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Year of the Knife – „No Love Lost“

Year of the Knife werden am morgigen Freitag, den 27. November 2023, ihre neue LP „No Love Lost“ über Pure Noise Records veröffentlichen. Eigentlich sollte  das Debütwerk von Sängerin Madi Watkins am Mic ein Feuerwerk der Gefühle werden, also rein nur durch ihren Einfluss in der Band, jedoch wurde die gesamte Band auf ihrer letzten Tour in einen schrecklichen Busunfall verwickelt.

Drei Monate nach dem Vorfall, während sich die Bandmitglieder immer noch von dem Unfall erholen, haben sich Year of the Knife entschlossen, das zu veröffentlichen, was sie im Dezember letzten Jahres mit dem legendären Kurt Ballou in den GodCity Studios in Massachusetts aufgenommen haben.

Vorneweg: „No Love Lost“ ist ein 20-minütiges Feuerwerk, welches den metallischen Hardcore, mit dem sie sich auf „Internal Incarceration“ einen Namen gemacht haben, in neue Formen bringt, ihre Einflüsse verarbeitet, um ihren Sound zu erweitern und dennoch ein Album abliefert, das eindeutig nach Year of the Knife klingt.

Tracklist:

01. Sometimes
02. Wish
03. Mourning the Living
04. Alice
05. Last Laugh
06. Your Control
07. Heaven Denied
08. Return the Agony
09. No Love Lost

Sometimes“ eröffnet das Album mit dem richtigen Schwung: ein groovendes Riff, das in einen rasenden D-Beat und ein aufgewühltes, fast schon Death-Metal-Riffing übergeht. Es ist eine echte Absichtserklärung, die das Album mit viel Bösartigkeit einleitet.

Danach erhitzt die erste Single „Wish“ die Gemüter. Im Tack wird der Death-Metal-Einfluss nochmal deutlich gesteigert. Bei diesem Stück durfte u.a. Devin Swank von den Death Metallern SANGUISUGABOGG für eine besonders grausame zweite Hälfte mitwirken.

Twist the knife“ schreit Madi während „Mourning The Living“, während eine Double-Bass-Drum den Song mit halsbrecherischer Wildheit vorantreibt. In knapp drei Minuten packt die Band genug Riffs hinein, um bei der nächsten Live-Show ein Dutzend Pits zu provozieren.

Die weitere Leadsingle „Last Laugh” taucht kurz nach dem kurzen aber knackigen „Alice“ auf. Mit gerade einmal 47 Sekunden ist „Last Laugh“ der mit Abstand kürzeste Song auf der LP. Die wilde Performance von Madi und Gastmusiker Dylan Walker ist wie ein Schlag auf den Kopf, wenn man im nächsten Moshpit mal wieder nicht richtig auf sich aufpasst.

Dann gibt es Jams wie „Your Control„, die uns in eine Zeit zurückversetzen, als die Kombination von Death Metal und Hardcore noch nicht als minderwertiges Subgenre oder als Zufluchtsort für verdammte Idioten galt. Sobald die Grooves einsetzen fühlt man sich wie auf Wolke 7 oder doch besser gesagt, kann man sich gar nicht schneller dem Hallenboden näher, wie von Wolke 7 herunterzufallen. Wenn ihr verstehe was ich meine.

Auf „Heaven Denied“ blieb mir ganz besonders der verheerende Breakdown in den Ohren, es macht einfach Spaß der Band bei einem solchen Song von vor der Bühne zuzuschauen, immer natürlich in der Hoffnung, nicht den nächsten Kick abzubekommen.

Return the Agony“ fühlt sich dann an, wie ein Überfall. Abermals ein kurzes Stück, wo Year of the Knife zeigen, dass sie auch Grindcore unheimlich gut zelebrieren können. Ganz ehrlich? Nach diesem Song habe ich erstmal in nach meiner Brieftasche geschaut, aber ein Glück, sie war noch da wo sie vorher auch lag.

Den Abschluss macht dann der Titeltrack. Hier gibt es nochmals die Klänge des metallischen Hardcore gepaart mit Death-Metal-Riffing. Die Gangshouts auf diesem Stück finden in meinen Augen den perfekten Klang und passen, wie die berühmte Faust aufs Auge. Und zack, sind wir durch das Album geflogen! Genau so fühlt sich das Hören auch an.

Fazit:

Mit einer Spielzeit von 20 Minuten ist „No Love Lost“ ein blitzschneller, kompromissloser Raketenangriff, der nicht nur bestätigt, warum die Band in der Hardcore-Szene so beliebt ist, sondern auch ihren Platz in den oberen Rängen der Szene fest im Griff hat. Aktuell bleibt einfach nur zu hoffen, dass alle Mitglieder der Band wieder zu bester Gesundheit finden. Daher ist es ebenso wichtig, das Album zu kaufen, denn der ganze Profit kommt der Gesundheit der Mitglieder zu Gute. Egal, was in der Zukunft passiert, Year of the Knife können mit diesem bissigen Statement ihren Kopf ganz nach oben halten.

Rating:

Am liebsten würde ich Madi jetzt einen Blumenstrauß überreichen, da es sie am extremsten erwischt hat während des Autounfalls. Auf der Grußkarte würde stehen: „What doesn´t kill you… and 9 of 10 points for your LP!”

Info
26. Oktober 2023 
13:12 Uhr
Band
Year Of The Knife
Genre
Death Metal Hardcore
Autor/en

 Seb

Fotocredit/s
Pressefoto
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