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Viscera – „Carcinogenesis“

Jamie Graham (u.a. Ex- Heart Of A Coward) und seine Band Viscera melden sich diese Woche mit ihrem neuen Nackenbrecher „Carcinogenesis“ zurück.

Was das Album bereithält erfahrt ihr nun in unserer ausführlichen Review:

Tracklist:

1. Carcinogenesis
2. Rats with Wings
3. Layers of Skin
4. Resolver
5. Omnipotence
6. Sungazer
7. Lex Talionis
8. Demon Queen
9. On Earth As It Is In Hell

Den Anfang macht auch gleich der Titeltrack:

Viscera gehen direkt in die Vollen und entfesseln die wohl brachialste Nummer direkt zum Anfang.
Der Titeltrack nimmt keine Gefangenen und zeigt Frontmann Jamie von einer ganz anderen Seite.
Treibende Blast-Beats, unheilvolle Tech Death Gitarren und perfekt eingesetzte symphonische Elemente geben dem Song das nötige Etwas. Das Ende darf einem dann noch mal das Trommelfell massieren und lässt einen verdammt geilen Einstieg enden. So haben wir Viscera noch nicht erlebt.

Track Nr.2 stößt nicht auf taube Ohren

Dies war die zweite Single-Auskopplung und stellte außerdem das Album und gleichzeitig die Pre-Order vor. „Rats With Wings“ darf mit einem Gitarren-Gewitter, gepaart mit fetten Drums beginnen und entwickelt sich fortan immer weiter. Der Song geht mehr in die technische Richtung, darf jedoch an den richtigen Stellen ordentlich auf den Putz hauen. Graham wirkt auf dem Longplayer wie ausgewechselt und liefert dämonische Vocals, die man so von ihm noch nicht gewohnt war.

„Layers Of Skin“ sorgt für die Pits:

Das Riff-Gewitter geht weiter und „Layers Of Skin“ legt direkt in den Sport-Modus um der Band alles abzuverlangen. Die Nummer lebt von seiner eindringenden härte, die gefühlt jede Sekunde stärker wird.
Live wird der Song absolut überzeugen und die Menge zu dem ein oder anderen Mosh-Pit animieren.
Das Ende darf noch mal ordentlich ausbrechen und lässt einen bockstarken Track langsam auslaufen.

Bringt „Resolver“ die Lösung? :

Auch „Resolver“ startet direkt durch und nimmt sich keine Zeit für eine Pause. Trotzdem wird die Härte gedrosselt und es wird mehr Wert auf Melodie und Dramatik gelegt. Es wird sich überwiegend auf die Gitarren verlassen, die durch stampfende Drums noch einmal besser untermalt werden. Es wird etwas mit dem Beginn des Albums gebrochen, jedoch liefern die Jungs auch dadurch die nötige Abwechslung.

„Omnipotence“ bleibt technisch:

Der Song startet relativ hektisch in das Geschehen und es fällt mir schwer hier zu folgen. Der Song hat so viel zu bieten und wechselt sich durch die verschiedenen Tempis blitzschnell ab. Jeder Technical Death Metal Fan dürfte wohl hier auf seine Kosten kommen. Das große Highlight bleibt hier für mich zwar aus, doch schmiegt sich der Song passend in die Tracklist.

„Sungazer“ war die erste Single-Auskopplung:

Dies war der Beginn der neuen Ära von Viscera. „Sungazer“ ist der einzige Song, der auch auf dem Vorgängerwerk „Obisidian“ zu finden sein könnte. Graham liefert her wieder mehr von seinem markanten Gesang und es gibt deutlich mehr Mitsing-Parts. Die Blast-Beats gepaart mit Grahams Gesang bieten eine nette Kombination, die mich am Ende jedoch nur stellenweise abholt. Musikalisch wird hier trotzdem viel geboten, jedoch mag ich die neue härtere Richtung der Truppe tatsächlich mehr.

„Lex Talions“ bringt die Vergeltung:

Wenn mir die härte bei „Sungazer“ gefehlt hat, so ist sie nun wiedergekehrt. „Lex Talions“ drückt direkt aufs Gas und entfesselt einen noch stärkeren Jamie Graham am Mikrofon. Es ist einfach faszinierend, welchen Wandel die Jungs über Corona vorgenommen haben. Hier wurde ordentlich an Stellschrauben gedreht und auch am Gitarren-Tuning. Graham wirkt besser denn je und alles in Allem stimmt das Konzept der Band.

„Demon Queen“ ist teuflisch gut:

Mit einer Stimme aus dem Off und bestimmenden Instrumenten wird der Song eingeläutet, nur um dann von Grahams Gesang abgelöst zu werden. Hier wird eine nötige Dramaturgie errichtet, die zwar das Tempo und die Härte drosselt, jedoch an Eindringlichkeit behält. „Demon Queen“ bringt die nötige Verschnaufpause, die zwar nach der dritten Minute auch kurz das zeitliche segnet, aber am Ende bleibt es „entspannter“.

Nach „On Earth As It Is In Hell“ ist auch schon Schluss:

Leichte Klavierklänge machen den Anfang und läuten eine durch symphonische Parts unterstütze unheilvolle Stimmung ein. Die Stimme aus dem Off ist zurück und läutet so langsam den Track ein.
Es wird sich hier überwiegend auf die Instrumente verlassen und man hört Graham nur aus dem Off.
Ab der Hälfte ist er jedoch voll am Start und liefert so ein episches Finale. Hier wird stimmtechnisch wie auch Instrumental noch mal ordentlich abgeliefert. Der Breakdown zum Schluss darf noch mal einen Tiefschlag in die Magengegend setzten und lässt so ein sehr starkes Album Enden.

Fazit:

Da ist es also, das zweite Werk von Viscera. Kann es mit dem Erstling „Obisidian“ mithalten? Ja kann es, zwar auf einer anderen Art und Weise, aber „Carcinogenesis“ findet viele neue Ansätze, zeigt die Band von einer deutlich härteren Seite, wiederholt sich nicht und ist deutlich technischer als sein Vorgänger. Leider gehen dadurch aber auch die Mitsing-Songs etwas verloren und man bekommt zwar mehr auf die Fresse, jedoch mag ich am Ende auch die melodische Seite der Band. Auch fällt der Longplayer in seiner Spielzeit sehr kurz aus und ich muss hierfür einfach einen Punkt abziehen. Trotzdem holt mich „Carcinogenesis“ ab und ich freue mich schon auf eine potenzielle Tour der Jungs!
Für „Carcinogenesis“ gibt es von mir verdiente 7,5/10 Punkte.

Info
27. Februar 2023 
20:03 Uhr
Band
Viscera
Genre
Death Metal Deathcore
Autor/en

 Maik

Fotocredit/s
Pressefoto
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