Review

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The Ghost Inside – Searching for Solace

Eine der größten Bands, die aus dem Hardcore hervorgegangen ist, ist wohl The Ghost Inside.
Trotz Pause der Band aufgrund der uns allen bekannten Geschichte haben sie es sehr weit gebracht.
Nun kommt das zweite Album, seitdem die Jungs wieder unter den aktiven Musikern mitmischen und das haben wir uns für euch mal angehört:

Track List:

  • Going Under
  • Death Grip
  • Light Years
  • Secret
  • Split
  • Wash It Away
  • Cityscapes
  • Earn It
  • Wrath
  • Reckoning
  • Breathless

Direkt volles Mett rein:

Kein großes Intro, kein langsames einsteigen. SO mag ich TGI. Going Under erinnert stilistisch an die älteren Sachen und bringt dennoch neuen Wind mit. Der hier und da eingesetzte Clean Gesang schmiegt sich gut in das Gesamtkonzept, auch wenn es allgemein dann doch eher Metalcore als Hardcore ist.
Immerhin Breakdowns haben sie scheinbier nicht verlernt, Jesus!

Kublai Khan TX oder TGI:

Der Einstieg in Death Grip könnte 1 zu 1 von ersteren kommen. Es dampfwalzt sich langsam und hart ins Ohr. Ob sich da Jemand hat inspirieren lassen? Nunja, keine Ahnung. Die Metalcore Parts überwiegen aber auch hier wieder.
Schade eigentlich, hab bei TGI immer den Hardcore Teil mehr gefeiert als den Metalcore Teil.

Öhm, hä?:

Also, ich bin ja grundsätzlich kein Gegner von Clean Gesang, aber come on. Ihr seid doch eigentlich eine Hardcore Band, wo Hardcore?
In Light Years wird bis zum etwas längeren Breakdown zur Mitte dann doch eher gesungen. Und danach auch. Hmm. Man könnte es fast als Ballade bezeichnen. Muss nicht sein, diggi.

Alright then, keep your secrets:

Nach einem ruhigen durch Clean Gesang getragenen Einstieg rumpelts mal wieder köstlich im Ohr!
Allerdings scheint auch hier eher das Motto des Gesangs statt des Geschreis am Start zu sein.
Bis zur Mitte ist Secret für mich der bisher schlechteste Song. Aber dann kommt das Schlagzeug und es kommt mal ein wenig Bewegung in die Bude! Herrlich!

Wieso nicht die ganze Zeit so?:

Split ist ENDLICH das, was ich von den Jungs hören will. In die Fresse Metal, ohne Kompromisse oder Rücksichte auf Verluste. Ein starkes Riff trägt den Song, während wir durchgehend angebrüllt werden und das Schlagzeug nur so vor sich hin scheppert. So ein Brett findest du nicht mal bei OBI!
Das Ding schallert dir ganz entspannt die Zähne ausse Kaschimme und trinkt dabei noch Tee. Was ein Beast an Song!

Inspiration die Zweite:

Wash It Away beginnt wieder gefühlvoller und ruhiger. Der Rest erinnert dann doch wieder eher an Wage War, oder geht’s nur mir so? Also kein Spaß, das Ding hätte exakt so nur mit anderer Stimme von eben diesen kommen können und es wäre mir nicht aufgefallen.
Was ein Reinfall.

Schmusezeit:

Cityscapes ist einer dieser Songs, die direkt ins Herz gehen und live wohl keine Augen trocken lassen.
Ruhiges Intro geht mit ruhigem Gesang in harte Instrumentals und gefühlvolles Gescreame über.
DIE Formel für eine Hardcore-Ballade. Funzt aber, is geil.

Du muss ma hustlen:

Ansonsten kannste nix verdienen. Lol. Earn It hat als erste Single-Auskopplung den ungefähren Ton angegeben, wo die Reise hingeht. Da waren wir alle voller Vorfreude, denn das Sing bietet zwar auch viel Metalcore, aber auch Hardcore Parts. Und naja, in so einem ausgeglichenen Maße gefällt mir das richtig gut bei TGI. Melodic-Hardcore können die einfach.

Mehr Hass:

Wrath macht seinem Namen (zu deutsch: Zorn) alle Ähre und scheppert sich ganz gemütlich mitten in die Set-List sowie mein Herz.
Eine Dampfwalze, die alles in ihrem Weg ummäht – JA! Bitte immer so. Danke.
Stampfend, energetisch mit Two-Step-Parts und einem Breakdown, der bisher seinesgleichen auf diesem Album sucht. Mashallah, einfach der Harte!
Genau da schließt sich Reckoning mit an und rumpelt direkt hinterher. Alle, die gerade noch stehen, bekommen spätestens nun nen richtigen Fuß inne Mühle!
Etwas melodischer aber nicht weniger hart wird auch hier rumgeknüppelt ohne Gleichen.

Durch die Nacht:

Breathless würde als Song Titel auch deutschen Schlager Sängern gefallen.
Welch ein Zufall, dass wir hier wider mehr Celan-Gesang bekommen als zuvor. Dieser fügt sich im Chorus gut in den Song ein und macht ihn zu einem gelungenen Abschluss des Albums.
Gefühlvoll und ohne weiteren Breakdown geht dieses nämlich mit einer Akustik-Gitarre zuende.

Fazit:

Ja, sie sind wieder da. Doch was genau sie im Endeffekt nun machen wollen scheinen sie noch nicht so genau zu wissen. Es ist eine sehr interessante Mischung, die aber dennoch ihren Charme hat.
Mich hat das Ganze jedenfalls überzeugt. Ich mochte die Jungs immer schon eher für die härteren Geschichten, wer hätte das gedacht, aber auch die ruhigen Kisten bekommen sie immer besser hin.
Insgesamt ein rundes Album, bei dem mich 2 Songs dann aber doch zu sehr an andere Bands erinnern.
Für Searching for Solace gibt es von mir 7,5/10 Windmühlen.

Info
17. April 2024 
12:59 Uhr
Band
The Ghost Inside
Genre
Hardcore
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Markus Hauschild
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