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Avenged Sevenfold – „Life Is But A Dream…“

Ganze sieben Jahre mussten Fans von Avenged Sevenfold auf ein neues Album warten. Nun bis jetzt, denn diesen Freitag erscheint das neue Album „Life Is But A Dream“!

Das Album wurde über einen Zeitraum von vier Jahren geschrieben, aufgenommen und wurde durch die Schriften und die Philosophie von Albert Camus inspiriert. Dementsprechend sind die Texte im Existenzialismus und Absurdismus verwurzelt.

Ich für meinen Teil freue mich sehr auf die Scheibe, sind die Jungs doch vor vielen Jahren mit „City Of Evil“ und dem Self-Titled Album mein Einstieg in härtere musikalische Gefilde gewesen. Leider hat mich das letzte Werk „The Stage“ massiv enttäuscht und umso gespannter bin ich heute auf den Nachfolger.

Was die Scheibe bereit hält und ob die Jungs nach sieben Jahren noch überzeugen, erfahrt hier jetzt in unserer Review:

Tracklist:
01. Game Over
02. Mattel
03. Nobody
04. We Love You
05. Cosmic
06. Beautiful Morning
07. Easier
08. G
09. (O)rdinary
10. (D)eath
11. Life Is But a Dream…

Ist das Spiel von Anfang an schon vorbei?

Der erste Track „Game Over“ startet mit einer sanften Akustik Gitarre in das Geschehen, ehe er von einem doch sehr an die „City Of Evil Erä“ erinnernden Part abgelöst wird. Hier stimmt alles, was ein Fan von A7X benötigt und es darf auch ordentlich gegroovt werden. Nach 2 Minuten wird das Tempo gedrosselt und es kommt ein sehr sehr ruhiger Part von M. Shadows feat. Klavier.

„Mattel“ darf weiter in die Saiten hauen und nein, wir meinen nicht das Spielzeug:

Der Song startet zu Anfang recht unspektakulär und entwickelt mit jeder weiteren Sekunde einen Dynamischen Lauf mit ganz viel Groove. Es wird sehr viel Fokus auf Atmosphäre und deren Stimmung gelegt. Das Finale darf dann noch mal deutlicher ausbrechen und M.Shadows darf seine markanten Shouts einsetzen. Ein Song, wie wir ihn von A7X so noch nicht kennen, aber dies wird uns heute noch öfter passieren.

Kommen wir zur ersten Single „Nobody“:

Ich muss ehrlich sein mit dieser Nummer, denn zu Anfang habe ich sie regelrecht gehasst. Erst nach dem 5. oder 6. mal hören, hat der Song etwas bei mir bewirkt. Wirkte der Song anfangs noch einfallslos, lieblos oder gar langweilig, so wirkt er jetzt für mich genau gegenteilig. Die Gitarren drücken doch ordentlich nach vorne, das Schlagzeug wird gekonnt hervor gehoben, die symphonischen Parts bieten die nötige „epicness“ und auch die Vocals von Shadows sind doch eigentlich echt fett. Gebt dem Song ein paar Chancen und vielleicht holt er euch auch am Ende ab, wenn er es nicht eh schon getan hat.

Ihr wollt es verrückt, ihr bekommt es verrückt:

Den Anfang muss ich leider einfach als unmöglichen total Ausfall beschreiben, doch zum Glück ist dieser nach 0:40 Minuten vorbei. Denn danach geht „We Love You“ in Staccatoartige Gitarrenparts über, die dank Shadows ordentlich Fahrt aufnehmen. Der Track darf endlich wieder mehr auf die 12 geben und zeigt die Band von seiner älteren Seite. Die schon fast hypnotischen Zwischenparts sorgen noch mal für den besonderen A7X Wohlfühlfaktor. Das Ende faded über eine Minute mit einer Akustik Gitarre langsam aus.

Cosmic“ startet wieder behutsam ins Getümmel und öffnet dann Raum für epische Gitarren Soli und starke Vocal-Performances. Der typische Sound von Gitarrist Synyster Gates ist auch endlich wieder da und fiedelt nur so vor sich hin. Stimmungstechnisch nimmt sich „Cosmic“ mehr zurück und bewegt sich eher im Mantel einer Ballade. Gegen Ende kommt leider wieder der sehr inflationär eingesetzte Autotune, der mir mehr den Spaß raubt als gibt. Mit seinen 7:31 Minuten ist es auch der längste Song vom Album, wobei man sich die letzten Autotune Minuten hätte sparen sollen, da der Song eigentlich richtig richtig gut ist.

