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ATREYU – „The Beautiful Dark Of Life“ 

Am 8. Dezember 2023 veröffentlicht die kalifornische Band ATREYU ihr neues Album „The Beautiful Dark Of Life“. ATREYU sind zwar ursprünglich im Metalcore zu Hause, stehen aber dennoch für viel Variabilität. Wie ihr neues Album dementsprechend klingt, haben wir einmal für euch herausgefunden. 

Wir blicken auf 25 Jahre Bandgeschichte zurück:

Zunächst aber noch ein paar generelle Infos zu ATREYU und „The Beautiful Dark Of Life“: 

Die Band gibt es seit 25 Jahren und sie besteht aktuell aus Sänger Brandon Saller, Gitarristen Dan Jacobs und Travis Miguel, Porter McKnight der für Bass und Gesang zuständig ist sowie Schlagzeuger Kyle Rosa. ATREYU gelten als frühe Mitbegründer der damals frisch aufkeimenden Metalcore Szene. Dennoch gilt die Band inzwischen als relevanter denn je zuvor. Mit grenzüberschreitenden Einflüssen aus dem Pop-Punk, Hardcore, Thrash und 80’s Rock spielt ATREYU eine wesentliche Rolle in der zunehmend Genre-vermischenden Welt. 

Dazu sagt Bassist und Vokalist Porter McKnight: 

ATREYU is a place for everyone, us included, to be open and to be themselves. When you are with us, you are free. Have fun. Make friends. Create memories.“.  

Diese von McKnight beschriebene Freiheit und Offenheit spiegelt sich auf dem neuen Album der Band besonders wider: ATREYUs neuestes Album „The Beautiful Dark Of Life“ beinhaltet fünfzehn wirklich vielseitige Songs und wird durch Spinefarm Records veröffentlicht. Im Internet lassen sich bereits acht Musikvideos sowie ein live Video zu Songs des neuen Albums finden. 

Nun aber wirklich zur Musik selber… 

Tracklist 

01 DROWNING 
02 INSOMNIA 
03 CAPITAL F 
04 GOD-DEVIL 
05 WATCH ME BURN 
06 GOOD ENOUGH 
07 DANCING WITH MY DEMONS 
08 GONE 
09 I DON’T WANNA DIE 
10 IMMORTAL 
11 (i) 
12 DEATH OR GLORY 
13 FOREVERMORE 
14 COME DOWN 
15 THE BEAUTIFUL DARK OF LIFE 

01 DROWNING 

„DROWNING“, der erste Song des Albums steht direkt für die oben angesprochene Variabilität. Während der Hörer anfangs durch einen musikalischen Spannungsaufbau in den Song entführt wird, kommen schnell die härteren Schlagzeug- und Gitarrensounds dazu. Auffällig ist hier zunächst ein ständiges hin und her zwischen Spannungsaufbau und ruhigeren Passagen, bis im Chorus dann mit aller Intensität die Drums und Gitarren einsetzen. Insgesamt ist der Track eine gute Mischung aus melodischen Momenten und Breakdowns. Der häufige Wechsel zwischen den Screams und den melodischen Teilen im Song muss nicht jedermanns Geschmack sein, hat mir persönlich aber beim Hören gut gefallen und viel Abwechslung in den Song gebracht. 

02 INSOMNIA 

Der zweite Track, „INSOMNIA“, erinnert durch den anfänglichen musikalischen Spannungsaufbau fast an Filmmusik, die sich dramatisch zuspitzt. „INSOMNIA“ hat einen deutlich gradlinigeren Aufbau bis hin zum Chorus und keinesfalls so einen starken Wechsel zwischen ruhigen und härteren Passagen im Song, wie „DROWNING“ zuvor. Dennoch kommen ab der Hälfte des Songs auch die Screams des Sängers besser zum Vorschein. Ebenso finden sich im Verlauf des Liedes abermals härtere Drums und Gitarrenklänge wieder. Die Dramatik der eben beschriebenen Filmmusik Einflüsse erscheint immer mal wieder im Track und ist einzigartig auf diesem Album.  

03 CAPITAL F 

„CAPITAL F“ sticht beim ersten Hören aus den ersten drei Songs als deutlich härter hervor. Der Track überzeugt von Anfang an mit heavy Gitarrenklängen und Drums, wie man es sich als Metal Fan wünscht. Genauso heavy kommen auch die Screams schon direkt am Anfang zum Einsatz.  

