Review

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We Are Perspectives – Heritage

We Are Perspectives ist eine deutsche Deathcore-Band aus Bottrop und wurde 2017
gegründet. Bekannt für ihre intensiven Live-Auftritte und ihren schweren,
breakdownlastigen Sound, hat sich die Band schnell in der deutschen Metalszene
etabliert.
Doch kann das neue Album der Jungs überzeugen? Das erfahrt ihr hier:

Die Intros unso:

Wer mich kennt, kennt meine Meinung zu Intros: Sie machen alles besser. Ein gutes Intro ist wie ein gelungenes Vorspiel. Und heiliger Strohsack: Das können sie.Leaving“ gibt uns einen von Chor und Streichern begleiteten Shouter, der bereits kaum Gefangene macht. Nahtlos geht es in „Irukandji“ über, der Sofort mit einem Breakdown zum ausrasten startet.
Irukandji“ beschäftigt sich grundsätzlich mit dem Thema Depressionen und Suizid, was der Dampfwalze einen schönen emotionalen Touch gibt. Die Breakdowns hab` ich aufgehört zu zählen, da diese Zahl hier ad Absurdum geführt wird. Der Chor darf zum Ende auch nochmal jodeln. So macht Deathcore Spaß!

Robbi, Tobbi und das Geballer:

Wie bereits erwähnt ist ein Intro immer ein Aufheller. In „Aborning“ ist eben dieses bereits im Song direkt mit verwurschtelt. Der Sound auf diesem Song erinnert durch die vielen instrumentalen Ausflüchte sehr an August Burns Red. Was auch immer die hier mit ihren Gitarren machen: Respekt. Auch hier kommen Fans von Streichern nicht zu kurz. Genau so wenig wie die Breakdowns. Wenn das hier so weiter geht hab ich einen sehr heißen Anwärter auf meine Top 5 Alben des Jahres. Damn

Vorsicht! Heiß und fett:

„Tower“ startet und ich frage mich: „Höre ich gerade „We Are Perspectives“ oder „Breakdown of Sanity„? “ Dieses wunderschöne Stück der Reihe „In die Fresse“ beschäftigt sich mit der Stärkung der Rolle der Frau. Richtig und Wichtig! Eher auf die Gitarren konzentriert ruppert sich der Song Tief in meine Gehörmuscheln. Deathcore zum Mitsingen? Kein Problem! Ab Minute 2 startet Fragen-Antwort-Gekeife. Der Aufbau zum anschließenden Breakdown macht wohl auch Beatdown-Bands neidisch, bevor es dann mehrfach zum Rattern schießt. Mehr! Ich brauche mehr von eurer Musik!

Hass:

Hatred“ startet direkt ohne Umwege in einen Breakdown und rundet diesen mit Blastbeats garniert mit einem weiteren Breakdown ab. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass sich dieser Song mit dem Thema Gewalt an Kindern befasst. Gefühlt kommen wir aus den Breakdowns nicht mehr raus. Und wenn nur mit Blastbeats. SO muss ein Song, der den Namen „Hatred“ trägt, klingen! Bravo!

Die heilige Double-Bass:

Was Dustin in „Stigma“ am Schlagzeug für Kunststücke macht erlebt man sonst wohl nur im Zirkus. Wir bekommen keine ruhige Sekunde. Fast durchgehend hämmert einem die Double-Bass ins Gehör. Garniert mit einem wunderprächtigen, aber für mich zu kurzen, Gitarrensolo von Marc darf auch dann der Breakdown eingeleitet werden. Aufgewertet durch ein paar lebensverändernde Pig Squeals rattert sich dieses Ende direkt in mein Herz.

Langsam und schwer:

Mokoli“ geht direkt in die Vollen und schiebt, langsam und stetig, schlichtweg Alles vor sich her. Das ist eine Dampfwalze wie sie im Buche steht: Selbst in den schnellen Parts ist er langsamer als der Rest. Dieses Schema wird zwischenzeitig kurz ignoriert, kehrt aber zum Ende doch wieder. Geile Meile!

Gottloses Geballer:

Es wird fidelig. Es wird schnell. Es wird hart. „Godless“ ist der Vorzeigetrack des Albums. Er kombiniert so viel was diese Band ausmacht zu einer fantastischen Symbiose, dass ich gar nicht weiß, wie ich das beschreiben soll.
Nicht als Ehre für dieses Meisterstück.

Elektro trifft Deathcore:

Auf „Devastator“ starten wir mit elektronischen Parts, die nach einer halben Minute durch mächtiges Geballer und ein paar wunderschönen Riffs abgelöst werden. Die Mitte des Songs scheppert einem dann die Nasenscheidewände (hihi, Scheide) nach außen. Was ein Breakdown. Holy.
Die Elektroparts kommen wieder und harmonieren mit einem Chor und Ballerei des Hauses Perspectives.
Herrlich!

Wer Gitarren mag:

Der ist bei „Bloodshot“ genau richtig aufgehoben. Diese fideln einen ganz gediegen in die nächste absolut gottlose Dampfwalze. Als Abrundung des Sounds ganz passend auch das Fade Out am Ende. Das vermisse ich ja ein wenig in neueren Alben.

Intro mit O und Scheppern mit P:

Ich liebes es. Sie haben noch einen Song mit Intro! „Gatekeeper“ zeichnet sich allerdings nicht nur durch den Aufbau des Intros aus. Die von Streichern begleiteten Breakdowns machen wohl jeden Deathcore-Fan glücklich. Genauso mich. Durch die wiederkehrenden Elemente erinnert der Stil hier eher an „Brand of Sacrifice“. Am Ende gibt`s nochmal so richtig aufs Maul. Mashallah!

Der Titeltrack:

Meine Meinung: Ein Titeltrack muss immer ein Album widerspiegeln oder ein Intro sein.
Wir bekommen Ersteres. Elektronische Parts fusionieren mit dem Hämmern der Drums, Bass und Gitarre während Frederik uns am Mikrofon einen vorhustet. Der wohl rundeste Song des Albums und verdienterweise der Titeltrack. Ja, so macht man das.

Fazit:

Wir klären zunächst die Eingangsfrage: Kann das Album überzeugen? Ja. Ja, das kann es.
We Are Perspectives“ verbinden klassischen Deathcore mit vielen Breakdowns, elektronischen Elementen und überraschen uns hier und da durch Streicher oder Chöre. Auch Intros haben sie mehr als verstanden.
Das Album ist rundum genial und vermisst keine weiteren Experimente. Das könnte (fast) allen Fans des Deathcore gefallen.
„Heritage“ bekommt von mir 8,5/10 Windmühlen.

We Are Perspectives sind:

  • Timo Kolz – Bass
  • Dustin von der Heide – Schlagzeug
  • Frederik Promino – Gesang
  • Marc Bäcker – Gitarre
Info
21. November 2023 
15:43 Uhr
Band
We Are Perspectives
Genre
Deathcore
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
zachariasjargon
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