Es werden neue Klänge erforscht:

Mit „Beautiful Morning“ werden sphärische Klänge ergründet. Fokus liegt hier überwiegend auf den Staccatogitarren gepaart mit Shadows Vocals. Der Song erzeugt eine beklemmende Stimmung, die durch die Vocals noch mal verdeutlicht werden.

„You walk on water, but the water swallows you“

Auch diese Nummer zeigt die Band von einer Seite, die wir noch nicht kennen.
Der Mid-Part bricht noch mal komplett mit dem Konzept des Songs, ehe er von einem Gitarren-Solo abgelöst wird.

Folgt nun leichte Kost?

Wenn man Autotune als leicht betrachtet, dann ja. Leider ist nämlich genau der wieder am Start.
Er wird zwar kurz von fetten Riffs abgelöst, doch er kommt leider immer wieder zum Vorschein.
Ich verstehe den Sinn davon einfach nicht und auch wenn der Song handwerklich echt gut gemacht ist, raubt er mir hier den letzten Nerv.

Gott bist du es?

Die nächsten drei Tracks „G“, „(O)rdinary“ und „(D)eath“ fassen wir in einem Abschnitt zusammen, da sie offensichtlich zusammen gehören. „G“ startet als richtige Jam-Session und lässt jedem Bandmitglied ordentlich Raum zum glänzen. Auch das weibliche Feature passt gut in das Konzept. „(O)rdinary“ startet mit weirden Melodien, während Shadows sanfte Vocals hinzugeben darf. Auch hier kommt wieder der Autotune zum Einsatz, der genauso wenig passt, wie Helene Fischer auf dem Wacken. Ich verstehe einfach nicht, wieso dieser so übertrieben eingesetzt wird, da Shadows eigentlich ein begnadeter Sänger ist. Versteht mich nicht falsch, der Einsatz davon ist vollkommen ok und Bands wie Bring The Horizon wissen z.B. wie man diesen gekonnt einsetzt, doch hier ist er einfach deplatziert. „(D)eath“ startet mit leichtem Orchester und sanften Vocals. Nach einer Minute kommt ein Lichtblick, der zumindest kurz hoffen lässt, dass der Song Fahrt aufnimmt. Pustekuchen, der Track bleibt auf dem gleichen Level und lässt rein Shadows das Bühnenlicht. An sich bilden die drei Tracks ein stimmiges Konzept, nur final abholen können auch diese nicht.

War alles vielleicht nur ein Traum?

Das Finale bildet der Titeltrack und hier haben wir doch zum Schluss noch mal hohe Erwartungen auf geile Riffs, fette Vocals und stampfende Drums. Naja was soll ich sagen, das Finale wird rein von einem Klavier bestritten und ist mit seinen 4:29 Minuten einfach viel zu lang und ohne jedes Highlight.

Fazit:

Da ist es also das neue Album von Avenged Sevenfold. Nun was soll ich sagen, die Scheibe macht mich stellenweise echt sprachlos. Von genialen wie auch verrückten Momenten ist alles dabei und am Ende überwiegt wohl das verrückte. Leider versuchen die Jungs auf „Life Is But A Dream“ viel zu viel und verstricken sich zusehend in abstrusen Autotuneparts, wie auch anderen wilden Eskapaden. Musikalisch ist das Album jedoch auf aller höchsten Niveau und auch die Produktion kann sich sehen lassen. Leider ist ab Track 8 für mich Schluss und man hätte es vielleicht bei einer EP oder halt nur 7 Songs belassen sollen.
Für Die-Hard-Fans wird die Scheibe wohl ein Schlag in die Magengrube sein und ich glaube auch, dass das Album nicht für die breite Masse gemacht ist. „Life Is But A Dream“ hat definitiv seine Momente und weiß stellenweise auch zu überzeugen, trotzdem kann es mich am Ende nicht final abholen.

Für „Life Is But A Dream“ gibt es 5/10 Punkte

Info
28. Mai 2023 
22:14 Uhr
Band
Avenged Sevenfold
Genre
Alternative-Metal
Autor/en

 Maik

Fotocredit/s
Brian Catelle
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