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Any Given Day – „Limitless“

Jeder kennt sie und jeder liebt sie. Ganz klar, die Rede ist von niemand geringeren als Any Given Day. Die aus Deutschland stammende Band lebt sozusagen den amerikanischen Traum. Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 haben sie das Publikum mit ihrem dynamischen Sound in ihren Bann gezogen. Ihr Debütalbum „My Longest Way Home“ aus dem Jahr 2014 erreichte einen beachtlichen Platz 28 in den Offiziellen Deutschen Albumcharts. Ihre Reise ging mit der Veröffentlichung von „Everlasting“ im Jahr 2016 weiter, das bis auf Platz 14 der Charts kletterte und sie als mehr als nur eine digitale Sensation etablierte. Ihre ausgedehnte Tourhistorie umfasst elektrisierende Auftritte neben renommierten Bands wie Caliban, Bury Tomorrow, Trivium und Suicide Silence, was zu einer schnell wachsenden, leidenschaftlich ergebenen Fangemeinde führte.

Nun kehren Any Given Day mit ihrem neuen Album „Limitless“ zurück, das am 26. Januar 2024 über Arising Empire erscheinen wird. Getreu seinem Namen erkundet „Limitless“ Themen wie grenzenloses Potenzial und ungezügelte Kreativität. Das Album verspricht eine bahnbrechende Ergänzung ihrer Diskographie zu werden, mit Tracks, die die Grenzen des Metalcore mit innovativen Sounds und tiefgründigen Texten verschieben. Die Fans können sich auf eine Sammlung von Songs freuen, die nicht nur die unverkennbare Energie der Band widerspiegeln, sondern auch in neue, unerforschte Gebiete der musikalischen Erkundung vorstoßen. Doch nun lasst uns mal rein-sneaken und schauen, ob und wie die Band aus Gelsenkirchen uns von sich überzeugen möchte.

Tracklist:

  1. Get That Done
  2. Unbreakable
  3. Limitless
  4. Come Whatever May
  5. Apocalypse
  6. Shockwave
  7. Best Time
  8. My Way
  9. H.A.T.E. ft. Annisokay
  10. Broken Guardian
  11. Shadow Walker

„Get That Done“ als Türöffner

Any Given Day bräuchten keine Türklinken zu putzen, wenn man bedenkt wie sie ihre neue LP „Limitless“ mit dem Opener „Get That Done“ eröffnen. Es gibt direkt wie man es gewohnt ist auf die Zwölf, doch was noch viel wichtiger ist: direkt wird einem die Energie bewusst, von der die Jungs immer wieder gesprochen haben, die sie transferieren möchten. Die Band sieht den Track als eine Hymne auf ihre Einheit, Entschlossenheit und ihren Hunger nach Größe. Sie hoffen, dass der Song die Zuhörer dazu motiviert, Hindernisse zu überwinden und der Welt ihren Stempel aufzudrücken.

„We are unbreakable“

Auf dem zweiten Track „Unbreakable“ könnte es einem so vorkommen, als wollen die Gelsenkirchener mit diesem Track die Ketten um sich herum sprengen und wollen uns helfen und dabei unterstützen, dasselbe zu tun. Abermals bleibt der melodische Refrain hängen und die energiegeladenen Verse, die Vocalist Dennis Diehl zum besten gibt. Die Band beschrieb den Song selbst wie folgt:

„In einer Welt voller Herausforderungen und Widrigkeiten taucht hin und wieder ein Lied auf, das den unbezwingbaren menschlichen Geist verkörpert. Wir freuen uns, heute die Veröffentlichung eines solchen Meisterwerks ankündigen zu können. Unbreakable“ ist nicht einfach nur ein Lied, sondern eine Hymne an überwältigende Widerstandsfähigkeit und unnachgiebige Entschlossenheit. Der Text ist in eine kraftvolle Erzählung verwoben und nimmt den Hörer mit auf eine Reise, auf der er Zeuge von unerschütterlicher Stärke inmitten der turbulenten Stürme des Lebens wird. Jede Zeile des Songs, jede Melodie, ist ein Zeugnis für die menschliche Fähigkeit, sich über Herausforderungen, Verrat und Verluste hinwegzusetzen.“

Niemals aufgeben ist das Motto

An Stelle Nummer 3 folgt direkt der Titeltrack der Platte. Viele könnten sich jetzt denken, etwas früh, aber meines Erachtens passt er nach den vorherigen Songs am besten rein. Dieser Song ist so etwas wie eine Ode an den Selbstglauben und das Nicht-Aufgeben. Die Band veruscht uns mitzuteilen, dass man immer an sich selbst glauben sollte, sich niemals von Negativität aufhalten lassen und den Mut haben, sein eigenes Schicksal mit Entschlossenheit und Mut zu gestalten. Mehr brauchen wir zu diesem Zeitpunkt nicht!

Der wilde Western

Come Whatever May“ ist ein Song, der ein Gefühl von Rebellion, Stärke und Kameradschaft ausstrahlt. Und genau deswegen haben sich Any Given Day vermutlich auch zu diesem über coolen Video und der Story verleiten lassen. Die Herren in Cowboy-Stiefeln in einem alt-ehrwürdigen Western-Saloon. Für mich einer der Songs inklusive dem Video, welcher mir für immer im Kopf bleiben wird. Klar liegt das nicht nur an der Message, sondern eben ganz arg an dem Musikvideo dazu, aber hey, was soll´s.

