „Madboy“, die über das gleiche Label erschien und zu Covid-Zeiten von Angst und Frustration geprägt war, wie Unity-Vocalist Webster berichtet:

Diese Angst, das Gefühl, dass es nicht gut genug ist, egal wie hart man arbeitet – das hat mich wirklich belastet. Es fühlt sich an, als wäre man ein Tier in einem Käfig, das mit Wiederholungen und Wut zurechtkommt, bis man an seine Belastungsgrenze stößt.

Ferality testet die Grenzen gezielt aus, um dem*der Hörer*in bewusst überwältigende Gefühle vor Augen zu führen:

Ich spreche darüber, wie es sich anfühlt, nicht in einem Raum willkommen zu sein, der für die Missverstandenen ist. Wie es sich anfühlt, sich selbst durch Schöpfung, Beziehungen und Selbstgefälligkeit zu verlieren.

Neues Album Ferality tanzt auf allen Genrepartys

Bei Ferality erwartet muss der*die Hörer*in zwar keineswegs auf aggressive Powersongs in Hardcoremanier verzichten, wie einer der vorherigen Singlerauskopplungen LOST IN DAYZ bereits gezeigt hat, jedoch lässt sich UnityTx in ihrem neuen Longplayer nicht ausbremsen und scheint auf jeglichen Genrepartys zu tanzen.


Ich möchte, dass unsere Musik an Hip Hop angelehnt ist, aber auch Oldschool Nu-Metal, Hardcore und Metalcore – alles davon. Die Leute sagen immer: „Oh, du klingst wie diese oder jene Band.“ Bro, ich bin nur ein Songwriter, so Webster.

Ob das volle Genreprogramm nun passt ist, versucht Riot Vision in dieser Albumreview herauszufinden.

Welche Sounds uns erwarten…

Wie Webster bereits sagte, es ist „an Hip Hop angelehnt“. Und dieser eigentlichen Prestigedisziplin bleibt UnityTx treu. Tracks wie Picture -This, Sting oder bereits veröffentlichte Singleauskopplungen wie ROC Sh!t verwöhnen die Ohren mit dem meiner Meinung nach besten und angenehmsten Rapflow, den die Szene zu bieten hat. Besonders die Rapelemente von Picture – This wirken simpel und mitreißend ganz im Stile von 90er Jahre Rap.

Könnte Core-Korn ein Ding werden?

Nostalgisch bleibt es, was wahrscheinlich die größte Konstante im Album ist. Denn abwechslungsreich ist Ferality alle Male, weshalb sich das Hören fast schon wie die Wiedergabe einer Playlist anfühlt. In dieser Hinsicht sei nun dahingestellt, ob man den fehlenden roten Sound-Faden als Kritik sehen könnte. Jedoch machen die einzelnen Songs Spaß zu hören. So erinnern Albumopener Rotting Away und Folgetitel Burnout atmosphärisch an die Nu-Metal Korn-Ära. Wobei man auch nicht drumherum kommt und immer wieder Anschläge von Linkin Park rauszuhören.

Spätestens bei dem Song Killing Alchemy möchte der Hörer Ferality als eine Fusion aus Coremusik und Korn bezeichnen, quasi Core-Korn.

Umso wilder sind die Titel Diamond Diez und Mastucate, welche Elemente von Industrial und Elektromusik ausweisen. Aber auch Picture – This liefert neben Rapparts eine gehörige Portion Industrial“

Für die Musikfreunde der härteren und bouncy Musik ist natürlich außer LOST IN DAYZ weiteres dabei: Playling Favorites, Fake Luv und World of Malice bieten moderne, metallische Hardcorelemente, die richtig Lust machen zum Abgehen.

Zu chaotisch, um in ein Album zu passen?

UnityTX hat viele Einflüsse in Ferality eingebracht und als chaotisch sind diese 13 Songs eindeutig zu bezeichnen. Das Album einmal rauf und runter zu hören hat dennoch einen Heidenspaß gemacht. Man wusste nie, worauf man sich als nächstes bereit machen sollte. So erinnert der Beginn vom Song Killing Alchemy eher an einen Metalsong, entwickelt sich jedoch in eine Fusion aus Rap und Hardcore. Während UnityTX für mich auf Platte eher eintönig wirkten, hat sich die Band definitiv weiterentwickelt, ohne ihren Charakter zu verlieren. Ferality hat mich definitiv überrascht, weswegen das Album 9,5 von 10 Punkten bekommt!

Tracklist

1. ROTTING AWAY (GORE) 3:32
2. BURNOUT 3:27
3. DIAMOND DIEZ 3:03
4. POWER – Louder 3:11
5. PICTURE THIS 2:40
6. STING 3:17
7. LOST IN DAYZ… 1:32
8. KILLING ALCHEMY 3:44
9. ROC SH!T 3:05
10. PLAYING FAVORITES 3:39
11. MASTUCATE 2:30
12. FAKE LUV 2:17
13. WORLD OF MALICE 3:24

Info
8. September 2023 
13:00 Uhr
Band
UnityTx
Genre
Hardcore Metalcore Nu Metal Rapcore
Autor/en

 Tascha

Fotocredit/s
Kat Martinez
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