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Senna – Stranger To Love

Das deutsche Quartett rund um Simon Masdjedi (Gesang), Marcel Dürr (Gitarre), Fabian Cattarius (Bass) und Viktor Warzecha (Schlagzeug) die zusammen Senna bilden haben mit ihrer EP A Moment Of Quiet bereits ein Händchen für einfühlsamen Post-Hardcore mit einem progressiven Einschlag bewiesen und durften Anfang des Jahres zusammen mit den namenhaften Gruppen The Devil Wears Prada, Kingdom Of Giants und Ocean Grove durch die hiesigen Lande touren.

Nun steht mit Stranger To Love das erste vollwertige Album an, welches am 23.05.2025 (via SharpTone Records) erscheint und was die insgesamt 11 Songs zu bieten haben, findet ihr in der nachfolgenden Kritik heraus:

Tracklist:
1. Hurricane
2. Rain
3. Blackout
4. High Note
5. Bodyguard
6. Drunk Dial Anthem
7. Potential
8. Breeze
9. Cliffhanger
10. NS:LC
11. Polarised (feat. Our Mirage)

Beispielhafter Einstieg

„Stranger To Love“ startet mit 4 Songs die bereits als Singles veröffentlicht wurden und somit direkt zum Start einen starken Einstieg in die Platte bieten.

„Hurricane“ setzt mit groovigen Riffs, Gitarren Leads und einem griffigen Chorus genau die richtigen Akzente, die mit dem nachfolgenden Song „Rain“ schon in ein Highlight gipfeln. Hier wird bereits der Kurs für die wahnsinnig dichte Atmosphäre gesetzt. Hier bekommt man bereits ausgeklügeltes Songwriting geboten, dass durch Nuancen, wie das punktuierte Solo von Marcel Dürr bestechen.

„Blackout“ schnappt sich diesen Aufschwung, steigt mit Akustisch untermalten Gitarren ein, die sich durch den Verse ziehen und dank Simon’s Betonung der Worte und den Akkord Abfolgen zum Zurücklehnen einladen, doch fallt nicht vom Stuhl oder der Couch wenn der Breakdown einsetzt.

„High Note“ setzt auf hohe Energie, doch bevor es zu dem treibenden Chorus kommt, kann man sich an den funkig anmutenden Bass im 1. Verse ergötzen.
Auch dieser Song setzt durch Akzente in der Produktion auf Abwechslung, sodass jede Stelle im Song auf seine eigene Weise strahlen darf und eben jene Abwechslung schon ein Highlight für sich ist.

Somit wären die bockstarken Singles abgehakt, wie geht es weiter? Genau: Senna tun Senna Dinge auf diesem Album, grooven sich von links nach rechts durch und tapezieren ihre musikalischen Wände in eine Atmosphäre, nach der man sich die Finger lecken möchte.

„Bodyguard“, die zuletzt veröffentlichte Single „Drunk Dial Anthem“ und „Breeze“, das mit dezent eingesetzten Synthwave Elementen erneut für Abwechslung sorgt: Hier sitzt in jedem Track jedes Detail im Arrangement Sektor.

Das Potenzial zu etwas Großem?

Habe ich schon die Atmosphäre erwähnt? Auch „Potential“ ist auf ein Neues wahnsinnig gut arrangiert und der wunderbare Funk Einschlag sorgt im Umkehrschluss für den bereits etablierten Drive und man kommt nicht umher, sich in Bewegung zu setzen. Gerade „Cliffhanger“ dürfte ein heißer Anwärter für Singalongs bei Live Shows werden, denn hier gibt es erneut einen hymnischen Chorus geboten, der Ohrwurmcharakter mit sich bringt.


An dieser Stelle ist es fast schon zu gut um wahr zu sein, mit welch hohem Niveau die Formation agiert und die Krone wird dem ganzen durch die letzten beiden Tracks „NS:LC“ und „Polarised“ aufgesetzt.
„NS:LC“ ist wieder ein schieres Ambiente Monster, das wieder einmal mehr unter Beweis stellt wie versiert alle Mitglieder agieren. Abgerundet wird die Reise mit „Polarised“, auf dem sich Timo Bonner von Our Mirage die Ehre erweist, zusammen mit Simon einen Schlagabtausch im stimmlichen Bereich betreibt und auch jedes Mitglied im instrumentalen Bereich einen wunderschönen Unterbau beschert.

Fazit:

Ich komme nicht umher auch in den abschließenden Worten zu betonen, was Senna mit ihrem Erstlingswerk für eine dichte Atmosphäre erschaffen haben. Stranger To Love ist eindringlich, regt zum Tanzen an, setzt Akzente, offenbart dank durchdachte Arrangements eine Schönheit, die sich im Herzen einnistet und bringt genau die richtige Prise an Härte in den Hörfluss. Rundum bietet die Formation durch die Bank weg ein hohes Maß an musikalischer Finesse, das nicht weniger als 9 von 10 Punkten von mir bekommt.

Wer es nun kaum abwarten kann auch Live in den Genuss der Gruppe zu kommen, dem sei die kommende Tour als Support für Chaosbay ans Herz gelegt:

Info
22. Mai 2025 
19:37 Uhr
Band
Senna
Genre
Post-Hardcore
Autor/en

 Jan

Fotocredit/s
Pressefoto
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