Die Apokalypse ist nicht all zu fern

Der nächste Song greift ein Thema auf, welches in letzter Zeit, aber auch in aktueller Gegenwart, nicht viel besser den Nagel auf den Kopf treffen könnte. Mit „Apocalypse“ wurde der neue Album-Zirkel aufgegriffen, noch viel interessanter das es sich hierbei um die erste Single zur LP handelte, obwohl damals noch niemand davon wusste. Die Band kommentierte den Song wie folgt:

„Wir wollen die Botschaft verbreiten, dass wir alle in unserem Leben und in unserer Gesellschaft Verantwortung übernehmen müssen und nicht nur auf andere zeigen dürfen. Anstatt darauf zu warten, dass etwas passiert, oder einen Sündenbock zu suchen, sollten wir uns alle fragen, wie wir ein aktiver Teil der Lösung sein können und nicht Teil des Problems sind. Wenn wir alle zusammenstehen, können wir etwas bewirken und als Gewerkschaft tatsächlich etwas verändern.“

„I´m fighting through the torment“

Auf dem Song „Shockwave“ dürfen wir abermals dem brillanten Misch-Masch der Scream- und Singin-Vocals von Dennis huldigen, zudem handelt es sich hierbei um einen der djentigsten Stücke auf der LP. Ich bin wirklich davon überzeugt, dass nicht nur die Single durch die Decke gehen werden. Natürlich stelle ich auch hier keine übermäßige Neuerung fest, doch wieso auch? Any Given Day machen das, was sie richtig gut können. Von daher ist alles okay und verständlich, wieso sie genau diesen Weg weitergehen.

Als Nächstes kommt „Best Time„, ein kleiner Track mit Ohrwurmcharakter, der mit einigen schnellen, sauberen Strophen beginnt, gefolgt von einem einprägsamen, radiotauglichen Refrain. Die Growls werden immer wieder eingestreut und die Intensität nimmt stetig zu. Die Dynamik in diesem Song macht eine Menge Spaß und es ist eine eingängige Nummer, die zweifellos ein weiterer Live-Favorit sein wird.

In der Kürze liegt die Würze

My Way“ ist mit gerade einmal 2:47 Minuten der kürzeste Track auf dem Album, doch Any Given Day machen das, was sie am besten können. Die Aggression erregt hier sofort meine Aufmerksamkeit. Die Strophen sind cool mit gesprochenen Worten geprägt und die Texte sind kämpferisch nach dem Motto „my way or the highway„, was zweifellos der Ursprung des Songtitels sein muss. Mit einem Gitarren-Solo ála Marke Andy Posdziech gibt es noch einen besonderen Moment in diesem Track.

Im Anschluss daran folgt eine weitere Vorab-Veröffentlichung mit „H.A.T.E.„, welches dank des Features von Annisokay ein sehr interessantes Video hervorgebracht hat. In diesem stehen sich die beiden Bands als Protagonisten immer wieder gegenüber, fast so, als würden sie sich im nächsten Moment die Köpfe einschlagen. Die Dynamik des Songs stimmt, wie immer, und das ist für mich bei weitem das Highlight des Albums.

Broken Guardian“ hat ein schwungvolles, flottes Intro, bevor es in einen cleanen Vers mit niedrigerem Tempo übergeht. Der pochende Rhythmus aus dem Intro taucht immer wieder auf, überlagert von einigen überragenden Harsh-Vocals. Es gibt ein paar mehr gesprochene Zeilen in diesem Track, mit einem riesigen, mitreißenden Refrain, der diesem Song auch ein radiofreundliches Gefühl verleiht. Am Ende muss ich hier jedoch sagen, dass es ruhig noch einen Tick mehr hätte sein dürfen, wenn wir über die Growls und tiefen Töne von Dennis Stimme sprechen.

Der letzte Track, „Shadow Walker„, hat ein schweres, nachdenkliches Intro, bevor er in eine Strophe mit niedrigerem Tempo übergeht, gefolgt von einem cleanen Mid-Tempo-Refrain. Man erkennt mit dem Album-Closter auf jeden Fall die Linie von Any Given Day, die sie der LP verleihen wollten. Mit einem instrumentalen Outro schließen die Gelsenkirchener ihr Album.

Fazit:

Wenn ihr Fans von Any Given Day seit, werdet ihr mit diesem Album wahrscheinlich sehr zufrieden sein. Am Ende des Tages weicht die Band nur selten von ihrem Standard ab, was durchaus kein Manko sein soll, viel eher bleibt sich die Band in vielen Dingen treu und das ist in der heutigen Zeit bei vielen Mitstreitern der harten Gitarrenmusik nicht mehr so. Die Songs am Ende der Platte sind dann wiederum kleine, aber eben um so bessere Lichtblicke, wenn ihr mich fragt. Ganz klar steht im Fokus, dass die Band euch den Mut verleihen möchte, mehr Energie aufzubringen für Dinge, für die ihr sonst vielleicht nicht so viel Bock habt – und das schaffen sie abermals grandios. Wer nicht nach den ersten vier Tracks sofort die Lust verspürt, etwas zu tun, was vorher unmöglich erschien, der liebt diesen Core einfach nicht. Basta!

Rating:

Ich weiß ich wiederhole mich, aber … für den Standard, der für Any Given Day einen hohen Maßstab darstellt, vergebe ich „Limitless“ am Ende 7 von 10 Punkten. Die Erfrischung hat mir letztendlich etwas gefehlt, heißt nicht, dass die Band es nicht auch in die Top 10 der Charts verdient hätte. Also ran da!

Info
24. Januar 2024 
22:47 Uhr
Band
Any Given Day
Genre
Metalcore
Autor/en

 Seb

Fotocredit/s
Pressefoto
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