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Erra – Cure

Die Jungs aus Birmingham, Alabama werden diese Woche ihr sechstes Studioalbum „Cure“ veröffentlichen! Nach dem bockstarken Vorgänger stellt sich also eine Frage: Kann „Cure“ überzeugen?

Tracklist:
01. Cure
02. Rumor of Light
03. Idle Wild
04. Blue Reverie
05. Slow Sour Bleed
06. Wish
07. Glimpse
08. Past Life Persona
09. Crawl Backwards Out of Heaven
10. End to Excess
11. Pale Iris
12. Wave

Wie man falsch Einsteigt:

Djentige Gitarren, die sich zusammen mit Frontmann CT Carvey ordentlich eingrooven, läuten das Album ein. Clean-Sänger und Gitarrist Jesse Cash mischt auch ein wenig mit, bleibt aber größtenteils, zumindest stimmlich, unter dem Radar. Alles in allem überzeugt mich der Song, wirkt aber als Opener etwas verloren.

Geht doch!

Track Nr. 2 ist da schon eher nach meinem Geschmack. Fette Riffs, die gepaart mit einem rotzigen Shouter ordentlich auf den Putz hauen. Ein großes Highlight, welches Erra für mich besonders macht, sind die Clean-Vocals von Jesse und genau die dürfen hier besonders scheinen. Musikalisch gibt es die komplette Palette der Band in einem Song und ich komme nicht herum und muss an Spiritbox denken. „Rumor Of Ligth“ als Opener und ich wäre sofort am Start gewesen!

Die Band bleibt nicht untätig:

„Idle Wild“ drückt direkt nach vorne und kombiniert wieder in gekonnter Manier beide Vokalisten.
Der verträumte Song setzt überwiegend auf die beiden Männer am Mikrofon, aber auch musikalisch wird was geboten. Definitiv ein Track, den man öfter hören muss, um in seinen Bann zugeraten.

Seitenwechsel:

Die nächste Nummer dürfte vielen schon bekannt sein, war sie doch eine der veröffentlichten Singles.
Auffällig ist hier, dass Clean-Sänger Jesse den größten Part des Songs einnimmt und dadurch wie eine härtete Version von seinem Solo-Projekt Ghost Atlas klingt. Jedoch ist dies nicht von Gänze, denn CT darf zum Ende noch mal ordentlich ins Mikro brüllen. Das Finale bestreiten dann beide zusammen und lassen „Blue Reverie“ enden.

Vor und zurück, vor und zurück!

Track Nr. 5 beginnt voller Energie und verlangsamt dann schnell das Tempo. Dieses Element bzw. die Tempiwechsel ziehen sich durch „Slow Sour Bleed“ und macht ihn zu einem wirklich interessanten Hörerlebnis. Selbst die elektronischen Beats sind unglaublich mitreißend und führen schließlich zu einem Finale, das in einem epischen Breakdown endet.

Auch „Wish“ und „Glimpse“ reihen sich nahtlos in die Tracklist ein. Ersterer dient als Akustikintro für „Glimpse“ und verdammt, dieser schallert einem ein Riff nach dem anderen um die Ohren. Hier gibt es eindeutig die harte Saite (Achtung Wortspiel) von Erra zu hören.

„Past Life Persona“ nimmt den Fuß vom Pedal und startet mit wundervollen Cleans-Vocals.
Hier übernimmt Jesse das Kommando und wenn ich mich nicht ganz verhöre, dann singt CT sogar selber etwas Clean. Eine wirklich coole Nummer, die mir persönlich sehr viel Spaß bereitet und mich wieder an das grandiose Album von Ghost Atlas denken lässt.

Gibt dem Mann ein Mikrofon:

CT ist gänzlich zurück und entfesselt den groovigen „Crawl Backwards Out Of Heaven“.
Stampfende Drums, gepaart mit fetten Gitarren überzeugen an gewissen Stellen.
Leider bietet der Song mir zu wenig Abwechslung und geht bis jetzt im Album am meisten unter.

Ihr wollt Riffs, ihr bekommt Riffs!

Das Dejntgewitter setzt mit „End Of Excess“ teilweise neue Ansätze um! Und übrigens: ich finde, dass das Album bis jetzt insgesamt wirklich gelungen ist!
Es wird zwar kein neues Rad erfunden, aber ehrlich gesagt muss das auch nicht jeder Song.
Der epische Gesang sorgt hier für Gänsehautmomente.

Bei „Pale Iris“ bin ich zwiegespalten! Der Track überzeugt auf ganzer Linie und auch ihr durftet ihn bereits vor sieben Monaten hören. Obwohl er schon etwas ‚alt‘ ist, macht er immer noch richtig Spaß. Versteht mich nicht falsch, der Song ist großartig, aber man spürt schon, dass der Song nicht mehr so frisch ist.

Kann der letzte Song wellen schlagen?

Stackato Riffs machen den Anfang und wir bekommen mit dem finalen Song „Waves“ noch mal ein richtiges Highlight. Die beiden Sänger unterstützen sich hier wieder gekonnt und in Kombination mit den Instrumenten bekommen wir einen der besten Songs präsentiert.

Fazit:

Da ist es also, Album Nr.6 von Erra. War es am Ende eine Heilung?

Ja und Nein.

Das Konzept des Albums ist klar und ich verstehe auch die Richtung, die die Band einschlagen möchte. Hier und da mangelt es mir an Abwechslung, aber nur in Nuancen.
Dabei handelt es sich aber um meckern mit hohem Niveau, denn handwerklich passt hier absolut alles. Das große Highlight bleiben CT und Jesse in Kombination. Das macht die Band aus und wird auf „Cure“ wieder überragend eingesetzt! Ich denke, dass der Band mit der neuen Scheibe auch neue Türen, gerade in Europa, geöffnet werden!
Cure“ überzeugt mich am Ende und sorgt für ordentlich Spaß!

8,9/10 Punkte

Info
1. April 2024 
18:38 Uhr
Band
Erra
Genre
Djent Metalcore
Autor/en

 Maik

Fotocredit/s
Pressefoto
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