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Being As An Ocean – Death Can Wait

Leute, der Tod kann warten: Being as an Ocean veröffentlichen ihr neues Album Death Can Wait am Freitag, den 02. Februar 2024, via Out of Line Music. Seit 2011 liefern die Jungs aus Südkalifornien Melodic Post-Hardcore für Herz und Ohr. Schaffen sie das auch diesmal? Hören wir mal rein in die 40 Minuten von Death Can Wait

Die Tracklist

  • Beautiful Agony
  • Swallowed By The Earth
  • Purest Love
  • …Gave It A Voice So That My Heart Could Speak
  • Flesh and Bone
  • Gloom
  • Paradise In My Mind
  • Snake
  • Death Can Wait
  • The Fullness Of My Being

Taucht ein in das Tränenmeer

Beautiful Agony agiert als Intro und verleitet dazu, tief in die Atmosphäre von Being as an Ocean (BAAO) einzutauchen. Das anfängliche Meeresrauschen läutet das Album gebürtig ein. Lehnt euch zurück, genießt das Meer voller Melancholie. Lasst euch treiben auf dem Rettungsring namens Death Can Wait.. (Versprochen, ab jetzt drop ich keine Ozean-Wortspiele meeer.)

Am besten lässt sich das Album mit Adjektiven aus der Gefühlswelt beschreiben: emotional, herzzerreißend, persönlich, melancholisch und doch hoffnungsvoll. Durch die Mischung aus tiefgründigem, anspruchsvollem und teilweise gesprochenem Lyrics mit vielfältigen, mal sanften, mal dynamischen Instrumentals (Gitarren, Bass und Drums) haben BAAO ihren eigenen Stil entwickelt. Besonders stechen die duellierenden Gesangsstimmen von Joel Quartuccio, der mit unverkennbarer Leidenschaft die Worte spricht oder schreit, und Michael McGough, der emotionale Clean Vocals beiträgt.

Spoiler: The Fullness Of My Being

Vier Songs sind bereits vor Albumrelease als Auskopplungen in EP-Form erschienen. Die EP und ihr erster Track teilen sich den Titel The Fullness Of My Being. Zusätzlich strahlen darauf die neuen Diamanten Flesh and Bone, Swallowed By The Earth und Death Can Wait. Die Songs erzählen mit offenherzigen Songtexten über die Suche nach Hoffnung sowie dem Sinn des Lebens und dienen als Unterstützung in schwierigen Lebensphasen. Auch musikalisch bereitet die EP auf das darauf aufbauende Album vor. Mit der EP präsentiert BAAO bereits ihre volle Stimmpalette von verzerrtem Sprechgesang über Screaming-Parts bis hin zu Clean Vocals kombiniert mit darauf abgestimmten Instrumentals.

Gewohnt gefühlvoll und mehr!

Doch das Album Death Can Wait kann mehr, was mit dem Intro direkt zu Beginn angeteasert wird. Purest Love und …Gave It A Voice So That My Heart Could Speak stechen mit besonders sanften Klängen direkt ins Herz, bleiben aber dennoch kraftvoll. 

In eine ähnliche Richtung schlägt BAAO mit Gloom und Paradise In My Mind. Mit Ohrwurm- und Gänsehaut-Garantie bringen sie tierisch gute Melodien mit. Dabei zeigt sich McGough von seiner poppigeren Seite, jedoch bringen die leidenschaftlichen Screaming-Parts begleitet von energetischem Schlagzeug die gewohnte Hardcore-Note mit ein.

An der ein oder anderen Stelle experimentiert das Album mit elektronischen Elementen und Stimmenverzerrern und vernachlässigt dabei nicht die Rockgitarren und dynamischen Drums. Diese Mischung kommt insbesondere bei Snake zur Geltung.

Der Tod kann warten… oder nicht?

Kurzweilig und mit wichtiger Message glänzt der Namensgeber und gleichzeitig der Plottwist des Albums. Death Can Wait soll nicht beschreiben, dass der Tod warten kann. Im Gegenteil. Während, je nach Generation, der eine vielleicht “YOLO” (You only live once) oder die andere “Memento mori” (Bedenke, dass du stirbst) sagen würde, äußert BAAO “We can’t keep living like death can wait” (Wir können nicht so weiterleben, als ob der Tod warten könnte). Genießt die schönen Momente!

“Death Can Wait is about living in the moment, without judgement or fear of circumstance. Taking each day as it comes, and not banking to hard on the future, as none of us know how much time we truly have in this life. Memento Mori. It’s about being mindful of the gift that life is and not squandering it on frivolous or excessive excitements, distractions, diversions; being focused on our goals, aspirations, passions, and constructive obsessions. Living life as if this day is our last, while being prepared to greet Death, when it arrives, as a friend and natural part of this beautiful life.”

Being As An Ocean über ihr neues Album

Full-Circle-Moment

Während die EP The Fullness Of My Being mit gleichnamigem Titel beginnt und mit Death Can Wait aufhört, schließt das Album Death Can Wait mit The Fullness Of My Being ab. Was eine runde Sache! Die Tracks unterstreichen den Aufruf, die eigene Existenz und wertvolle Momente zu zelebrieren.

Ihr merkt schon, es ist schwierig die Musik von BAAO mit wenigen Worten zu beschreiben – ihr müsst sie fühlen! Innerhalb der Songs wird für viel Abwechslung gesorgt. Dahingegen unterscheiden sich die einzelnen Lieder beim ersten Hören nicht sonderlich voneinander. Das führt jedoch zu einem in sich stimmigen Album. Beim näheren Anhören und Verinnerlichen der Texte wird das Herzblut, das in die Tracks gesteckt wurde, deutlich. Dran bleiben lohnt sich also!

Fazit

BAAO ist für mich ein Gefühl, das im Herzen weh tut und gleichzeitig tröstlich wirkt. Diese Emotionen haben sie auch mit Death Can Wait schmerzlichst hervorgerufen. Stilgetreu mit tiefgründigen Texten, melancholischen Melodien gepaart mit frischen Klangelementen, liefert das neue Release rundum ab. Wer bisher nichts mit BAAO anfangen konnte, wird es auch mit diesem Album nicht tun. Wer Fan ist, wird sich freuen! Von mir als Fan gibt es 8 von 10 Punkten.

Info
2. Februar 2024 
10:00 Uhr
Band
Being as an Ocean
Genre
Post-Hardcore
Autor/en

 Katrin

Fotocredit/s
Pressefoto
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