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Vitriol – Suffer & Become

Eine aufstrebende Größe im Death Metal: Vitriol bringen diese Woche ihr lang ersehntes Album „Suffer & Become“ raus.
Das letzte vollwertige Album ist bereits ein halbes Jahrzehnt her.
Was kann das neue Album also? Und hat sich das Warten gelohnt? Hier erfahrt ihr es:

Tracklist

  • Shame and its Afterbirth
  • The Flowers of Sadism
  • Nursing from the Mother Wound
  • The Isolating Lie of Learning Another
  • Survival’s Careening Inertia
  • Weaponized Loss
  • Flood of Predation
  • Locked in Thine Frothing Wisdom
  • I am Every Enemy
  • He Will Fight Savagely

Ein Feuerwerk auf die Synapsen:

Nach einem Intro, hehe damit haben sie mich direkt, wird dem Gehirn und der Double-Bass keine Verschnaufpause gegeben. Wenn Flash Gitarre spielen könnte, würde es wahrscheinlich exakt so klingen.
Ein lustiges Kuddelmuddel an satten sowie schnellen Drums, technisch versierten und interessanten Gitarren und mehr als passenden Vocals bieten einen Einstieg sondergleichen. Hier knattert es fast 7 Minuten, herrlich. Die Gitarrensoli werden keinesfalls langweilig und auch das durchgehende Geschepper der Double-Bass lässt mich grinsend zurück. Hut ab!

Stimmungsaufbau a la Cattle Decapitation:

Ein langsam stampfendes und von Gitarren begleitetes Schlagzeug führt tief und schiebend in den nächsten Song. Nach knapp einer Minute geht es jedoch zurück in die gewohnte Schepperei.
Wie man in Fachkreisen sagt: Knattatazong! Auch hier dürfen Soli und Ausflüchte in den technischen Death Metal nicht fehlen. Es klingt als hätte Cattle Decapitaion ein Kind welches jahrelang pumpen war und dazu Steroide genommen hat.

Zeit im Kreis zu laufen:

So langsam es gerade noch in den Track The Flowers of Sadism startete, so schnell geht es bei Nursing from the Mother Wound. Ab Sekunde eins rattert es uns instrumental den Haaransatz nach hinten. Hier werden keine Gefangenen gemacht!
Ich verstehe nicht wie ein Drummer so ein Tempo über die Zeit beibehalten kann ohne umzukippen. Wahnsinn! (Warum schickst Du mich in die Hölle? Hölle! Hölle! Hölle! Hölle!)

Schwer und Tief. Also so richtig:

Ein Einstieg, der Seinesgleichen sucht. The Isolating Lie of Learning Another startet mit dermaßen tiefen Gitarren, dass man denken könnte, es wäre ein Bass. Das Schlagzeug schließt sich mit langsamem Geschiebe an, ehe es nach einer Minute in gewohnt schnelle Gefilde geht.
Und wieder stelle ich mir die Frage: „Was nimmt dieser Drummer für Drogen? Will auch!“
Das Gitarrensolo gegen Ende schmiegt sich herrlich ein, es klingt fast wie Clean Gesang in meinen Ohren.
Ein perfekter Track! Schon wieder!

Instrumentale Abwechslung:

Survival’s Careening Inertia beginnt mit akustischen Gitarrenintro. Dieses wird nach kurzer Zeit von einer Double-Bass sowie einem leichten Chor begleitet. Habe ich so auch noch nicht gehört, höchst interessant und abwechslungsreich.
Nach ca. der Hälfte des Songs ballerts allerdings wieder gottlos, allerdings vollständig ohne Gesang. Klasse.

Doch wieder Stimmen:

Weaponized Loss startet ebenfalls instrumental, denkt sich aber nach kurzer Zeit „Hehe, verarscht!“.
Etwas was ich bisher kaum angesprochen habe: Die absolut passenden und kraftvollen Stimmen in allen Geschrei-Lagen von Sängern Adam Roethlisberger und Kyle Rasmussen.
Sie schmiegen sich perfekt in das instrumentale Geschehen ein und ergeben eine wunderbare Death Metal Symbiose.

Die Snare klingt aber lustig:

Flood of Predation hat ein Erkennungsmerkmal, was ihn von allen anderen Tracks bisher unterscheidet: Die Snare klingt nicht nach Death Metal, sondern eher Slam oder Metallica’s St. Anger.
Ich finde es passend. Nichtsdestotrotz bietet auch dieser track die bekannten Merkmale: Geballer aus den tiefsten Untiefen der Hölle, Gitarrensoli, kraftvolle Vocals und aua im Hirn.

Wer knattert so spät durch Nacht und Wind?

Es sind Vitriol mit Locked in Thine Frothing Wisdom. Holy Guacamoly rattert es.
Die Jungs schaffen es unglaublicher weise noch immer eine Schippe Brutalität drauf zu setzen.
DAS ist Death Metal wie ich ihn mag: Hart, schnell und ohne Kompromisse gottloses Geballer. Gegen Ende erhalten wir einen Death Metal Two Step, sehr interessant.

Alles beim Alten:

Sowohl I am Every Enemy als auch He Will Fight Savagely bedienen sich der bereits mehrfach angesprochenen Stilmittel: Schnell, Hart und ohne Kompromisse.
Es ist exakt das was ich erwartet habe und ich bin nicht enttäuscht. Typischer Death Metal eben.

Fazit:

Klären wir die Eingangsfrage: „Was kann das neue Album also? Und hat sich das Warten gelohnt?“
JA! Zehntausend mal Ja! Was für eine Abnormalität an Geschwindigkeit, Präzision, Brutalität und genereller Schepperei.
Das ist genau das was ich mit von diesem Album versprochen habe. „Es klingt als hätte Cattle Decapitaion ein Kind welches jahrelang pumpen war und dazu Steroide genommen hat.“ Ich wiederhole mich, aber das ist mir egal.
Die fehlende Abwechslung auf dem Album stört keinesfalls, da jeder Song auf seine Weise einzigartig ist.
Für Suffer & Become gibt es von mir 10/10 Windmühlen. Das könnte bereits jetzt mein Death Metal Album des Jahres sein.

Vitriol sind:

Info
23. Januar 2024 
10:55 Uhr
Band
Vitriol
Genre
Death Metal
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Pressefoto
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