04 GOD-DEVIL 

„GOD-DEVIL“ überzeugt besonders durch ein Gitarrensolo in der zweiten Hälfte des Songs und durch Drums, die sehr im Vordergrund stehen. Im Gegensatz zu „CAPITAL F“ findet sich in „GOD-DEVIL“ wieder ein Singalong m Lied, welcher live sicherlich zum laut Mitsingen anregt. Interessant ist auch das Klavier im Outro des Songs. Durch die klassischen Töne wird ein großer Kontrast zum Rest des Songs geschaffen. 

05 WATCH ME BURN 

Mit „WATCH ME BURN“ hat ATREYU anscheinend enormen Wert auf melodische Gitarrenriffs gelegt. Während der Song eher weniger heavy anfängt, wird man nach kürzester Zeit doch von starken Gitarrenriffs und dem Schlagzeug eingeholt. Am Ende des Tracks finden sich dann auch die melodischen Gitarrenklänge. Musikalisch ist „WATCH ME BURN“ nicht ganz so aufregend, wie manche der anderen Tracks. Dennoch aber ein Song, den man sich gut anhören kann. 

06 GOOD ENOUGH 

Track Nummer sechs mit dem Titel „GOOD ENOUGH“ sticht besonders durch den meiner Meinung nach sehr gelungenen Anfang heraus. Hier findet sich eine Mischung aus Klassik und Metal, die dem Song eine besondere Note verleiht. Dennoch ist der Singalong verglichen mit anderen Titeln auf dem Album meiner Meinung nach schwächer und nicht so gut mitsingbar.  

07 DANCING WITH MY DEMONS 

Bei „DANCING WITH MY DEMONS“ fallen sofort das eindringliche Intro und die eindrucksvollen und abwechslungsreichen Vocals auf. Besonders die Growls stechen hier als großer Unterschied zu anderen Songs hervor. Wie der Songtitel schon andeutet, kann man gehörig die Hüften dazu schwingen. Dieser Track gehört zu einem meiner Favoriten auf diesem bunt gemischten Album, da er teils sehr melodisch, dann aber auch wieder sehr heavy klingt. Der Chorus ist einer, der im Ohr bleibt und auf den sich Fans der Band sicherlich auch live sehr freuen können.  

08 GONE 

Mit „GONE“ beginnt die zweite Hälfte des Albums. Beim ersten Hören hatte ich kurz Flashbacks zu meiner Kindheit in den 2000er Jahren. Der Song erinnert mich sehr an Songs der ersten Pop-Punk oder Emo Bands, die ich als Kind im Fernsehen verfolgt habe. Entsprechend wundert es mich auch nicht, dass der musikalisch weitestgehend fröhlich klingende Song mit melancholischen Lyrics ausgestattet wurde. Der Text behandelt das Scheitern daran, jemanden richtig lieben zu können und die Machtlosigkeit, wenn diese Person einen dann verlässt. Der screaming Teil in der zweiten Hälfte des Songs untermalt schlussendlich aber die Lyrics und sorgt für Abwechslung. Insgesamt ein Song, der mir ebenfalls sehr gut gefällt.  

09 I DON’T WANNA DIE 

„I DON’T WANNA DIE“ ist geprägt von mächtigen Gitarrenklängen und sticht durch die Orgel am Anfang des Liedes hervor. Während bei „GONE“ eher auf Widersprüche zwischen Musik und Text gesetzt wurde, scheint mir hier das Gegenteil der Fall zu sein. Der dramatische Touch in der Musik untermalt die Lyrics perfekt, so singt Brandon Saller zum Beispiel: 

„I gotta find a way to survive 
Cause I don’t wanna die“. 

Auffällig ist, dass dieser Song durch seine Dramatik fast schon wie ein letzter, abschließender Song eines Albums klingt. Aber nicht so schnell, denn es kommen noch ein paar wirklich gute Songs! 

10 IMMORTAL 

„IMMORTAL“ ist der nächste Track auf dem Album. Dieser Track ist mir besonders dadurch aufgefallen, dass er von vornherein sehr eingängig ist. Gerade die hohen gewaltigen Töne der ersten Hälfte in Kombination mit den verzerrten Vocals und Screams in der zweiten Hälfte sorgen für eine gute Mischung. Wer sowohl Fan von melodischen hohen Tönen als auch von Screams und Dramatik ist, wird diesen Song sicherlich auch mögen. Alleine das kraftvolle Intro lässt einen beim Hören immortal fühlen. 

11 (i) 

Der nächste Song mit dem Titel „(i)“ ist nach einem kurzen ruhigeren Intro entsprechend der tiefgründigen Lyrics auch musikalisch entsprechend bedacht aufgebaut. In dem Lied wird die Frage nach der eigenen Identität besungen. So heißt es im Chorus: 

„It feels like the old me is dead inside 
Inside 
Peel back the layers of my skin 
Who am I“. 

Um die Schwere der im Text besungenen Ungewissheit zu untermalen, werden immer wieder gezielt Screams im Chorus eingesetzt. Auch der auffällige Titel „(i)“ scheint nicht unüberlegt gewählt worden zu sein. Die Lyrics und das Zusammenspiel mit den Instrumenten wirken sehr persönlich, weshalb der herausstechende Titel „(i)“ dem Song als Gesamtwerk noch mehr Tiefe verleiht und zum Nachdenken anregt.  

12 DEATH OR GLORY 

„DEATH OR GLORY“ ist mit 4:14 Minuten der längste Track auf dem Album und zeichnet sich unter anderem durch ein Feature mit der Singer-Songwriterin Sierra Deaton aus. Der Song fängt sehr ruhig mit einem Klavier an, bis man von einem plötzlichen Drop gepackt wird. Was diesen Song von den meisten anderen unterscheidet sind die Rap Elemente von Sänger Brandon Saller und die zarten leisen Töne von Sierra Deaton am Ende des Songs. Auch ist „DEATH OR GLORY“ der einzige Song auf dem Album, der in dieser Intensität Gebrauch von Vocal-Überlagerungen macht. Insgesamt wurde hier ein Song geschaffen, der extrem unterschiedliche Facetten zeigt und bei dem großer Wert auf Harmonie zwischen den verschiedenen musikalischen Elementen gelegt wurde.  

13 FOREVERMORE 

„FOREVERMORE“ sticht besonders aus den anderen Songs von „The Beautiful Dark Of Life“ heraus. Der Song zeichnet sich dadurch aus, dass er insgesamt viel sentimentaler klingt als die anderen Songs. Außerdem sorgen die akustischen Gitarrenklänge und die Streichinstrumente in dem Lied dafür, dass die hoffnungsvolle Message der Lyrics unterstrichen wird. „FOREVERMORE“ beweist erneut, dass ATREYU musikalisch absolut vielseitig sind und sich auch von einer verletzlichen Seite zeigen können. 

14 COME DOWN 

„COME DOWN“ sorgt für frischen Wind nach dem ruhigen Song zuvor. Genauso, wie in „DEATH OR GLORY“ wurde auch in „COME DOWN“ von Rap Elementen Gebrauch gemacht. Bemerkenswert sind hier die Drums, die wirklich stark im Vordergrund stehen und dem Song sein Alleinstellungsmerkmal verleihen. Grundsätzlich ist „COME DOWN“ nicht extrem aus anderen Songs des Albums hervorgestochen, dennoch ist es definitiv ein empfehlenswerter Track, den man sich gut anhören kann. 

15 THE BEAUTIFUL DARK OF LIFE 

Mit Song Nummer fünfzehn haben wir den Titeltrack sowie den letzten Song des Albums erreicht. „THE BEAUTIFUL DARK OF LIFE“ zieht einen innerhalb kürzester Zeit schlagartig in seinen Bann. Mit massiven Klängen von Schlagzeug und Gitarren sowie vielfältigen Vocals stellt dieser Song einen würdigen Titeltrack dar. Die Vielfältigkeit des gesamten Albums kommt hier noch einmal zum Vorschein. Ob gewaltige Instrumentals oder einen Chorus zum Mitsingen, bei „The BEAUTIFUL DARK OF LIFE“ ist etwas für jeden dabei. 

Fazit 

Insgesamt stellt „The Beautiful Dark Of Life“ ein wirklich abwechslungsreiches Album dar, welches alle möglichen musikalische Grenzen überschreitet und die Bandmitglieder mit ihrem Können glänzen lässt. Wie Spinefarm Records schon über ATREYU geschrieben hat, betreibt die Band mit ihrer Musik in der Tat das „boundary-breaking“ auf hohem Niveau. Auch seinem Titel wird das Album mehr als nur gerecht. Die Lieder verarbeiten in verschiedensten Weisen sowohl die schönen als auch die dunklen Seiten des Lebens. An der ein oder anderen Stelle haben mich einzelne Songs leider kurz verloren, da sie musikalisch trotz großer Vielfalt recht ähnlich zu anderen Songs auf dem Album sind. Dennoch steht jeder Song an sich für viel Abwechslung. Also: Ein sehr gelungenes Album, bei dem man sowohl die Songs einzeln, als auch das Album im großen Ganzen jedem ans Herz legen kann!  

Dafür gibt es von mir 9/10 Punkten! 

Info
8. Dezember 2023 
14:57 Uhr
Band
Atreyu
Genre
Metalcore
Autor/en

 Matilda

Fotocredit/s
Pressefoto
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